Was ist wichtiger aus christlicher Sicht, das Glaubensbekenntnis oder das Gewissen?


16.02.2025, 13:22

Als Erläuterung: Ich hatte eine Diskussion mit jemandem darüber, inwiefern man Aussagen der Bibel glauben muss, um Christ zu sein. Meine These war, dass das Gewissen einen Vorrang hat und einen bei der Auslegung religiöser Fragen leitet. Die tatsächlichen Begebenheiten spielen eine geringere Rolle. Auch wer das eine oder andere nicht glaubt oder anders sieht, kann Christ sein. Dabei wurde dann die Gegenthese aufgestellt, dass nur, wer das Glaubensbekenntnis glaubt, Christ ist.

17 Antworten

Allein Gottes Gnade.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten

l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 13:26

Das ist sehr nett gesagt. Du hast aber recht.

Die These geht von einer falschen Voraussetzung aus und ist daher nicht richtig... den Kirchen ist das Gewissen sehr wichtig, Kirchen helfen den Menschen in Gewissensfragen und -nöten. Und genauso ist ein Glaubensbekenntnis wichtig. Denn das Credo ist ist die Grundlage, warum Kirchen Menschen in Gewissensfragen helfen und beistehen...


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 13:17

Die Kirchen ist das Gewissen sicher nicht unwichtig. Es geht um die Priorisierung.

Jesus zeigt 2 Dinge als entscheidend auf im Gesetz, sie gehören zusammen!

Und auch hier kann man nichts gegeneinander ausspielen meine ich, obwohl natürlich ein Gewissen jeder gesunde Mensch hat, und natürlich erst Glaubenszeugnisse einen zu einen Christ machen können!

Bei vielem ist es so dass etwas zusammen gehört und erst in der Kombination etwas wertvolles darstellt, und wenn man nur eine Hälfte davon hätte bliebe es dagegen fruchtlos!

Auch im Glauben haben wir zwei die wir schauen bzw. an die wir glauben, Jesus den Christus und Gott unseren Vater. Dies mag anfänglich schwer zu fassen und umzusetzen sein wenn man ganz anders sozialisiert wurde, doch dafür haben wir Hilfe und Zeugnis im heiligen Geist.


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 15:20

Diese Haltung scheint aber dem Glauben den Vorrang einzuräumen.

Johannesvd  16.02.2025, 15:27
@l3487171

Da sehe ich dann eine Abwehrhaltung von dir gegenüber den Glauben gegeben.

Jedenfalls das Gewissen ist Teil von uns Menschen und ein Sprachrohr Gottes in uns, aber es ist kein "Werkzeug" in dem sich Gott als Erkennender offenbaren könnte!

Dazu muss Gott sich zu offenbaren suchen, in einer anderen Form als uns im Gewissen Weisung für ein gutes Leben (Umgang untereinander) zu geben.

Daran zu glauben dass sich Gott offenbart hat, und das treue Zeugnis zu bejahen und zu bewahren ist Glaube, dagegen ist ein geschultes Gewissen natürlich noch kein Glaube!!

Du weißt vielleicht nicht das im NT aufgezeigt ist dass selbst Heiden vor Gott wohlgefallen fanden, natürlich ob einem Gewissen das sie leitete und indem sie Taten der Liebe fanden für Nächste, doch nichs ändert dies daran dass uns die Fülle in der Erkenntnis Gottes und seines Gesandten geschenkt werden will, und Gott Menschen sucht die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 15:49
@Johannesvd

Bei all dem, was du jetzt sagst, scheinst du aber deinem persönlichen Gewissen zu folgen. Es geht nicht um Abwehr, sondern um Priorisierung. Denn Glaube kann unterschiedlich gefüllt werden. Glaube ist auch noch kein Ideal, sondern ein guter (richtiger) Glaube.

Es geht nicht darum, dass ich Gewissen für absolut halte. Denn das Gewissen ist ja auch abhängig von der Kultur und Erziehung. Darum geht es nicht. Das Gewissen ist aber jedem Menschen zugänglich, der Glaube ist weiter weg und nicht frei von Irrtümern. das Gewissen zu missachten, ist fast immer falsch. Erst das Gewissen lässt Fragen zur Religion auftauchen.

Johannesvd  16.02.2025, 16:42
@l3487171

Nein eben nicht, weil ich hier eine Lehre aufzeige und diese ist zwar mit dem Gewissen vereinbar aber fern davon das das Gewissen es hervorgebracht hätte.

Natürlich können wir nichts Glauben ohne prüfen, und nur das Gute zu behalten worin das Gewissen gefragt ist bleibt zentral,
aber nicht was wir irgendetwas glauben - für möglich halten stellt Glaube im tieferen Sinne für mich dar, sondern Glaube ist ein hören auf Gott und sein Wort anzunehmen.

Ideologien werden oft als Glaube bezeichnet und in Religion verankert finde ich, der Unterschied liegt darin ob der Mensch die Lehre zimmert und sei es nur in schier Kleinigkeiten die fast keinem auffallen mögen (zbsp. als antichristliches offenbarte).

Das Gewissen ist zwar jedem Menschen zugänglich und macht dann eben eine Welt die noch Zeugnis gibt für das was zählt, aber für die Sehnsüchte und Hoffnungen in uns die Gott schenkt die ein Ausrichten auf das Größere auch in jeder Bedrängnis ermöglichen vermögen braucht es die Offenbarung Gottes, und hier fängt der Glaube an!

Die Kirchen stellen das Glaubensbekenntnis in den Vordergrund und vernachlässigen das Gewissen.

Diese Ausgangsposition ist einfach so nicht gegeben jedenfalls nicht für die kath. Kirche. Du meinst hier wohl das Dogma der Theologie aus der Reformation "Sola fide" welches die "Rechtfertiging" des Menschen vor Gott nur durch Glauben pustuliert. Dies widerspricht natürlich völlig der Botschaft Jesu und seiner Intention, welche allen Menschen, egal welchen Glaubens , das "Heil" , das Reich Gottes zudenkt wenn sie nach Gerechtigkeit streben und danach nach ihrem Gewissen handeln.

Die Irrlehre der Glaubenvariante wird leider oft forciert, auch hier bei GF, wo die Mehrheit der Beitragsteller zu den Anhängern von Glaubensgemeinschaften aus der Reformation gehören.

Richtig ist aber daß früher auch die kath. Kirche teils dem Glaubenswahn verfallen war auch mit Verfolgung Derer, welche "falschen Glauben" lehrten und verbreiteten.

Heute setzt sich aber hier die Erkenntnis (wieder) durch, daß die Botschaft Jesu mit Glauben weniger zu tun hat sondern eben mit der Erkenntnis dessen was recht ist zu zu tun.

PS . Ich als Katholik kenne dies fast nur so. Die kath. Kirche denkt heute allen Menschen guten Willen und mit gerechter Gesinnung das Heil (Reich Gottes) zu, egal was sie glauben - oder garnicht.


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 15:39

Aus katholischer Perspektive habe ich es noch nicht gesehen. Wahrscheinlich ist es ein Problem, wenn mit dem "Sola Fide" viele weitere Überzeugungen verbunden sind. Das Wesentliche gelangt dann aus den Augen. Dabei ist die Schärfung des Gewissens ja doch auch heilsam. Ohne Gewissen kann Glaube ja auch unterschiedlich ausgefüllt werden. Der Fanatismus zeigt es.

Viktor1  16.02.2025, 18:28
@l3487171
Aus katholischer Perspektive habe ich es noch nicht gesehen.

Nun - solltest du auch nicht, sondern im Sinne der Bootschaft Jesu, welche deutlch und klar ist, und - vor allem nachvollziebar . Sie wird von allen Menschen mit dem Geist verstanden. GeWissen hat eben etwas mit Wissen zu tun welches Gott allen Menschen in den Sinn und das Herz gegeben hat.

s.u.a. Heb.8,10- 13 zum "Neuen Bund "

l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 18:39
@Viktor1

Es heißt ja auch "Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit". (Matt 5,6).

Viktor1  16.02.2025, 21:00
@l3487171
Es heißt ja auch

Genau, keine einzige Seligpreisung für die welche glauben !

Wenn jemand etwas sagt oder verspricht, muss er dieses Versprechen erfüllen

Beides gehört unweigerlich zusammen, würde ich sagen. Und beides wird im christlichen Glauben auch gleichwertig gelehrt, soweit ich über das Christentum informiert bin.


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 13:11

Sind sie äquivalent? Dann kann ja nur Gewissen haben, wer Christ ist. Und das ist nicht so.

Whatelse23  16.02.2025, 14:04
@l3487171

Meiner Erfahrung nach sind es weit mehr Christen als Nichtchristen, die sich mit ihrem Gewissen auseinandersetzen, anstatt es zu ignorieren. Das meinte ich.

Johannesvd  16.02.2025, 15:03
@l3487171

Niemand würde solches Behaupten dass nur Christen ein Gewissen haben!
Aber ja geschult hin dazu fassen zu können dass wir heilig sein sollen, mag erst die Nähe zu Jesus schenken können, aber dies ist auch nicht im Christentum verankert sondern Jesus ist das Licht der Welt.

Das Gewissen.

Das entscheidet über richtiges und falsches Verhalten.

Der Glaube an Gott kommt dann erst an zweiter Stelle.

Das Glaubenbekenntnis rettet nicht, wenn man seine Sünden, die das Gewissen aufgedeckt hat, nicht bekennt und Jesus Christus als Herr und Heiland annimmt, damit man die Vergebung und das ewige Leben erlangt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter

Ich würde deiner These zustimmen, dass die Kirche – und hier insbesondere (aber nicht nur) der Protestantismus – das Bekenntnis zum Glauben in den Vordergrund stellt, Sichwort sola fide: (Rechtfertigung) allein durch den Glauben.

In deiner Frage geht es um die christliche Sicht. Jetzt mag man sich darüber hinaus der Frage nachgehen, ob die Einstellung eines Christen (m/w/d) ausschließlich von der Kirche durch Autorität beeinflusst wird (so wie es die Kirche wahrscheinlich gern sähe). Das Gewissen ist jedoch persönlich und entsteht individuell.

Wir haben also den Gegensatz: Dogmatik der Kirche/eigenes Gewissen. Insofern kann ich deine Frage nicht abschließend beantworten. Ich würde mir allerdings die Anmerkung gestatten, dass Christen die Kirche als Institution nicht zwingend vollkommen unkritisch betrachten müssen.

Der Glaube an Gott, der allein retten kann!

Die Bibel macht an vielen Stellen deutlich, dass ein Mensch allein aus Glauben errettet wird (Johannes 3,14-19; 5,24; Apostelgeschichte 16,31; Römer 3,21-26, Römer 6,23 u.a.) und nicht aus eigenen Werken (Epheser 2,8-9; Römer 3,20; 4,5; Galater 2,16 u.a.).

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Ein paar Bibelstellen dazu:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
  • "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
  • "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
  • "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Allerdings sollte Glaube automatisch zu guten und gottwohlgefälligen Werken führen. Ansonsten ist es fragwürdig, ob der Glaube echt ist, wenn keine Werke folgen. Deshalb schreibt Jakobus, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26).


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 22:31

Es heißt ja auch "Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit". (Matt 5,6).

chrisbyrd  16.02.2025, 22:35
@l3487171

Ja, das stimmt! Und das ist auch kein Widerspruch, denn es gilt für Menschen, die Gott glauben, vertrauen und folgen...

Die Kirchen stellen das Glaubensbekenntnis in den Vordergrund und vernachlässigen das Gewissen.

Über falsche Thesen muss man eigentlich nicht diskutieren.

➡️Hier werden in unmöglicher Manier Inhalte gegeneinander versucht auszuspielen die völlig unterschiedliche Themen betreffen :

  • Glaubensbekenntnis betrifft :
Dogmatik .
  • Gewissen betrifft :
Moraltheologie

Beides ist nicht zu relativieren aus Sicht der Kirche .

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

Johannesvd  16.02.2025, 14:59

Ja weil sie ihre Relativierung längst vorgebracht hat und mit dem Schwert verbreitete.
Wenn man sieht wie fern solch Früchte innerhalb der röm.kath. Gemeinschaft im Bewusstsein sind, sondern man diese Gemeinschaft bereit ist zu verherrlichen als hätte es kein morden in der frühen Institution für die Dogmatik gegeben, dann wird es halt auch dunkel in einem um die Wahrheit!

das Glaubensbekenntnis oder das Gewissen

Ich krieg die beiden irgendwie nicht in ein "entweder - oder" gegeneinander ausgespielt..


l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 12:57

Das Glaubensbekenntnis ist spezifischer, enthält aber auch Aussagen, die nicht jeder glauben kann. Das Gewissen ist jedem Menschen zugänglich, unabhängig von seinem Hintergrund. Es geht nicht ums Ausspielen. Aber eine vorschnelle Verknüpfung ist auch gewagt. Sie zieht unnötige Gräben zwischen den Menschen.

Luther schrieb: Gute WErke machen keinen frommen Mann, aber ein frommer Mann macht gute WErke.

oder auf deine konkrete Frage bezogen:

ein Glaubensbekenntnis macht keinen guten Christen

aber ein guter Christ spricht das Glaubensbekenntnis wahrhaftig aus

Auswendig daherplappern kann jeder das Glaubensbekenntnis Man kann aber auch ein guter Christ sein, wenn man das Glaubensbekenntnis nicht auswendig kann.

Das Gewissen:

Der Gott aller Gnade, der uns zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat - in Christus Jesus - wird euch - die ihr jetzt eine kleine Zeit leidet,

aufbauen, kräftigen und gründen.

Woher ich das weiß:Recherche

Es giebt nicht dieses eine richtige. Jeder kann (wenn überhaubt) die Religion(en) so interpretieren wie er will. Einen Gott wie er im Christentum beschrieben wird er nicht existieren da er als allwissend, allmächtig und allgütig ist. Dies kann ja nicht sein da Leid existiert welech er ja sonst verhindern könnte und wollte. Dann würde keines Existieren. Daher sollte jeder (sover er das will) eine für sich richtige Interpretation Gottes haben und haben dürfen, solange diese niemandem schadet. Was da das wichtigste ist, bleibt jedem selbst zu urteilen.


Whatelse23  16.02.2025, 14:10

Würde Gott sich einmischen bzw bestrafen, dann bliebe kein Mensch übrig in dieser Welt, denn es vergeht kein Tag an dem wir alle samt nicht sündigen. Und seien es "nur" böse Gedanken und Wünsche gegen einen Mitmenschen.

l3487171 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 13:13

Das Leiden gäbe es aber auch nicht ohne das Gute. (auch wenn es jetzt das Thema sprengt)