4 Monate alter Welpe hat mich attackiert, bestrafung?
Hallo,
mein 4 Monate alter GOLDEN RETRIEVER Welpe hat mich soeben richtig attackiert. Wie man es in den Medien von Kampfhunden gewöhnt ist (Betonung auf "in den Medien"!).
Und nein, es war kein Spielen oder sonstiges, er hat seine Zähne reingebort wo er konnte, hätte auch meinen Daumen durchbissen wenn ich keinen Grillhandschuh angehabt hätte. Hat geknurrt als hätte er Tollwut und hat auch nicht kapituliert als ich ihn auf den Rücken gerollt habe. Auf mich gesprungen, im Versuch meinen Arm zu beissen, Zähne gefletscht was das Zeug hält etc. Undzwar nur weil ich mich ihm genähert habe, während er auf einer socke rumgebissen hat.
Bitte keine Vorwürfe über die Hundeerziehung, ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe und schalte auch demnächst einen Hundetrainer ein.
Allerdings eine Frage, sollte ich heute Abend mit ihm in den Wald? Ich denke, das ist nicht gut denn er weiß dass er was falsch gemacht hat (man merkt es deutlich), also werde ich wenn schon höchstens kurz vor die Haustür damit er sich entleeren kann. Und wie ist das mit Futter? Ich füttere ganz sicher heute nicht mehr was mich beisst, fördere das Verhalten ganz bestimmt nicht mit Energiequelle! LG
16 Antworten
Dass der Hund dich attakiert, ist wirklich überhaupt nicht okay. Da muss ihm schnellstens die Rangordnung klargemacht werden! Und in der Rangordnung muss er unbedingt nach dir kommen. Das hat er offenbar nicht kapiert. Hundetrainer einschalten ist gut, und verhalte dich jetzt auch ruhig dominant, damit er weiß, er ist der Untergeordnete. Notfalls entziehe ihm Privillegien, z. B. nicht mehr aufs Sofa zum Kuscheln. Allerdings - dass du deinen Hund jetzt nicht mehr füttern willst, das geht gar nicht. Diese Art Bestrafung, und noch dazu so lange nach der "Tat", bezieht er nicht mehr auf das, was er falsch gemacht hat. Er ist sicher total verwirrt. Geh auch mit ihm Gassi, allerdings nur, wenn er sich benimmt - wenn nicht, dreh sofort um! Schalte so schnell wie möglich einen Hundetrainer ein, denn der Hund wird, wenn es so weit kommt, dass er sich als dominierender Rudelführer sieht, auch eine Gefahr für andere. Greift er auch andere Menschen an, kann es sein, dass er eingeschläfert wird. Da musst du aufpassen und schnell handeln!!
Der Hund lebt im Moment. Du darfst ihn also auf keinen Fall und auch nicht mit sowas bestrafen. Das kann der einerseits gar nicht verknüpfen, andrerseits braucht er natürlich genügend Auslauf. Den darfst du ihm keinesfalls entziehen. Ach ja, ich bin mir nimmer ganz sicher, in dem Glied habe ich das erste vergessen, aber
Aus ... Entsteht Frust, aus Frust entsteht Agression! Es könnte z.B. ein unsicherer Hund gewesen sein, dem du nicht die nötige Führung gegeben hast, keine Grenzen gesetzt hast. Aber sowas lernst du bei normalen Hundetrainern leider nicht.
Naja, ich wünsche dir noch viel Spaß mit dem Goldie!
LG DreamDog
Du solltest ihn GAR NICHT bestrafen, da er es jetzt gar nicht mehr mit dem Vorfall in Verbindung bringen kann. Ausserdem hatte er bestimmt seine Gründe...
Ob du ihm noch in den Wald gehst oder ihn noch fütterst ist vollkommen egal. Dein Hund hat das eh schon längst wieder vergessen! Wenn strafen, dann sofort und auf keinen Fall Alphawurf!
Beißhemmung beibringen. Woher soll der Welpe denn wissen, dass er nicht fest beißen darf, wenn es ihm niemand klar macht, dass das weh tut?
Wenn er dich das nächste mal zwackt, sagt du etwas lauter und höher "AUA" danach drehst du dich mit deinem Körper von ihm weg und beendest das Spiel SOFORT, kein duskutieren oder auf den Rücken werfen... Ein Rudelführer zeichnet sich durch absolute Ruhe und Gelassenheit aus. Er bleibt vollkommen ruhig, wenn ihm die Welpen auf der Nase herum tanzen. Das zeigt Überlegenheit. Solche Sachen wie Auf den Rücken werfen oder Nacken- oder Schnauzengriff zeigen dem hund nur, dass du schwach und als Rudelführer nicht würdig bist. Ein Hund ist auch nicht nachtragend. Dein Hund wird nur deine Laune mit dir assoziieren und nicht sein falsches Verhalten. Wenn deinem Hund nicht schlüssig ist, warum du sauer bist, verwirrt das den Hund. Folge ist: Er beginnt dir nicht mehr zu vertrauen da du unberechenbar für ihn wirst. Ich kann dich trotzdem gut verstehen. Aber kämpfe gegen dieses Gefühl an. Dein Hund weiß mittlerweile echt nicht mehr, warum du wütend bist. Das verschlechtert nur eure Bindung.
Also erst einmal die Grundlagen. Hunde sind nur in der Lage zu lernen, wenn die Reaktion darauf in den nächsten 2 Sekunden erfolgt.
Positive Belohnungen können sein: Spiele, Leckerchen, Streicheleinheiten usw."Strafen" funktioniert ausschließlich über Ignoranz (Hund nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen), Entzug von Sozialkontakt, etwas mit dem er sich gerade beschäftigt, usw. oder das antrainierte Kommando "Nein" usw. Es gibt auch Abstufungen dazwischen.
Beispiel: Hund soll auf "Hier" sofort kommen. Der Hund lässt sich Zeit. Belohnt man jetzt, wird der Hund sich in Zukunft immer Zeit lassen. Strafst du, wird der Hund nur noch sehr selten kommen. Lösung: abgeschwächte Belohnung: Anstatt dem Superleckerchen bekommt er "nur" ein fröhliches "Fein" und eine Streicheleinheit.
Aufgrund dieser Tatsachen, ist das Füttern heute keine Belohnung mehr.
Ich dachte auch zuerst, Du willst Deinen Hund jetzt noch damit bestrafen, daß Du nicht mit ihm den Waldspaziergang machst.
Ich verstehe Deine Unsicherheit und Deinen Ärger - den Du aber unterdrücken solltest, denn Du bist der Zweibeiner mit dem Verstand! Dein Hund wollte Dich sicher weder ärgern noch Dir wehtun, sondern hat das "Spiel" einfach nicht verstanden.
Versuch, Dich neutral dem Welpen gegenüber zu verhalten und geh schnellstens, am bestern morgen, zu einem erfahrenen Hundetrainer. Der sollte sich alles anhören und auch anschauen, wie Du und Dein Welpe untereinander agiert.
Ich drücke die Daumen für Euch zwei.