Was lernt man so in Informatik an Uni?

6 Antworten

Ich habe vor ca. 10 Jahren Softwaretechnik studiert.

Da waren Fortran, Cobol und Umgang mit Lochkarten und alten Bandlaufwerken relevant, obwohl sie damals schon völlig aus der Zeit gefallen waren. "compilieren" war da wörtlich zu nehmen: Da kam immer ein fetter Packen von diesen Karten in eine riesige Maschine, die das ganze lautstark Karte für Karte eingelesen hat und wenn der "Loch-Programmcode" fehlerhaft war, war man durchgefallen. :/

Das nützlichste, was ich gelernt habe, war, wie man ein Spiel für einen Atari 2600 macht oder einen Mikrocontroller von gefühlt 1970 (war AFAIR von intel und nur 64 byte Ram) programmiert.

Das ist halt das, womit die Professoren wohl so arbeiten.

Ansonsten halt das übliche: Digitaltechnik (und, oder, flipflops...), Datenbanken, Programmiertechniken, Netzwerktechnik usw. Aber halt alles arg überaltert in meinem Fall.

Ich kann dir das jetzt, ehrlich gesagt, gar nichts sooo genau sagen, welche Themen da sonst noch so dran waren, weil ich nur die ersten beiden Semester durchgemacht habe und ich vieles schon vorher wusste, da ich schon lange vorher z.B. den Befehlssatz vom x86 (das ist der ganz normale PC-Prozessor) kannte xD.

Und gaanz viel Mathematik. Mein Studium ist hier gescheitert, obwohl ich die Algorithmen verstanden habe: In der Prüfung waren keine Taschenrechner erlaubt und ich bin ein sehr schlechter Kopfrechner, wodurch ich zu langsam war und zu viele Rechenfehler eingebaut habe.

Ich denke nicht, dass sich daran sooo viel geändert hat. Jemand, der erst vor zwei Jahren auf derselben FH versucht hat, hat mir ganz ähnliche Geschichten erzählt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AntieAntiefa 
Beitragsersteller
 14.03.2025, 11:04

Da waren Fortran, Cobol und Umgang mit Lochkarten und alten Bandlaufwerken relevant

Haha Kernschrott aus dem Mittelalter

Ich studiere aktuell ein abgewandelten Studiengang von Technische Informatik an einer Hochschule. Es ist Informatik mit Hardware Fokus ohne übermäßigen Fokus auf Digitaltechnik.

Wir hatten bisher folgende Themen/Module in den ersten 3 Semestern:

1. Semester:

  • Diskrete Mathematik: Logik, Mengen, Kombinatorik, Beweise, ...
  • Programmieren (sind 2 Module): OOP mit Java
  • Grundlagen Technische Informatik: Rechner Aufbau, ARM Assember, Binär/Dezimal/Hexadezimal, ...
  • Grundlagen von Elektrotechnik: Strom, Spannung, erste einfache Sensoren am Pi Pico, ...

2. Semester:

  • Automaten/Formale Sprachen: Automaten, Grammatiken, Turing Maschine, ...
  • Analysis/Lineare Algebra: Fourier Transformation war das Ziel
  • Datenbanken: Relationale Datenbank, SQL, wie man zur Datenmodell kommt, ...
  • Systemnahe Programmierung: C, I/O am Microcontroller, ...
  • Programmieren 2: Collections, Threading, Streams, einfache GUI, ...

3. Semester:

  • Software Engineering 1: Analyse, Planung, Design von Projekten, sinnvolle Struktur vom Code
  • Betriebssyteme: Aufbau und Konstrukte vom Betriebssysteme (Threads/Prozesse, Schedulung, Inter Prozess Kummunikation, Treiber, ...)
  • Algorithmen/Datenstrukturen: Abstrakter Datentyp, Sortieralgorithmen, Graphen, Komprimierung, ...
  • Signalverarbeitung/(Stochastik): analoge/digitale Signalverarbeitung, FFT, z-Transformation, ...
  • Sensorsysteme: Funktionsweise von verschiedenen Sensoren, Datenauswertung, ...

Das waren die Module, die ich schon bis zum 3. Semester belegt hatte.

Ab dem 4. Semester fangen bei uns auch die Wahlpflichtmodule, Projekte und Gesellschaftswissenschaften an. Da kann man sich seine Themen etwas aussuchen.

Reguläre Module gibt es auch noch (Inhalte sind hauptsächlich nach Modulhandbuch):

4. Semester:

  • Embedded Software Engineering: Software Engineering 2, Zusammenführen von zwei Förderbändern mit Sensoren im kleinen Team
  • Mustererkennung/Machine Learning
  • Rechnernetze: Netzwerk und Protokolle

5. Semester:

  • Verteilte Systeme: Koordination von verteilten Systemen

6. Semester:

  • Betriebswirtschaft
  • Bachelor Arbeit

In Semester 4 bis 6 sind auch die Wahlpflichtmodule, Projekt, Gesellschaftswissenschaft vorgesehen, weshalb das Semester so leer vorkommt.

Beim Wahlpflicht gibt es verschiedene Themen, die angeboten werden. Cloud wird u.A. auch angeboten. Inhaltlich werden es bestimmt nur die Basics sein. Zumindest bei uns soll es sehr Praxis orientiert stattfinden und dauert eben auch nur ein Semester.

Grundsätzlich sollte es bei jeder Uni/Hochschule auch immer ein Modulhandbuch zum Studiengang geben. Da bekommt man ein guten groben Überblick über die Themen.

Eine Uni oder ein allgemeiner Informatik Studiengang könnte auch noch ein größeren Fokus auf der Theorie haben. Da ich u.A. auch an einer Hochschule bin, habe ich auch ausreichend Praxis dabei.

Dateiverarbeitung (File processing) Programmiersprachen je nach Anwendungsbereich (kaufmännisch oder wissenschaftlich), Systemanalyse, Hardware, Ferndatenverarbeitung, eventuell Algebra, eventuell Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Im Studium werden die Grundlagen behandelt: Wie funktioniert eine Programmiersprache, was für unterschiedliche Ansätze gibt es da? Wie werden bestimmte Programmierprobleme gelöst? Welche Aufgaben hat ein Betriebssystem/ wie funktioniert es, etc...

Wenn man das versteht, ist es auch einfacher sich alle paar Jahre in neue Technologien einzuarbeiten. Bzw: Als Führungskraft eines Teams musst du kein Docker einrichten können, aber du musst eine Strategie und einen Überblick haben.


AntieAntiefa 
Beitragsersteller
 14.03.2025, 10:07

Yo so ein Führungskraft hatten wir auch schon mal, ist rausgeflogen weil kein Plan von nix. Jetzt machts ein Mitartbeiter der Ahnung hat, von Docker etc ^^

DonarsEiche  11.04.2025, 00:36
@AntieAntiefa

Wen kratzt bitte dieser Docker Bullshit das machen bei uns nichtmal die richtigen Entwickler, wird ans DevOps Team abgeschoben und fertig.

AntieAntiefa 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 13:04
@DonarsEiche

Typische Antwort von einem Nix-Könner er neidisch ist weil der docker nicht kann lol

DonarsEiche  11.04.2025, 14:28
@AntieAntiefa

Ach wenn ich einen Docker Container aufsetzen müsste, google ich das und krieg das in paar Stunden hin (wie bei jeder anderen Tech die neu hinzukommt) , bezweifel aber im Umkehrschluss dass die selbsternannten Praxis-Könige sich in der selben Zeit gute Architektur, Algorithmik, Security einfach mal aus dem Allerwertesten ziehen. Warum eigentlich so diese Abneigung gegen Bildung? Und auch noch gleich beleidigend werden? Hast du etwa Dein eigenes Studium in den Sand gesetzt und bist jetzt traumatisiert? Hast Du dann überhaupt eine Ausbildung gemacht? Oder meinst Du mit paar 08/15 Web Projekten auf Hobbybasis bist du Experte?

AntieAntiefa 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 14:29
@DonarsEiche

kind, bleib bei deinem vorgefertigten tensoflow skripten und lass mal die profis weiterarbeiten , das ist echt nervig mit euch xD

DonarsEiche  11.04.2025, 14:37
@AntieAntiefa

Der Punkt ist, die "Praktiker" können irgendwelche vortrainierten Netze in ihren Docker Container laden^^, ich schreib dir ein Framework dafür in Rust, ganz kleiner Unterschied, genau dafür wäre dann nämlich ausreichend Theorie erforderlich.

AntieAntiefa 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 14:42
@DonarsEiche

komm mach, bau deine ml scriptchen, haste was zu tun, kannste bei deinen freunden angeben, auch wenn das silicon valley über dich lacht, hauptsache du hast ein hobby , das ist das wichtigste xD

Du erwähnst hier nur die Praktische Informatik. Es gibt aber auch noch Theoretische und Technische Informatik. Und einen riesigen Berg mathematische Grundlagen.

Les mal den Artikel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Informatik

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik