Wie erkennst du, ob du dein Leben lebst – oder das von jemand anderem?
Manchmal funktioniert im Leben alles „nach Plan“ – Job, Familie, Alltag – und trotzdem bleibt dieses seltsame Gefühl:
„Ist das wirklich mein Weg? Oder lebe ich gerade das Leben, das andere für mich wollten?“
Diese Frage ist tief – aber auch unglaublich wichtig. Denn viele Menschen passen sich unbewusst an:
An Erwartungen der Eltern, gesellschaftliche Normen, das „Was man halt so macht“, Rollenbilder, Sicherheit, Erfolg…
Doch irgendwann kommt oft der Punkt, an dem man merkt: „Ich habe vieles erreicht – aber irgendwie bin ich mir selbst fremd geworden.“
Deshalb interessiert mich:
🔹 Woran erkennst du, ob du wirklich dein eigenes Leben lebst?
Was sind für dich Anzeichen für Authentizität, Selbstbestimmung, innere Stimmigkeit?
🔹 Hast du schon einmal bemerkt, dass du unbewusst Erwartungen von anderen erfüllt hast – statt deiner inneren Stimme zu folgen?
Wie hast du es gemerkt? Und was hast du dann getan?
🔹 Welche Rolle spielen Familie, Freunde, Beruf, Geld, Status – und wie frei fühlst du dich in deinen Entscheidungen?
Ich freue mich auf ehrliche Gedanken, Erfahrungen, Geschichten – gerne auch ganz persönliche.
Vielleicht hilft dein Beitrag jemand anderem, einen eigenen Aha-Moment zu erleben. 🙏
Herzliche Grüsse
Ralf
4 Antworten
Ich denke mal, das ist sehr individuell. Manche Menschen mögen erkannt haben, dass sie nicht wirklich "ihr" Leben leben, können aber aus verschiedenen Gründen nicht daraus ausbrechen.
Hier meine Erfahrungen und Meinung dazu.
„Ist das wirklich mein Weg? Oder lebe ich gerade das Leben, das andere für mich wollten?“
Ich kenne dieses Gefühl. Es hat mich mehrfach beruflich und in Beziehungen beschlichen.
Im beruflichen Bereich habe ich vor über 30 Jahren einen Cut vollzogen und bin für über 10 Jahre auf die freiberufliche Schiene gegangen. Das hat mich zu einem Unternehmen geführt, bei dem ich anschliessend fast 20 Jahre als Angestellter gearbeitet habe. Aus Überzeugung und bis zu meiner Pensionierung. Es war ein Unternehmen, mit dessen Zielen ich mich identifizieren konnte und bei dem ich fast uneingeschränkte Handlungsfreiheit bei der Bearbeitung meiner Aufgaben hatte. Nebenbei hatte ich einen tollen Kollegenkreis und gute Vorgesetzte.
Beim Thema Beziehungen habe ich mich in den frühen 2000er Jahren selbst aus dem Rennen genommen und ungefähr 10 Jahre lang bewusst als Single gelebt. Seit 6 Jahren lebe ich in einer erfüllten Beziehung in der man sich gegenseitig dabei unterstützt die individuellen Ziele zu erreichen und gemeinsame Ziele zu realisieren.
Manchmal ist es eine gute Idee einen Schritt zurückzutreten um das Gesamtbild zu betrachten. Manchmal tut es gut mit sich alleine zu sein um herauszufinden wer man wirklich ist, was man sich tatsächlich wünscht - wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Woran erkennst du, ob du wirklich dein eigenes Leben lebst?
Das erkennen ich daran, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe mein Leben zu gestalten.
Hast du schon einmal bemerkt, dass du unbewusst Erwartungen von anderen erfüllt hast – statt deiner inneren Stimme zu folgen?
Ja, siehe meine Beispiele oben.
Welche Rolle spielen Familie, Freunde, Beruf, Geld, Status – und wie frei fühlst du dich in deinen Entscheidungen?
Mir sind meine Beziehung und gute Freunde wichtig. Familie ist aufgrund meines Alters kein Thema mehr (ich war der letzte, späte Sprössling meiner Eltern).
Der Beruf ist mir sehr wichtig, weil ich darin meine Fähigkeiten kultivieren und anwenden konnte / kann. Ich hatte durch meine berufliche Laufbahn (IT) Zugriff auf Equipment, in dessen Nähe ich sonst niemals gekommen wäre. Das hat meinen Horizont erweitert und mich mir selbst ein Stück näher gebracht. Weil ich Fähigkeiten aktivieren konnte, von denen ich zunächst nichts wusste.
Geld ist relativ wichtig weil es zum Betrieb des Lebens, welches ich mir ausgesucht habe, nötig ist. Es war aber nie das zentrale Element meines Handelns. Ich wollte immer Spass an meiner Arbeit haben. Ein bescheidener Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht, hat sich dann mit der Zeit von alleine ergeben.
Status hat mich nie interessiert.
In meinen Entscheidungen fühle ich mich sehr frei. Natürlich gibt es gewisse Abhängigkeiten. Zum Beispiel vom Einkommen, wie schon geschrieben. Da ich mich aber selbst für meinen Berufsweg entschieden habe, nehme ich das in Kauf. Würde es mich stören, würde ich es ändern. Was wiederum andere Konsequenzen und evtl. Abhängigkeiten schaffen würde.
Letztlich ist es ein Abwägen der Umstände. Aber immer meine Entscheidung. Da ich zum Glück in einem freien Land lebe und mündig bin, diktieren mir die Umstände mein Leben nur dann, wenn ich keine Veränderung zulassen möchte. Von Erkrankungen, Unfällen und äusserer Gewalt mal abgesehen.
Das sind so meine Gedanken dazu...
Auch wenn man das Leben eines anderen "spielt" ist es noch immer das eigene Leben. Wärs das des anderen, könnte man es nicht ändern. Liegt also daran, dass man es noch nicht ändern will oder nicht weiß wie.
Das erkenne ich daran dass ich glücklich bin in meinem Leben und mein Alltag bewältigen kann. Ich kann freie Entscheidung treffen, habe Zeit für Familie, Freunde und private Interessen und genug Zeit für mich selbst.
An Erwartungen der Eltern, gesellschaftliche Normen, das „Was man halt so macht“, Rollenbilder, Sicherheit, Erfolg
Mach ich nicht.
Okay, ich war nie "Everbodys Darling".
Na und?
Diejenigen welche mich früher immer zu Kompromissen drängen wollten erklären mir heute wie toll sie es finde wenn ich ohne wenn und aber zu meiner Meinung stehe.