Wie kann die russisch-orthodoxe Kirche noch als Leib Christi gelten, wenn sie sich dem nationalistischen Machtanspruch mit dem Schoßgebet einer „heiligen......


01.06.2025, 18:30

Symbolbild religiös, eine Kirche der Schande ?

2desmond  01.06.2025, 18:28
Wie kann die russisch-orthodoxe Kirche noch als Leib Christi gelten, wenn sie sich dem nationalistischen Machtanspruch mit dem Schoßgebet einer „heiligen

Was für ein Schoß? Marias?

Elaine23 
Beitragsersteller
 01.06.2025, 19:02

Im Schoßgebet meint der "Schoß" symbolisch das Herz oder das Innere des Menschen, wo Christus wohnen soll – nicht Mariens Leib.

5 Antworten

die russisch-orthodoxe Kirche 

Generell kennen orthodoxe Kirchen den gerechten Krieg.

ZB die »Orthodox Church in America« meint, dass Pazifismus ungeeignet zur Lösung aller Probleme ist. Krieg und Gewalt darf zwar nicht als optimales christliches Vorgehen gesehen werden, ist aber nun mal notwendig, um Schaden abzuwehren:

According to the Orthodox understanding, however, pacifism can never be a social or political philosophy for this world; although once again, a non-violent means to an end is always to be preferred in every case to a violent means.
When violence must be used as a lesser evil to prevent greater evils, it can never be blessed as such, it must always be repented of, and it must never be identified with perfect Christian morality.

https://www.oca.org/questions/society/war-and-non-violence

Und Kyrill I. sieht sich im Krieg gegen das Böse. Vor allem gegen LGBT.


hoermirzu  19.07.2025, 14:30

Aus der Zeit gefallen eben.

Kein Grund mit dem Finger auf sie zu zeigen, so weit davon weg sind wir auch wieder nicht.

Das geht genau so gut wie bei den Katholen mit den Kreuzzügen. Das ist das selbe in Grün. Wenn der Krieg zu Ende ist irgendwann, wird kein Hahn mehr danach krähen was die orthodoxe Kirche gemacht hat oder nicht

Die orthodoxen Kirchen - nicht nur in Russland - hatten immer schon ein anderes Verhältnis zum Krieg und zur Nation als beispielsweise die heutige EKD. Der Name vor dem Bindestrich steht nicht da, um eine Verwaltungsebene zu kennzeichnen, sondern weil das Volk selbst als Christusträger und damit als "heilig" angesehen wird. Dieses "heilige" Volk, dieses "heilige" Land zu beschützen gilt als höherer Wert als das die andere Wange hinhalten. Es wimmelt im russischen Heiligenkalender von heilig gesprochenen Heerführern. Natürlich gab es in Russland auch immer Pazifisten, die Krieg an sich ablehnen, wie Lew Tolstoi, der übrigens von der Kirche exkommuniziert wurde, aber diese wurden weniger durch theologische Überlegungen als vielmehr durch ein universales mitleiden mit der geschundenen Kreatur motiviert. Nicht umsonst kommt in Tolstois monumentalen Werk "Krieg und Frieden" ein "russischer Gottesnarr" vor, der speziell für die in den Krieg gezwungenen Pferde betet! Was den jetzigen Krieg angeht, so wird er in den russischen Medien - die auch Kyrill konsumiert - als "Befreiungskrieg für die von einem ukrainisch- nationalistisch motivierten Völkermord bedrohten orthodoxen Christen in der Ostukraine" dargestellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten

Grundsätzlich müsste man schon sagen, dass Religion an sich recht rigoros ist, oder ganz schön schwarz-weiß... es ist doch so, entweder man ist gegen alles, verneint diese Welt vollständig (Asketen, Einsiedler...), oder man ist für alles (Feindesliebe...). Streng genommen gibts eigentlich nix dazwischen.
Wenn jetzt also ein Religionsführer wie der Kyrill, der dieses Prinzip verkörpern sollte, hergeht und sagt: Russland ja, Ukraine nein... in dem Moment hört er auf, ein religiöser Führer zu sein, und degradiert sich zu einem politischen Influencer.

Die Kirche betrachtet es als Kreuzzug der Heimholung

Woher ich das weiß:Hobby – Paradenker