Welche Religionen sind die gefährlichsten? Theorie vs. Praxis.
Oft hört man, dass der Islam die gefährlichste Religion sei. Haben diejenigen, die das behaupten, den Koran, das Alte und Neue Testament gelesen, und haben sie vor allem „Des Königs Tora" gelesen?
Da diese Menschen auch in bisherigen Diskussionen für die Taten von Diktatoren und manchmal sogar einzelner Menschen die ganze Religion verantwortlich machen und behaupten, die Religion sei an allem schuld, würde ich gerne wissen:
Wie viele Menschen wurden im 20. und bisher im 21. Jahrhundert von je islamischen, christlichen und jüdischen Bevölkerungsgruppen ermordet?
Welche Religionszugehörigen haben Massenvernichtungswaffen gebaut und sie eingesetzt? Wer produziert die meiste Munition, Raketen, Panzer, allgemein Kriegsgeräte?
Und bevor hier wieder gar nicht auf die Diskussion eingegangen wird, weil man es nicht verstehen will/kann und stattdessen lieber Unterstellungen und Diffamierungen versucht. Ich bin kein Moslem. Ich bin ein neutraler Mensch, der nach Wahrheiten und gebildeten Menschen sucht. Ich beobachte gerne und möchte verstehen, warum Deutschland den Bach untergeht. Wenn wirklich so viele Menschen jenseits von der Realität leben, fremdgesteuert und unwissend Vertreibung fordern, Hass und Hetze mitmachen, brauche ich mich nicht wundern, dass es den Bach runtergeht und wer schuld daran hat. Aber mich wundert warum so viele so ungebildet sind. Und bitte schreibt in eure Antworten, ob ihr aus dem Westen, Osten, Süden oder Norden Deutschlands kommt. Und am besten gleich noch, welcher Religion ihr angehört.
19 Antworten
Gleich vorab, ich bin weder Muslim noch Christ. Also auch meine Meinung ist sehr neutral. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Islam die gefährlichste Religion ist. Sekten nehme ich hier mal außen vorweg. Ich habe diese Meinung mir ganz neutral gebildet, ohne irgendwelche versteckten Motive wie Rassismus, Nationalismus oder sonstige Formen der Menschenfeindlichkeit. Und ja, ich habe mich intensiv mit den heiligen Schriften beider Religionen auseinandergesetzt.
Warum deine Gegenargumente meiner Meinung nicht stichhaltig sind, möchte ich in ein paar kurzen Punkten darlegen:
- Die meisten Kriege mit hochtechnologischen Waffen wurden vielleicht von Christen geführt, aber man berief sich nicht auf das Christentum. Höchstens war das ein Nebengrund. Im Islam ist es anders. Da gilt die Religion i.d.R. als Hauptgrund für den Krieg.
- In absoluten Zahlen haben vielleicht Menschen mit christlichem Hintergrund mehr Menschen auf dem Gewissen. Aber man muss dabei auch immer bedenken, dass es insgesamt auch mehr Christen gab/gibt. Früher war der prozentuale Anteil von Christen auch noch deutlich höher, wie er heute ist gegenüber Muslimen.
- Viele Kriege christlicher Nationen wurden im Namen des Kommunismus geführt, also eine atheistischen Weltanschauung. Es kann natürlich sein, dass die Mehrheit der Bevölkerung noch christlich war. Aber die Regierung stand dieser Religion sogar sehr kritisch gegenüber.
- Ähnlich wie beim letzten Punkt möchte ich auf den aggressiven Nationalismus verweisen, den es leider auch in christlichen Staaten gibt. Auch im Namen dessen wurden Kriege geführt bzw. wurde Gewalt ausgeübt.
- Menschen in christlichen Nationen hatten mehr Mittel Kriege zu führen. Schließlich ging die Aufklärung mit technologischen Fortschritt einher. Im Orient verbreitete sich dieser langsamer.
- Im ersten Moment mag die Bibel ähnlich brutal wirken, wie der Koran. Und tatsächlich wird häufiger in der Bibel vom Töten gesprochen, wie im Koran. Allerdings gibt es einen zentralen Unterschied, nämlich dass die Bibel ein Geschichtsbuch ist, während der Koran ein Befehlsbuch ist. Die Tötungsbefehle im Koran richten sich an den Leser, während Gewalt in der Bibel meist nur beschrieben wird. Es macht natürlich einen Unterschied, ob ich Gewalt verherrliche oder explizit zur Gewalt aufrufe.
- Viele brutale Elemente des Alten Testamentes werden im Neuen Testament für ungültig erklärt, beispielsweise das Torargebot der Steinigung. Ich empfehle dir dazu Apostelgeschichte 15 zu lesen.
- Die Brutalität einer Religion bemisst sich nicht nur daran, ob sie Kriege führen & wie viel Kriege sie führen. Es bemisst sich auch daran, wie Andersgläubige im eigenen Land behandelt werden. Und da schneidet der Islam mit Abstand am schlechtesten ab. Beispielsweise war Anfang des 20 Jahrhunderts noch jeder fünfte im Orient ein Christ. Wegen Verfolgungen & Unterdrückung hat sich dieses Verhältnis radikal geändert. Muslime hatten es in anderen Staaten zwar nicht immer leicht, aber niemals so schlecht wie Christen/Jude in muslimischen Länder.
Das sind meine Punkte. Du kannst es gerne anders sehen, aber bitte denke differenziert.
Ich bedanke mich ebenfalls und füge noch eine für mich interessante, wenn auch nicht unbedingt neutrale Seite hinzu: www.opendoors.de
Danke für die sachliche Antwort. Ich würde zwar nicht zustimmen, dass das AT Gewalt verherrlicht, aber sonst sehr informativ.
Islam. Es kommt aber nicht bloß auf das Schriftmaterial an, sondern was aus diesem gemacht wird. Wie viele Synagogen, Kirchen oder Buddhisten werden denn vom Verfassungsschutz beobachtet? Zudem sieht die islamische Jurisprudenz keinen Frieden vor.
Ich lebe in NRW.
Die Arabische Halbinsel wurde erobert und dann wurde auch Sure 9,29 offenbart. Dieser Vers wurde nie anders verstanden und führte zur Islamischen Expansion. Glaubt man der Biographie von Ibn Ishaq, solle es keine andere Religion mehr als den Islam in Arabien geben. So wird der Prophet zitiert.
Ansonsten gebe ich dir Recht. Die Jihadverse sehen kein wahlloses Töten von Zivilisten vor.
Du solltest eines nicht außer acht lassen. Dass der Islam die Religion ist, an die alle glauben sollen, kann zweierlei verstanden werden. Zum einen im engeren Sinne, was allerdings mit bestimmten Passagen im Quran kollidiert, zum andern im allgemeineren Sinne von „Gottergebenheit“, was auch für die Botschaften bzw. Botschafter vor Muhammad gilt, deren Botschaften und Rollen ja von ihm und insbesondere im Quran vollauf anerkannt worden sind (weswegen diese ja allesamt auch von Muslimen als Propheten des Islam betrachtet werden). Letzteres würde mit dem Quran konform gehen. Und der ist die Maßelle für jeden hadith, nicht umgekehrt.
Ich nenne mal die Zahlen, die ich kenne.
Nach den Militärhistorikern Alan Axelrod und Charles Philipps gehen nur 6,9% der bekannten Kriege auf religiöse Motive zurück. 3,7% sind wiederum vom Islam verursacht. (Encyclopedia of Wars)
Damit gehen also 93,1% der bekannten Kriege auf weltliche Motive zurück. Soviel schonmal zu der Behauptung Religion bringe nur Gewalt... Und mal zum Nachdenken: Stalin, Lenin, Mao Zedong, Pol Pot, Mussolini, Castro, Kim Jong-Il, Kim Il-Sung, Kim Jong-Un und Hitler - alles atheistische Regimes - haben zusammen in den letzten 150 Jahren mehr Todesopfer gefordert als alle religiösen Konflikte der letzten 2000 Jahre.
Wie viele Menschen wurden im 20. und bisher im 21. Jahrhundert von je islamischen, christlichen und jüdischen Bevölkerungsgruppen ermordet?
Keine Ahnung, aber der Islam dürfte vorne liegen. Überleg mal wie sich die 3 Religionen in ihrer Anfangszeit verbreitet haben: Die Juden blieben schon immer unter sich und haben nicht versucht ihren Glauben zu verbreiten. Ihre Kriege dienten der Verteidigung, Landgewinnung oder waren Gerichtsurteile Gottes, - aber nie der Mission. Das Christentum hat sich die ersten Jahrhunderte durch friedliche Mission verbreitet und es waren die Christen, die Gewaltsam verfolgt wurden. Nur der Islam zeichnet sich von Anfang an durch Gewalt aus, nur der Islam führte Kriege um den Islam zu verbreiten.
Haben diejenigen, die das behaupten, den Koran, das Alte und Neue Testament gelesen
Den Koran habe ich nicht gelesen, aber Fakt ist nunmal, dass es Suren gibt, mit denen Islamisten ihre Verbrechen rechtfertigen, egal ob diese jetzt richtig ausgelegt sind oder nicht. Die Kriege des AT dienten nicht der Mission und das NT ist da da durch und durch friedlich:
Mt. 10,14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen noch auf eure Worte hören wird, so geht fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!
Das ist das exakte Gegenteil von gewaltsamer Verbreitung.
1.Petr. 3,15 sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in euren Herzen! Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, [und zwar] mit Sanftmut und Ehrerbietung;
16 und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleumden mögen.
17 Denn es ist besser, dass ihr für Gutestun leidet, wenn das der Wille Gottes sein sollte, als für Bösestun.
Mt 5,44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen,
Und damit sollte auch klar sein, dass die späteren Kriege unter christlichem Deckmantel noch nicht mal eine scheinbare biblische Grundlage hatten. Die Verantwortlichen waren keine echten Christen.
Welche Religionszugehörigen haben Massenvernichtungswaffen gebaut und sie eingesetzt? Wer produziert die meiste Munition, Raketen, Panzer, allgemein Kriegsgeräte?
Ich denke mal die größten Militärmächte. Russland, USA, China,...Wenn du darauf hinaus willst, dass die sich z.T. "christlich" nennen, sollte dir klar sein, dass kein Land wirklich christlich im biblischen Sinn ist und die Waffenproduzenten schon gar nicht. Die sind keine Repräsentanten fürs Christentum. Die Verantwortlichen sind da eher Atheisten.
Also ja, ich halte den Islam für am gefährlichsten, aber noch gefährlicher würde ich den Atheismus einstufen. Der Glaube an Gott bietet immerhin noch eine objektive Grundlage für Richtig und Falsch. Der Atheismus hat diese Grundlage nicht, Atheisten ist buchstäblich alles erlaubt. Klar können sich Atheisten Gesetzte ausdenken, aber sie können diese mangels objektiver Grundlage auch wieder verwerfen, ohne dass es "falsch" wäre.
Das wars von mir. Ich kann bei Interesse noch positive Einflüsse vom Christentum aufzählen.
lg
Danke, das mit den Zahlen ist sehr interessant und war mir noch nicht bekannt.
Ich sehe den Islam als gefährlichste Religion.
Lg apfelkuchen
Der Islam ist am gefährlichsten und hat im Mittelalter nahezu die halbe Welt gewaltsam erobert und islamisiert.
Es gibt einen Unterschied zwischen der Gewalt in der Bibel und dem Koran. In der Bibel ist es nicht allgemeingültig und bereits abgelaufen, während im Koran die friedlichen Verse aus Mekkazeit abgelaufen sind. Sure 9 abrogiert alles und lehrt ganz klar Gewalt.
Die Bibel wandelt sich also von etwas Gewalt im AT zu keine Gewalt im NT, der Koran von keine Gewalt in Mekka zu Gewalt in Medina wo Mohammed eine große Armee hatte.
Sieht die Jurisprudenz dieses Landes denn Frieden vor?
Es ist eine sehr gewagte These, dass die islamische Jurisprudenz (du meinst wohl die Sharia und damit auch den Quran, was nicht nur Juridprudenz ist) keinen Frieden vorsähe. Ich sehe das anders. Der Quran fordert die Menschen wiederholt auf, den Weg des Friedens zu gehen statt des Streits. Selbst im Kriegsfalle wird im Quran dazu aufgerufen, in dem Moment, wo der Gegner innehält und aufhört, gegen die Muslime zu kämpfen, ebenfalls und sofort aufzuhören. Auch wird dazu aufgefordert, mit allen, die mit den Muslimen keinen Konflikt haben oder initiieren, gütlich zu verkehren, d.h. in Frieden. Wer das nicht beherzigt, gilt bei Allah als Übertreter, die Er verabscheut. Im Grunde ist bereits Jahrhunderte vor europäischem Kriegsrecht solches bereits im Quran verankert. Es darf auch nicht im Kampf unverhältnismäßig agiert werden, sondern angemessen. Und jeder Kampf ist so zu fechten, dass er aufhöre. Der Gegner soll notfalls gezwungen werden, aufzugeben. Und wenn der Gegner aufgibt, ist der Muslim verpflichtet, ebenfalls sofort die Waffen ruhen zu lassen und die Lasten des Krieges abzuwerfen, wie es z.B. in 47:4 gesagt wird.