Ab wann lohnt es sich für mich RAW zu speichern und selber zu entwickeln?
Die Verwendung des RAW-Formats bietet eine Reihe von Vorteilen, die nur möglich sind, wenn man das RAW-Bild noch hat. Mit RAW geht eine bessere Bildqualität , da dieses Format mehr Details und Nuancen in den Fotos speichert, insbesondere bei schwierigen Lichtverhältnissen. Darüber hinaus bietet RAW eine größere Flexibilität bei der Nachbearbeitung. Weißabgleich, die Belichtung und andere Parameter nach der Aufnahme anpassen, was mit einem JPEG nicht möglich wäre. RAW ermöglicht einen größeren kreativen Spielraum, da Farben präzise gestaltet werden können. Nachteile: RAW-Dateien sind größer und benötigen daher mehr Speicherplatz. Außerdem erfordert die Bearbeitung von RAW-Dateien mehr Zeit und Kenntnisse in der Bildbearbeitung. Für den durchschnittlichen Benutzer könnten die Unterschiede zwischen JPEG und RAW minimal sein. Wie könnte ich entscheiden ob sich RAW für mich lohnt und gibt es noch andere Sachen als nachträgliche Belichtungskorrektur, wo man sehr eindeutig sehen kann, dass das nur geht, wenn man das RAW gespeichert hat?
5 Antworten
gibt es noch andere Sachen als nachträgliche Belichtungskorrektur, wo man sehr eindeutig sehen kann, dass das nur geht, wenn man das RAW gespeichert hat?
Die Belichtungskorrektur ist natürlich der Hauptvorteil, aber ebenfalls werden RAWs ohne verlusthafte Komprimierung gespeichert und decken insgesamt auch einen größeren Farbraum ab als Jpegs. Manche Farben sind so intensiv, dass ein Bildschirm sie nicht ausgeben kann, die bekommst du im Farbraum eines Jpegs nicht dargestellt. Aber ein Drucker kann sie ausgeben.
Bei dem was heute Memorycards kosten, sollte man auf jeden Fall RAWs speichern. Alleine der Vorteil abgesoffene Schatten zu retten spricht für RAW:

Viele Kameras bieten auch an RAW und JPEG gleichzeitig zu speichern. Da kann man die RAWs einfach wegschmeißen, wenn man sie dann doch nicht braucht.
Meine EOS 1200D ist ein wenig lahm. Wenn ich in maximaler Auflösung fotografiere und RAW und JPEG gleichzeitig aktiviert habe, ist nach einer Serie von 7 Bildern schluss. Da muss ich die Auflösung runterschalten oder RAW deaktivieren, wenn die Serie länger sein soll. Aber sonst ist RAW mit höchster Auflösung immer an.
Nein, die Kamera schaft es nicht, die ist auch schon 9 Jahre alt, damals gab es noch keine so schnellen Karten und auch nicht so schnelle Writer für die Karten.
Du könntest die Kamera entlasten wenn du die Automaticken für das Entrauschen abscchaltest, das hat meiner ersten D3100 sehr geholfen.
Bei der neuen merkt man es kaum, aber ich habe es immer noch aus, da es einfacher und schnelle geht, das dann am PC zu machen.
Nein, da ist nichts zu machen. Die Bremse bei dieser nun fast 10 Jahre alten Kamera ist eindeutig die Schnittstelle in der EOS 1200D. Eine schnellere SD-Karte hilft nicht, weil die Schnittstelle nicht schneller schreiben kann. Es sind grob über den Daumen gepeilt 2 MB für das JPEG und 25 MB für das RAW. Der Cache in der Kamera ermöglicht wenigstens das Schreiben einer Serie von 7 Bildern. Ist der Cache voll, verweigert die Kamera weitere Aufnahmen, bis wieder ausreichend Platz für die nächste Aufnahme ist.
Das kann ich dir nicht sagen, aber ich fotografie nur in RAW. Hat u. a. auch den Grund, dass ich diese in der Kamera zu JPG umwandeln kann mit wenigen Knopfdrücken. Daher gibts für mich keinen Grund in JPG zu fotografieren. Meist würde auch JPG reichen, aber wenn mal was sein sollte habe ich immer noch das RAW auf der Kamera. Vielleicht kann deine Kamera das auch.
Für den durchschnittlichen Benutzer könnten die Unterschiede zwischen JPEG und RAW minimal sein
Das sind sie keineswegs. Dazu aus https://lichterderwelt.de/9-gruende-warum-du-im-raw-modus-fotografieren-solltest/
1. Dein Bild enthält extrem viele Informationen
Ich habe es oben schon gezeigt: Ein RAW-Bild enthält viel mehr Bildinformationen, als auf den ersten Blick sichtbar sind. Du kannst diese in der Nachbearbeitung alle nutzen und herausarbeiten, um das Bild so zu zeigen, wie die Realität war.
Ein kurzer technischer Vergleich mit Zahlen:
Ein JPEG hat eine Farbtiefe von 8 Bit, das sind maximal 256 Helligkeitsstufen pro Farbkanal und insgesamt 16,7 Millionen Farbtöne.
Ein 12-Bit-RAW hingegen enthält 4096 Helligkeitsstufen pro Farbkanal. Insgesamt sind das 68,7 Milliarden Farbtöne!
Dein RAW-Bild enthält gerade in den hellen und dunklen Bereichen viele Details, die du rausarbeiten und hervorheben kannst. Gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen und großen Kontrasten profitierst du deshalb sehr von der RAW-Fotografie.
Es gibt noch ein weiteres Argument, auch aus dem obigen Link:
7. Du kannst deine Fotos freier drehen und zuschneiden
Du kannst dein Foto im RAW-Converter begradigen und den Bildschnitt neu festlegen.
Das kannst du auch bei JPEG-Bildern, hierbei tritt jedoch durch den sogenannten Generationenschwund ein starker Qualitätsverlust auf. Dieser ist durch die Art der Kompression bedingt, die das JPEG-Format verwendet.
Es gibt 2 bekannte kostenlose RAW Entwickler, darktable und rawtherapee. Damit kannst du probieren und immer noch entscheiden, ob du auf kostenpflichtige Programme wie Lightroom wechselst.
Wobei jeder Hersteller dessen Kameras RAW Fotos abspeichert normalerweise auch einen eigenen Konverter hat kostenlos natürlich
Danke, an die habe ich nicht gedacht. Mein privater PC werkelt unter Linux, daher habe ich zuerst an diese Programme gedacht.
Die von dir genannten Alternativen reichen wahrscheinlich sogar für viele User aus, die nicht allzu überzüchtete Anforderungen haben.
Wie könnte ich entscheiden ob sich RAW für mich lohnt
Du zählst die Vorteile ja im Text vor dieser Frage selber auf.
Es lohnt sich für Dich dann, wenn Du
- die betreffenden Dinge machen möchtest,
- bereit bist Dich damit zu beschäftigen (die nötigen Grundlagen zu lernen um die einzelnen Einstellmöglichkeiten und deren Wirkung zu verstehen),
- die zusätzliche Zeit und den zusätzlichen Aufwand zu treiben bereit bist und
- willens bist Dir dafür im Zweifel auch zusätzliche Software zu kaufen (es gibt sehr gute kommerzielle Programme zur Bildbearbeitung und RAW-Entwicklung wie Adobe Lightroom)
um (im Zweifel deutlich merkbar) mehr aus Deinen Bildern heraus zu holen.
Vielleicht ist auch Deine SD-Karte zu langsam für die große Datenmenge?