Was ist bei den Klimaklebern in der Erziehung schief gelaufen?
Warum werden Menschen so? Welche Erziehungshaltung findet man bei Eltern, deren Kinder sich im Jugend- oder Erwachsenenalter der „Letzten Generation" anschließen, sich auf Straßen und Flughäfen festkleben?
⦁ Wurden die diese Menschen zu streng erzogen, so dass sie heute das tiefe Bedürfnis haben, auf drastische Weise zu rebellieren?
⦁ Oder steckt eine Laissez-faire- Erziehung dahinter: Haben diese Leute nie gelernt, Regeln und Grenzen zu akzeptieren, eigene Forderungen auch mal zurücknehmen und Kompromisse einzugehen?
⦁ Wurden Klimakleber als Kinder gnadenlos verhätschelt und halten sich deshalb für den Nabel der Welt, um den sich alles drehen muss?
⦁ Oder ist es das Gegenteil, hat es ihnen an Aufmerksamkeit gefehlt, die sie sich jetzt zwanghaft um jeden Preis holen müssen?
⦁ Oder ist es ganz anders und die Eltern der Klimakleber haben alles richtig gemacht und ihre Kinder mit viel Rückgrat ausgestattet, so dass sie mit tatkräftigem Mut und zivilem Ungehorsam gegen gesellschaftliche Missstände kämpfen können? (Ist nicht meine Meinung, aber man könnte es so sehen.)
⦁ Vielleicht ist die Persönlichkeitsentwicklung zum Klimakleber auch multifaktoriell und hat mit Erziehung allein gar nicht viel zu tun?
Auf diese Fragen habe ich keine klaren Antworten, aber Meinungen und Thesen aus verschiedenen Perspektiven interessieren mich.
Ich selbst habe ich keine Kinder. Hätte ich welche und sie würden sich den Klimaklebern anschließen, würde ich mich wahrscheinlich schon fragen, ob ich irgendetwas falsch gemacht hätte.
7 Antworten
Vielleicht steckt dahinter einfach eine Elterngeneration, die wohlwissend fast nichts gegen den Klimawandel unternommen hat?
Gruß
Eragon
Sie gehen dafür ja bereitwillig ins Gefängnis.
Ziviler Ungehorsam inkludiert übrigens Straftaten ganz bewusst.
Genau dieses krude Rechtsverständnis ist es, das mich so erschreckt. Ziviler Ungehorsam in Form von Straftaten ist nur in außergewöhnlich wären Fällen zurechtfertigen, zum Beispiel beim Widerstand gegen menschenverachtende Diktaturen, wovon wir noch weit entfernt sind. Meine Vermutung ist eher, hier wird der Begriff des zivilen Ungehorsams missbraucht um die pure Lust am Krawall auszuleben. Weil man wahrscheinlich keine anderen sinnvollen Lebensinhalte hat.
Was für Krawall denn?
Wir reden hier von absolut gewaltfreien Sitzblockaden. Mitglieder der letzten Generation verteidigen sich ja noch nicht mal, wenn sie körperlich angegriffen werden.
Es sind nicht nur gewaltfreie Sitzblockaden, es werden zum Beispiel auch Farbattacken auf das Eigentum anderer Leute ausgeübt, dafür gibt es absolut gar keine Rechtfertigung. Nicht zu vergessen, dass zum Beispiel auch die Umzäunung von Flughäfen durchgeschnitten wird. Auch das ist Sachbeschädigung an öffentlichem Eigentum. Ordinäre Kriminalität halt.
Ein durchgeschnittener Draht.
Das ist das Maß an Kriminalität, über das wir hier reden.
Und sorry aber in dem Punkt, dass es schlicht lächerlich ist, wie sich die Menschen darüber aufregen anstatt darüber, dass Ölkonzerne den Planeten für uns zerstören, hat die Letzte Generation einfach recht.
Das egal, auch ein durchgeschnittener Draht ist Sachbeschädigung. Wer die Gesetze im Kleinen nicht achtet, wird es auch im Großen nicht tun.
Broken Windows Theorie ist schon lange widerlegt.
Nur weil jemand gelegentlich Lippenstift klaut, würde sie nicht auch Menschen ins Gesicht boxen.
Trotzdem ist auch Kleinkriminalität nicht in Ordnung und bleibt eine Grenzüberschreitung. Das darf kein Mittel in der politischen Auseinandersetzung sein, auch wenn die Ziele noch so verständlich sein mögen. Haben eure Eltern euch das nicht beigebracht? Genau darauf zielt ja meine Diskussion ab.
Niemand behauptet, es sei in Ordnung. Auch nicht die Letzte Generation selbst.
Ich denke, dass ist keine Erziehungsfrage. Sie haben ein sehr starkes Gerechtigkeitsgefühl und vermutlich auch Angst vor der Zukunft. Sie wollen nicht, dass sie bezahlen müssen für die Sünden anderer.
Im Prinzip stimme ich ihnen sogar zu, nur gefallen auch mir ihre Methoden und Aktionen nicht. Anscheinend sehen sie keine Vorankommen in der Frage und greifen zu diesen fragwürdigen Mitteln.
Da auf vielen dieser Taten hohe Strafen stehen, scheint es ihnen wirklich wichtig zu sein. Sie reden halt nicht nur, sie wollen was aktiv dagegen unternehmen. Erst einmal keine schlechte Eigenschaft. Nur die B-Note ist halt daneben.
Ich bin nun alt genug, um auf paar Generationen zurückzublicken.
Diese Kinder stammen von Eltern, die Nichterziehung für Freiheit hielten, was auch recht bequem war. Sie muteten ihren Kindern zu, selbst zu entscheiden und ihren Weg zu finden. Ohne Konsequenzen hat sich der Nachwuchs dann selbst Vorbilder gesucht und sich an der Meinung orientiert, für die man die meisten Punkte bekommt. Daran sind die Schulen und die Medien mitschuldig. Sie sind zwar nicht für die Erziehung alleinzuständig, aber für den Mainstream, den sie vorgeben und befeuern.
Supertolerant sein und Verständnis haben für alles und jeden, auch für Krakeeler - das zahlt sich am Ende dann auf diese Weise aus.
Es waren die Kinder, die in Hotelrestaurants Fangen spielen durften und in Kaufhäusern Roller fahren, während die Eltern entspannt ihren Plaudereien nachgegangen sind. Kein Respekt vor der Leistung anderer und nur ihren Spaß vor Augen (dazu gehört auch die Lust an solchen "politischen" Aktionen). Und wenn man heute solche Kinder sieht, hat man schon die nächste Generation vor Augen.
Leider war das oft zum Nachteil der Kinder, zumindest wenn diese darauf angewiesen waren, später mal eine Arbeit aufzunehmen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn die Kinder bzw. jungen Erwachsenen nicht gelernt haben, wie sie sich in Gesellschaft zu benehmen haben, waren sie schnell unten durch. Und die, die auch im Sozialverhalten angeleitet wurden, waren im Vorteil. (Das gleiche gilt auch für die Rechtschreibung - das war in der 70er Jahren auch so ein Thema)
Schrecklich, Junge Menschen mit eigenem Willen, eigenen Wünschen für die Zukunft und politischem Interesse.
Der extreme, radikale Aktivismus ist abzulehnen aber ansonsten ist es zu begrüßen, dass es junge Menschen gibt, die Probleme sehen und diese ändern wollen.
Du würdest das als Politiker bestimmt im Handumdrehen klären. Behauptest ja ständig unfehlbar zu sein.
Du machst doch nichts anderes?? Du unterstellst mir genau den gleichen blödsinn.
Der einzige Grund wieso ich gesperrt werde, ist der dass du ein höheres LVL hier hast weil du dein Leben hier dedicatest.
Mein lieber Freund. Ich bin hier schon sehr lange dabei und kenne die Regeln.
Im Gegensatz zu dir habe ich in den vielen Jahren noch keine einzige Sperre erhalten. Du schaffst es gerade mal wenige Wochen bis zur permanenten Sperre.
Und dabei habe ich dich mehrfach vorgewarnt, dass dein Verhalten gegen die Richtlinien verstößt. Aber du bist ja unbelehrbar und machst immer weiter mit deinem Verhalten.
viele sind noch Jugendliche - in diesem Alter neigt man zum Widerstand und will mitreden - man begehrt auf
andererseits ist man leicht beeinflussbar, insbesondere dann, wenn einem vorgemacht wird, man müsse die Welt verändern, weil es so wie bisher nicht weitergeht
sie kommen überwiegend aus einem Elternhaus, wo Geld keine Mangelware ist - das Leben, das Wohnen, der Urlaub mit den Eltern, alles auf höherem Niveau, was den Eindruck erweckt, alle hätten diese Möglichkeiten und seien nur zu dumm oder zu stur, sie zu nutzen (oder man erzählt es ihnen so)
zu ihrem eigenen Unterhalt haben sie noch nie nennenswert beigetragen, wenn überhaupt, sie haben noch nie hart gearbeitet (dauerhaft meine ich) und wohnen in keinem tristen Wohnsilo, deshalb verstehen sie auch nicht, warum andere für in ihren Augen lebensnotwendige Klimaschutzmaßnahmen kein Geld aufbringen und statt dessen in den Urlaub fliegen wollen
sie denken deshalb, dass sie ein Umdenken erzwingen müssen, um -wie erwähnt- die Welt zu retten - die Ausführung ihrer Ideen würde die Bürger aber verarmen lassen und deshalb machen diese nicht mit - eine Idee, wie man es intelligent machen könnte, haben sie aber auch nicht, alles was sie tun, ist : Forderungen stellen
sie sitzen -im Vergleich zu den normalen Bürgern- auf einem hohen Ross und merken es gar nicht, haben aber selber überhaupt kein Einkommen, reden somit stets nur vom Geld der anderen, das herhalten soll, um ihre hochfliegenden Pläne zu verwirklichen
sie haben noch nicht begriffen, dass die besten Absichten und Motive es nicht rechtfertigen, über andere zu bestimmen und das ist ihr größter Fehler
"sie kommen überwiegend aus einem Elternhaus, wo Geld keine Mangelware ist - das Leben, das Wohnen, der Urlaub mit den Eltern, alles auf höherem Niveau ..."
Interresssant, das zu lesen. Manches scheint sich zu wiederholen. In den endsechziger und siebziger Jahren wollten linkey7kommunistische Studentenorganisationen bzw. deren Mitglieder der "Arbeiterklasse" vorschreiben, wie sie sich verhalten sollten, wie sie kämpfen sollten usw. Keiner von den Studierenden hatte aber jemals eine Fabrik von innen gesehen. - Bei soviel Arroganz konnte ich auch dann auch nicht mehr still sein.
dazu fällt mir die APO ein, die außerparlamentarische Opposition
vielleicht sind das heute die Enkel dieser Wirrköpfe, sehr linksgerichtet, träumen von einer neuen, heilen Welt (die es natürlich nicht geben wird)
einen Unterschied gab es: die APO damals konnte noch nicht auf einer Website einen Spendenaufruf starten und sich so schnell international vernetzen
die meisten sind damals ernüchtert ins bürgerliche Leben zurückgekehrt, leider nicht alle und das hat das Land noch viele, viele Jahre auf Trab gehalten
und jetzt fängt das alles wieder von vorne an
Das ist leider auch mein Eindruck, dass viele Hätschelkinder aus gut betuchten Elternhäusern dabei sind.
Wenn man keine realen Argunmente hat, müssen halt ein paar unbelegte Unterstellungen herhalten.
Und das rechtfertigt Straftaten?