Wenn manche Paulusbriefe nachweislich? nicht von Paulus stammen – wie viel Wahrheit verträgt dann eine Kirche, die sich auf seine Worte als heiligeOffenbarung
... beruft? Und wer schützt uns davor, menschliche Konstrukte für Gottes Wort zu halten?“
Einige Briefe des Neuen Testaments, die traditionell dem Apostel Paulus zugeschrieben werden – wie der 1. und 2. Timotheusbrief oder der Titusbrief –, gelten unter vielen Bibelwissenschaftlern als vermeintlich nachweislich nicht von Paulus selbst verfasst.
Sprachstil, Theologie und historische Hinweise unterscheiden sich teils deutlich von den unbestrittenen Paulusbriefen, was den Verdacht einer späteren Zuschreibung nahelegt.
In der neutestamentlichen Forschung spricht man hierbei von pseudepigrapher Autorschaft – das heißt, ein späterer Autor schreibt im Namen eines früheren, um dessen Autorität für seine Botschaft zu nutzen.
Solche Erkenntnisse werfen grundsätzliche Fragen auf:
Wie geht man mit Texten um, die möglicherweise nicht apostolisch, aber dennoch kanonisch sind?
Und was bedeutet das für die Lehre, wenn zentrale Aussagen – etwa zur Rolle der Frau oder zur Gemeindestruktur – aus eben diesen Briefen stammen?
Wenn manche Paulusbriefe vermeintlich nachweislich gefälscht sind – wie viel Wahrheit verträgt dann eine Kirche, die sich auf seine Worte als heilige Offenbarung beruft? Und wer schützt uns davor, menschliche Konstrukte für Gottes Wort zu halten?
5 Antworten
Es gibt da keine Beweise,dass sind alles nur Spekulationen.Das ist heute nicht möglich da was zu beweisen
Da dürfte es Schreibstuben gegeben haben. Selbst wenn er einen Teil der durch mündlichen Unterricht erhaltenen Lehre hätte fremdschreiben lassen und genehmigt hätte, wäre das deswegen nicht falsch.
Wenn manche Paulusbriefe nachweislich? nicht von Paulus stammen – wie viel Wahrheit verträgt dann eine Kirche, die sich auf seine Worte als heilige Offenbarung... beruft?
Gut beobachtet.
Wenn Kirchen oder Strömungen die in der Bibel recht weitverbreitete Pseudepigraphie nicht akzeptieren können, liegt das meistens daran dass dies ihrer Sichtweise von der Bibel, widerspricht. Sie verschließen sich damit selbst der Möglichkeit hier Dinge von der Bibel zu lernen. Und da finde ich, entgeht ihnen was.
Wenn manche Paulusbriefe vermeintlich nachweislich gefälscht sind
Pseudepigraphie ist keine Fälschung.
In der griechischen Literatur hat sie sich vor allem deshalb etabliert, weil wenn ein Schüler eines Philosophen einen Text geschrieben hat, dann hat er ja von seinem Lehrer gelernt und kann sich deswegen nicht anmaßen seinen eigenen Namen zu verwenden. So können wir es auch für manche der Deuteropaulinen annehmen, die wohl von Paulusschülern geschrieben wurden (wie zB Eph oder 2Thess).
Für andere Briefe des NT lässt sich auch eine Verfolgungssituation annehmen. Wenn zB Pseudo-Petrus im Briefanfang in 1Petr den „Fremdlingen von der Zerstreuung“ schreibt und im Abschied die Chiffre „Babylon“ verwendet, kann man gut davon ausgehen dass hier ein Autor schrieb der während einer Christenverfolgung anonym bleiben wollte und daher einen Autornamen eines längst verstorbenen Apostels verwendet hatte - den können die Römer ja nicht nochmal hinrichten.
Und wer schützt uns davor, menschliche Konstrukte für Gottes Wort zu halten?
Gottes Wort wurde Fleisch (Joh 1,14). Etwas vergleichbares beschreibt die Bibel über die Bibel nicht.
Für mich gelten nur die Worte Jesu aus den vier Evangelien im NT. Alles andere ist fragwürdig.
Und wer schützt uns davor, menschliche Konstrukte für Gottes Wort zu halten?
Wie wäre es mit: der gesunde Menschenverstand?
Sind denn irgendwelche Briefe, die irgendwer mal geschrieben haben soll oder vielleicht auch nicht, in denen es um Strukturen oder Belange der damaligen kleinen Christengemeinden ging, heute immer noch so relevant daß man unter ganz anderen Umständen und in einem ganz anderen Land heute sein Leben daran ausrichten müßte?
Halten wir heute immer noch Sklaven oder steinigen wir Leute, weil sie den Sabbat nicht halten oder Mischgewebe als Kleidung tragen?
Die Zeiten und Verhältnisse ändern sich. Zum Glück. Kümmer Dich lieber um das was heute ist, was sich heute verbessern ließe wenn es Dir wichtig ist. Und überlaß die Vergangenheit den Historikern.
Für mich gelten nur die Worte Jesu aus den vier Evangelien im NT. Alles andere ist fragwürdig.
Für mich gelten nur die Worte Jesu aus den vier Evangelien im NT. Alles andere ist fragwürdig.
Wie die Behauptung, dass Paulus überhaupt nur einen Text geschrieben hat.
Nicht mal die Existenz von Paulus kannst du beweisen.