Warum?
Warum müssen unsere Retter Angst davor haben, auf dem Weg zu ihrem "Kunden" angegriffen oder gar selbst verletzt zu werden?
(Warum auch immer: Ihr seid Unfallopfer und aus oben genanntem Grund kann Euch der Rettungsdienst nicht rechtzeitig erreichen...)
5 Antworten
Die Gesellschaft verroht. Immer mehr sind eher gewaltbereit. Es muss dringend heftige Strafen für sowas geben.
Weil die Menschheit insgesamt immer mehr moralisch verunfallt.
Ich persönlich denke, dass die Gründe hierfür leider enorm vielfältig und auch tiefgreifenderer Natur sind. Hohe Strafen zur Abschreckung vor solchen Taten, sind deshalb meiner Meinung nach nur ein "Werkzeug" und zudem für den Gesetzgeber auch relativ einfach zu "installieren", sie setzen aber nicht bei den tiefgreifenderen Problemen, welche die eigentliche Ursache hierfür sind, an und sind deswegen meiner Auffassung nach auch alleine bei weitem nicht ausreichend. Mögliche Gründe für eine gestiegene Gewaltbereitschaft gegenüber den Einsatzkräften des Rettungsdienstes sind meiner Auffassung nach:
1.) Eine im Allgemeinen zunehmende Anspruchshaltung und ein zunehmendes "Ich- Denken". Jeder denkt immer, dass er der erste mit einem Anrecht auf irgendetwas sei und andere, egal aus welchem wichtigen Grund auch immer, kein Anrecht haben, ihn bei seiner Ausführung zu behindern. Es kommt wirklich vor, dass selbst ältere Menschen verbal und ggf. auch sogar körperlich aggressiv den Einsatzkräften gegenüber reagieren, wenn diese aufgrund ihres Einsatzes die Straße blockieren müssen und die Menschen deswegen dann nicht zur gewohnten Uhrzeit mit dem Auto zu ihrem Lieblingsbäcker durch die Straße fahren können,
2.) Ein insgesamt abnehmendes Mitgefühl für andere Menschen in Notsituationen und
3.) Eine zunehmende Unzufriedenheit mit der Politik-/ mit dem Staat und deswegen auch eine leider zunehmende Unzufriedenheit und Aggressivität gegenüber den Personengruppen, welche (vermeintlich) den Staat vertreten oder repräsentieren. Der Rettungsdienst, befindet sich hier häufig in der Situation, dass er aufgrund seines äußerlichen Erscheinungsbildes mit Blaulicht und den "Uniformen" als staatliche Institution wahrgenommen wird, an welcher man den Frust über die unerreichbaren mächtigen Politiker auslassen kann. Zudem, haben verständlicherweise viele Menschen mit der Inflation zu kämpfen und denken, dass das Personal Beamte sind, denen es ja finanziell viel besser geht als ihnen selber, weil sie keine Steuern bezahlen müssen und auch ansonsten viele Vergünstigungen hätten. Dass das so überhaupt gar nicht zutreffend ist und die absolut überwiegende Mehrheit des Rettungsfachpersonals (mit Ausnahme des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehren, den es bundesweit nur in sehr wenigen Städten gibt), wie sie selber auch sind oder waren ganz normale Arbeitnehmer sind die genauso ihre Steuern bezahlen müssen, genauso von der Inflation betroffen sind undsoweiter, das weiß unter der "normalen" Bevölkerung leider kaum jemand und so kommt es dann aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes zu diesem Irrtum und einer aggressiven Haltung gegenüber den vermeintlichen staatlichen Vertretern. Wenn jemand schon aufgebracht ist oder überhaupt gar nicht sagt, dass das der Grund für seine Aggressivität ist, dann hat man meist keine Chance mehr, diesen Irrtum zu beseitigen.
Ein weiterer Grund dafür, ist ggf. auch noch ein zunehmender Substanzmissbrauch von illegalen Drogen und/ oder das Hinzukommem von immer neuen, auch hallizinogen wirkenden Drogen. Wenn jemand überhaupt gar nicht mehr Herr seiner eigenen Sinne ist und nur noch versteht, dass er jetzt von irgendwelchen für ihn vollkommen fremden Personen in "Uniformen" angefasst wird, ist die aggrssive Haltung schon fast immer vorprogrammiert, weil die Betroffenen dann auch denken, dass man ihnen irgendetwas böses antun möchte und sie sich hiergegen "verteidigen" müssten.
Mfg
Leider sind viele Leute durch Corona egoistisch geworden, davor war es sicher auch nicht so toll aber während Corona und jetzt danach wurde es schlimmer und denken nur an sich und nicht an andere. Geht es um einen selber oder einen Angehörigen muss alles ganz schnell gehen und wehe man war zu "langsam" dann geht es quasi auf den Dach und man ist "sauer" oder es betrifft einen nicht selber dann stehen die Rettungsleute im Weg, weil man ja unbedingt weg muss und es wegen denen nicht geht, das ein Menschenleben in Gefahr sein kann ist da egal, man kennt die Person ja nicht.
Und das gleiche Spiel im Krankenhaus das manche Angehörigen meinen das es nicht schnell genug geht, wenn man zb. in der Notaufnahme ist und es nicht danach geht wer zuerst da war sondern wie dringend es ist und auch, wenn zb. die Behandlung nicht den gewünschte Effekt hat und man leider nichts mehr machen kann. Das man statt zu trauern wütend auf das Krankenhauspersonal ist und diese Angreift und diese schwer verletzt und auch wichtige Geräte beschädigt.
Sowas geht gar nicht und das sollte doch eigentlich jedem normalen Menschen klar sein das man sowas nicht macht!
Also ich bin noch nie auf dem Weg zum Patienten angegriffen worden. Dass man am Zielort mal nicht wirklich willkommen ist, kommt vor. Aber zumindest in meiner Region ist mir kein Fall bekannt, wo es solch ein Problem auf dem Weg gab. Besonders sitzt man auch in einem Fahrzeug, da ist angreifen etwas schwieriger.
Bei mir in der Region ist das nicht passiert. Aber selbst wenn: Feuerwerkskörper und Feuerlöscher hält ein RTW schon aus.
Als Sanitäter empfindet man den RTW als Rückzugsort. In dem Auto erlebt man so viel, da ist das einem ziemlich egal.
In einer Silvesternacht richteten Randalierer Feuerwerkskörper auf RTWs im Einsatz oder bewarfen diese mit (zum Beispiel) Feuerlöscher... Ich würde mich im Rettungswagen sehr unwohl fühlen.