Ich fahre seit gut einem Jahr elektrisch und möchte keinesfalls zum Verbrenner zurück. Hier meine Begründung:
Letzte Woche hatte ich für einen Tag lang einen Verbrenner. Ein Ersatzfahrzeug der Werkstatt, während mein Stromer im Service war. Das hat mich darin bestärkt, dass die Entscheidung (nach rund 40 Jahren als Fahrer von Verbrennern), auf Elektro zu setzen, richtig war. Fahrkomfort und Performance sind überhaupt nicht vergleichbar.
Für den Service musste ich CHF 55.- zahlen. Das war die Tagespauschale für den Ersatzwagen. Der Service selbst war kostenlos. Nächster Termin ist in 2 Jahren oder nach 30'000 km. Je nachdem, was zuerst eintritt.
Im Vergleich zu meinem letzten Verbrenner sind die Energiekosten pro 100 km deutlich tiefer, obwohl ich (noch) keine Wallbox an meinem Stellplatz habe. Das "Tanken" erledige ich aktuell am Einkaufszentrum, während des Wocheneinkaufs. 20 Minuten am Schnelllader reichen für eine Aufladung auf 80%. Mein Auto lädt mit max. 150 kW DC, bei 66 kWh Akkugrösse.
Der Stromer war etwas teurer als ein vergleichbarer Verbrenner. Wenn ich aber alles zusammenrechne, muss ich auf den Break Even Point nicht lange warten. Wenn die vom Vermieter versprochenen Wallboxen installiert sind, geht es sogar noch schneller.
Das sind nur ein paar Punkte aus einer inzwischen sehr langen Liste, die in meinen Augen für den Stromer sprechen. Vom Umweltthema und den voraussichtlich steigenden Kosten für fossile Brennstoffe will ich gar nicht erst anfangen.
Der Umstieg auf den Stromer erfordert eine Anpassung im Verhalten, wenn man keine Wallbox hat. Im Alltag ist "Tanken" kein isoliertes Event mehr, sondern wird en passant erledigt, während man anderen alltäglichen Handlungen nachgeht. Auf Langstrecken muss man evtl. die eine oder andere Kaffeepause mehr einkalkulieren, wenn nötig.
Mir ist klar, dass ein Stromer zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für jeden Menschen und jede Lebenssituation geeignet ist. Das gibt es noch viel zu tun. Aber man sollte sich bei der Entscheidung nicht von Vorurteilen und Halbwahrheiten in manchen Medien beeinflussen lassen.