Warum merkt man bei deutschen Filmen direkt, dass es ein deutscher Film ist?
Ich ,und wahrscheinlich auch viele andere, merke bei einem Film direkt:“Der ist deutsch“
Wieso?Was machen wir so anders als die Amerikaner oder generell?
17 Antworten
Die Amerikaner übertreiben und nehmen Bestandteile, die erst viel später festgestellt sind, in den Filmen auf. Der amerikanische Film Titanic hatte den Satz, wegen einer Zeit, dass die Suche im kalten Wasser eingestellt wird. Dieser Test wurde bis 1945 im KL Dachau gemacht. Da gab es die Titanic schon nicht mehr. Dann das dumme BUMBUM. Autos explodieren nicht. Die Angstmache, dass Leute bei verunfallten Autos die Hilfe nicht machen. Das ist durch den Ami-Dreck schlimm. Auch der Rote Streifen, als Blutvergiftung. Bei Wunden gibt es das äußerst selten. Und das ist eine Lymphangitis und keine Blutvergiftung.
Amerika muss immer eine Panikmache im Film einbauen, die es nicht gibt.
hollywood hat eine sehr effektive weise "zu erzählen". die struktur der filme ist meist sehr ähnlich und unterscheidet sich kaum. abweichungen gibt es eigentlich nur bei "genre" filmen, also western, krieg, sportler, biopics etc.
das geht so weit, dass andere konstruktionen eines films gar nicht mehr produziert werden (das zb hat tarantino filme ausgezeichnet, er hat sich eigene erzählweisen ausgedacht, auch christopher nolan weicht bewusst davon ab)
aber auch wenn es ein nachteil ist, dass manche filme im grunde austauschbar sind, hat es dennoch gegenüber den deutschen produktionen den vorteil, dass die spannungskurven und die erzählbögen die zuschauer zuverlässig bei der stange halten, was vielen deutschen produktionen nicht gelingt.
zudem ist der deutsche immer angehalten, moralisch einwandfreie betrachtungen zu liefern. in amerikanischen filmen wird gefoltert (wenn es nötig ist) oder das umbringen von gefangenen (nazis) stellt kein problem dar, der amerikaner, egal was er tut, darf immer im recht sein (ist bei deutschen nicht drin) etc.
das passiert in deutschen filmen eher nicht.
die abstimmung zwischen der entwicklung einer persönlichkeit und der action, die dann von dieser person ausgeht, dürfte bei uns umgekehrt organisiert sein. und das empfinden viele als langweilig (vor allem, wenn sie die amerikanische erzählweisen gewohnt sind).
selbst die amerikaner erleben gerade einen einbruch zb bei der beliebtheit von streamingdiensten wie netflix, weil neue, moralisch kopliziertere (woke) themen überhand nehmen. im grunde will der zuschauer, wenn er unterhalten werden möchte, keine tiefergehende moralischen fragen vorgesetzt bekommen - und eine gewisse gesellschaftliche erziehung (die es in den 50er jahren auch in hollywood gab) nur dann, wenn sie nicht mit der ganz grossen kelle über einen geschüttet wird.
ein leichtfertiger, geradliniger, ein wenig unanspruchsvoller deutscher film, spannend, lustig oder auch nur unterhaltsam - wird zudem bei der deutschen kritik keine chance haben.
Häufig ist schon die Aussprache verkrampfter und überdeutlich. Ist die Aussprache mal leger, dann wirkt es gekünstelt.
Komischerweise schaue ich amerikanische Filme mit deutscher Synchronisation. Da bekommen wir Deutschen plötzlich das legere hin.
Es gibt harte und weiche Drogen.
Die amerikanischen Filme sind meist harte Drogen, die deutschen eher weiche. Konsumenten von harten Drogen sind mit weichen unzufrieden.
Das war ja nicht immer so.
In Stummfilm-Zeiten hat man nicht nur nicht gemerkt, dass er Deutsch ist, man hat sich auch gefragt, wie man das eigentlich so unglaublich gut hinbekommt …
https://youtu.be/KGyO4Kt8ZpU?feature=shared
Ein Film der "falsch" konstruiert war und darum von der Kritik zerfetzt wurde: "Eternals" von Marvel. Einen typischen Marvel-Superheldenfilm hat man erwartet, aber was die chinesische Regisseurin abgeliefert hat, war im perfekten Ghibli-Stil inszeniert (Prinzessin Mononoke, Chihiro, Wenn der Wind sich hebt, Nausicaa im Tal der Winde und andere), jeder Kenner der Ghibli-Filme hat schnell ein Deja-Vu wenn der Film läuft anhand der Art wie die Charaktere eingeführt werden und gegen Schluß gibt es eine Szene die aussieht wie eine nicht verwendete Schlußszene von "Das Schloß im Himmel", deutlicher kann man nicht werden.
Bester Beweis dafür daß die Art der "Konstruktion" tatsächlich eine wichtige Rolle spielt und für Kenner auch als solche erkennbar ist, wenn man unterschiedliche länder- bzw. studiotypische Konstruktionen voneinander unterscheiden kann.