DigKam - Raw Format Import enttäuscht?
Nachdem ich Jahre mit jpeg gespeichert hatte, fotografierte ich (mit einer eher alten Nikon) in RAW Format. Ich dachte, endlich habe ich volle Kontrolle über meine Bilder.
Als ich das Bild mit DigKam importierte, - was für eine Enttäuschung! - waren die Farben verfälscht. Nikon hat nef-Format. Ich hatte ein Bild zu einem überwältigenden AbendROT. Nach dem Import war der Sonnenuntergang - gelb, wie man es "jeden Abend" sieht.
Klar, kann ich es mit Farbfiltern wieder rot mache. Doch das kann doch nicht der Sinn von RAW Format sein? Wenn ich das Bild mit Windows Fotos öffne und in png konvertiere, bleibt rot - rot.
DigKam zeigt mir mein Kamera-Modell an, es sollte also der richtige Import gewesen sein. Doch es verfälscht mir die Farben drastisch.
Irgendwelche Ideen?
5 Antworten
DigKam ist das absolut falsche Programm für sowas... Du braucht ein Raw-Entwicklungsprogramm und KEIN Bildmanagement-Tool... Das gibt es sowohl von Nikon aus dem Hause, aber auch andere kostenlose und kostenpflichtige...
Kostenlos wären z.B. noch Darktable, RawTherapee,
kostenpflichtig z.B. DxO PhotoLab, Luminar Neo, Adobe Lightroom, RadiantPhoto...
Damit hast Du die volle Kontrolle über die Parameter, die im Jpeg bereits festgeschrieben und nur noch komprimiert vorhanden sind. Vorteile des RAW sind viel höherer Dynamikumfang (zu dunkle oder zu helle Bereiche enthalten meist noch Informationen, die im Jpeg schon weg sind; Kontrast udn Belichtungskorrektur im größerem Umfang anpassbar; Weißabgleich nachträglich in vollem Umfang anpassbar; nicht nachgeschärft oder entrauscht, dafür aber volle Freiheit wie stark man darauf noch Einfluss nehmen will.... )
Im ersten Moment ist RAW eher ernüchternd, weil man eben einiges, das die Kamera durch die Stylevorwahl und ggf Kreativfilter schon aus dem RAW bearbeitet hat, noch händisch machen muss. Wenn man sich aber damit befasst hat, kann man Bilder, die als Jpeg nur für die Tonne sind, ggf noch retten und sehr viel raus holen. Gerade bei extremen Lichtsituationen mit sehr hohem Dynamikumfang oder sehr schwierigem Weißabgleich bzw falsch eingestelltem/falsch erkanntem Weißabgleich...
Ergänzend: Wenn du bei RAW Farben und Kontrast wie im Jpeg "Out of Cam" erwartest, und NICHT nachbearbeiten und entwickeln willst, solltest DU tatsächlich auf RAW verzichten! RAW ist eben das Gegenteil vom Jpeg. Hier musst Du Hand anlegen. Kannst eben dadurch noch einiges im Nachhinein korrigieren. Ist aber KEIN Format, was man aufnimmt, auf den PC lädt und einfach präsentieren kann.
Vlt solltest Du mal ein paar Videos anschauen, die sich mit RAW, den Möglichkeiten, Vor- und Nachteilen beschäftigen. So weißt Du, was genau Dich erwartet, und wie Du damit umgehen musst.
Doch das kann doch nicht der Sinn von RAW Format sein?
Wer in RAW fotografiert, sollte im Sinn haben, dass es sich dabei um die Rohdaten des Sensors handelt, die zunächst entwickelt werden müssen.
Dazu aus https://lichterderwelt.de/9-gruende-warum-du-im-raw-modus-fotografieren-solltest/
Wenn du im RAW-Format fotografierst, erhält die Kamera alle Bildinformationen, die der Bildsensor aufgenommen hat.
Die RAW-Datei deines Bildes ist sehr groß, weil sie all diese Informationen beinhaltet.
Da die Kamera im RAW-Modus keine „Interpretation“ der Bildinformationen vornimmt, sondern einfach alles abspeichert, muss deine RAW-Datei von dir immer im Nachhinein digital „entwickelt“ werden. Sie ist also quasi das digitale Negativ eines Bildes.
Bei der Entwicklung deiner RAW-Daten in einem RAW-Converter (z. B. von Adobe Lightroom oder Adobe Photoshop) kannst du im Nachhinein am PC festlegen, wie dein Foto genau aussehen soll. Du kannst den Weißabgleich, den Farbraum, die Kontraste etc. bestimmen, ohne einen Qualitätsverlust des Bildes zu haben. Auch auf Parameter wie Schärfe und Bildrauschen hast du Einfluss.
Du kannst dein Foto in einem viel größeren Maße aufhellen oder abdunkeln, ohne „ausgefressene“ Bereiche zu haben, auf denen die Bildinformation verloren geht.
Du selber musst somit Hand anlegen. Wenn du bislang deine Bilder als jpg erhalten hast, so hat die Kamera diesen Entwicklungsschritt intern selber vorgenommen.
Weiter aus obigem Blog:
Neulich habe ich eine wirklich schöne Metapher gelesen.
JPEG ist das Fertiggericht. Du musst nichts mehr tun. Es ist meistens ganz okay, aber niemals herausragend.
RAW sind die Zutaten. Du musst selbst kochen. Du musst ein bisschen wissen, was du da tust. Du kannst aber auch viel rumprobieren. Du kannst Müll kreieren. Aber auch Großartiges. Mit RAW stehen dir alle Möglichkeiten offen. Du hast Einfluss. Du verlässt dich nicht auf Vorgegebenes. Du erschaffst selbst.
Das ist für mich der entscheidende Punkt.
Noch nie gehört von DigiKam, je nach RAW Editor können die Standard-Einstellungen schonmal ziemlich verschieden aussehn, denn jede Software hat ihre eigene Interpretation der Rohdaten. Wenn du die Farben wie in deinen Nikon Jpegs haben willst, solltest du auch Nikon Software verwenden.
NX Studio | Bildanzeige- und -bearbeitungssoftware
NX Studio kennt die RAW-Datei-Informationen jeder Nikon-Kamera (NEF- und NRW-Dateiformate). So sehen Sie Ihre RAW-Bilder in ihrer reinsten Form, ohne Verfremdungen oder Fehlinterpretationen der Daten.
DigKam
Noch nie Gehört für Raws nehme ich adophe Lightroom
Klar, kann ich es mit Farbfiltern wieder rot mache. Doch das kann doch nicht der Sinn von RAW Format sein
Doch genau das ist er JPEGS werden von der Kamera Fix und Fertig bearbeitet
RAWs sind unbearbeitete Rohdaten von Kamera Sensor und dafür gedacht das man das selbst macht
Doch, genau das ist der Sinn von Raw Bildern. Raw´s haben viel mehr Bildinformationen. Die sind dazu da, um die Bilder genaustens nach eigenen WÜnschen nachzubearbeiten. JPEG Fotos, egal ob Kamera oder Handycam, haben immer eine art preset drauf, bearbeiten die Bilder also von Grund auf automatisch. Das wird durch die RAW Datei verhindert. Warum denkst du, verbraucht ein Raw Foto 10-25 MB? (je nach Kamera)
DigKam ist aber auch glaube ich nicht wirklich zur Bildbearbeitung geeignet. Probiers doch mal mit DarkTable
Von dem RAW-Format Import erwartete ich mir, dass man danach sieht, was ich sah, als ich das Bild aufnahm. Da sollte doch aus rot nicht gelb werden. Es sind da keine "kleinen Abweichungen". Sondern das Bild ist so andersfarbig, dass man es nicht mehr wieder erkennt.
Mit anderen Worten: Es wurde nicht importiert, sondern erheblich verfälscht.
und: Warum kann Windows es besser als ein erprobtes Spezialprogramm?
Und ich habe dir jetzt genau erklärt, was ein Raw Format ist und wie das genau funktioniert. Du kannst dich jetzt entweder tagelang darüber aufregen, oder du machst genau das, was du mit RAW Bildern tun sollst. Es so bearbeiten, wie du es gesehen hast
Habe mir die Programme jetzt angsehen und RawTherapee verworfen, allerdings von Darkable bin ich schlichtweg begeistert. Es ist i(bis zu einem gewissen Grad) nutitiv zu bedienen (im Gegensatz zu digikam oder RawTherapie) und unglaublich mächtig.
Sie sind offenbar am Puls der Zeit, was die Techniken der Gegenwart betrifft. Sie haben einige Methoden, die "alle haben" rausgeworfen und durch innovative ersetzt. Und die reißen mich vom Hocker. Was das mit meinen Bildern kann, kann sonst keine Software.
Außerdem haben sie Modul-Bauweise: Was auch immer ein Modul mit meinem Foto machte, kann ich ausschalten und (!) danach mit genau meinen Einstellungen wieder dazuschalten. Also zuschneiden, Weißabgleich, Farbe... Alles kann ich pro Bild ein- und ausschalten.
Ob der darkable-Leuchttisch die Software digikam nicht gar komplett ersetzen kann, werde ich noch prüfen. In Sachen Bildbearbeitung habe ich es bereits ersetzt.