10 Minuten Verspätung - Arzttermin selber tragen und Abweis-SMS gerechtfertigt?
Hallo,
meine Freundin hatte heute mit unserer Tochter einen Termin bei einer Psychologin, da die Kleine sich in letzter Zeit oft in Situationen reinsteigert und sehr viel aus dem nichts weint. Den ersten Termin hatte sie rechtzeitig abgesagt, da eine Erklärung noch nicht angekommen war. Sie ist berufstätig und hat sich für den zweiten Termin extra von der Arbeit Zeit genommen und ist von dort nach Hause um unsere Tochter zu holen und zu der Psychologin zu fahren.
Dabei ist sie leider 10 Minuten zu spät gewesen. Es hat keiner die Tür geöffnet oder ist ans Telefon gegangen. Dazu sei gesagt, dass wir in der Stadt wohnen und zu der Autofahrt noch ein Fußweg von 10 Minuten zu absolvieren ist. Die Psychologin hat dann eine Nachricht geschrieben wie unzuverlässig meine Freundin sei und das sie sich einen anderen Arzt suchen soll. Die Rechnung sollen wir auch selbst tragen.
Ich kann nicht verstehen, was so etwas soll. Natürlich ist eine Verspätung nicht schön, aber 10 Minuten aus dieser Situation heraus? Ich kann diese Reaktion nun nicht nachvollziehen.
Meine Freundin war im voraus bei einem Vorgespräch und hat natürlich ihr Herz ausgeschüttet und ist nun sehr aufgewühlt durch die Nachricht, welche sie dann bekommen hat.
Was denkt ihr dazu? Ist so eine Maßnahme gerechtfertigt während man nicht einmal die Tür zu öffnet, geschweige denn an das Telefon geht? Muss man den Termin zahlen wegen einer kleinen Verspätung von 10 Minuten?
10 Antworten
Eine Zahlung kann die Psychologin nicht verlangen oder höchstens anteilig für die versäumten 10 Minuten, darüber hinaus stand sie ja nicht zur Verfügung. Da ist die Rechtslage auch eindeutig. Ansonsten ist das Vorgehen natürlich albern. Verspätungen sind zwar nicht schön, gehören aber tatsächlich zum großstädtischen Alltag. Von einer Psychologin sollte man da auch mehr Sozialkompetenz bzw. Gelassenheit erwarten. Insofern solltet ihr euch da tatsächlich jemand fähigeren suchen und eine Zahlungsaufforderung für den gesamten Termin zurückweisen.
Danke für die Antwort, ich denke das eine kleine Verspätung jedem einmal passieren kann und das nicht heißt, dass einem der Termin nicht wichtig wäre.
Bei einer reinen Bestellpraxis, und einem Hinweis auf die Handhabung einer Kostenberechnung bei Verspätungen, ist das voll gerechtfertigt.
Es ist leider so, daß bei einem Termin beim Psychologen man pünktlich sein sollte.
Dafür macht er ja Termine.
Daher gehe das nächste mal pünktlichst von zu Hause weg und sei lieber 20 Minuten zu früh da als zu spät.
Ich muß dem Psychologen recht geben. Anscheinend ist Dir die Behandlung nicht wichtig. Daher wird der Arzt nun andere Patienten vor ziehen.
Das interessiert keinem warum Du zu spät bist. Du mußt den Termin einhalten, egal unter welchen Umständen Du zum Arzt gehst.
Dafür gibt es keine Entschuldigung. Du hast ja gesehen was Du nun davon hast.
Mit solchen Ausreden kommst Du im Leben nicht weit.
Man kann sich aber auch extrem aufspielen im Internet. Ich hoffe das Ihen auch mal ein wichtiger Termin flöten geht, weil beispielsweise durch einen Stau kein schnelles vorankommen möglich ist.
Ja klar passiert das auch. Aber es ist nunmal so daß es keine Entschuldigung fürs zu Spät kommen gibt.
Es ist auch so, wenn Du beschäftigt bist, dann mußt Du dafür sorgen daß Du pünklichst am Arbeitsplatz erscheinst. Da interessiert es niemand ob es auf der Autobahn stau gab oder die Bahn wegen Streik ausgefallen ist. Man kann sich dann auch ein Taxi nehmen oder einfach 2 Stunde früher von zu Hause los fahren.
Ja, alles ist gerechtfertigt.
Die Ablehnung der weiteren Behandlung und die Rechnung für den nichteingehaltenen Termin.
Entscheidend ist allerdings auch, warum der Patient den Termin nicht wahrnimmt. Hat er den Termin vergessen oder erscheint er mit mehr als einer halben Stunde Verspätung beim Arzt, könnte ihn ein Verschulden treffen. Sagt der Patient einen Termin aber rechtzeitig - also mindestens 24 Stunden vorher - ab, hat der Arzt keinen Vergütungsanspruch. Dasselbe gilt auch, wenn der Patient einen Termin ohne eigenes Verschulden nicht wahrnehmen kann, weil er beispielsweise einen Unfall hatte. Um finanzielle und menschliche Unannehmlichkeiten und möglicherweise gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, Arzttermine, die man nicht einhalten kann, rechtzeitig abzusagen.
https://www.krankenkassen.de/gesundheit/arzt-patient/TODO-52/
Jeder hat seine Pflichten, nicht nur Rechte. Wenn sie den Termin nicht absagt oder zu spät kommt, dann muss sie das Ausfallhonorar vergüten.
Ansonsten kann sie sich bei einem Rechtsanwalt beraten lassen, wenn sie es nicht zahlen will.
Das trifft hier aber nicht so ganz den Sachverhalt- es gab hier ja lediglich eine Verspätung INNERHALB der Behandlungszeit.
Meine Freundin ist in der Ausbildung und möchte daher natürlich möglichst wenig ausfallen. Sie ist ja nicht einfach von Zuhause zu spät los. Sie ist zwischen ihrer Arbeit nach Hause und von dort zu dem Termin, musste aber auch noch einen Fußweg mit einem Kleinkind absolvieren, welches natürlich auch nicht immer im Marschschritt unterwegs ist. Da wir in einer größeren Stadt Leben herrscht zudem natürlich viel Verkehr.