Respektvolles Führungsverhalten bei trauernden Mitarbeitenden?


13.11.2024, 19:45

Die Umfrage endet am 27.11.

Ja, so lange will ich sie planmäßig jeden Tag neu einstellen, sofern es die Website zulässt.

3 Antworten

Ich habe gerne teilgenommen...

Viel Erfolg...


Rendric 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 10:26

danke :)

Interessante Betrachtung, über die ich mir als Arbeitnehmer damals keine Gedanken gemacht habe. Inzwischen sitze ich als verantwortlicher Personaler auf der anderen Seite des Tisches.


Rendric 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 22:30

Interessant und wie siehst du es heute?

Altersweise  13.11.2024, 22:12
@Rendric

Ich nehme persönliche Schicksalsschläge meine Mitarbeiter/innen ernst und ich rede auch mit ihnen darüber, wenn sie das wollen. Aber es liegt nicht in meiner Art, alles breitzureden. Nicht weil es mir an Empathie mangelt, sondern weil ich nicht gerne übergriffig werde. Und letztlich habe ich auch Sorge dafür zu tragen, dass Menschen die Arbeit erbringen, für die sie bezahlt werden..

Einer Mitarbeiterin aber, die ein Kind verloren hat, habe ich völlig problemlos ermöglicht, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, weil sie sich für die volle Leistung nicht in der Lage sieht. Das kann sie dann so lange machen, bis es ihr wieder besser geht.

Es würde mich freuen, wenn ihr mich unterstützt und an der anonymen Umfrage teilnehmen könnt.

Kann ich nicht, sorry. Mein Vater starb zwar vor fast 5 Monaten, aber da in meinem Arbeitsumfeld die Kollegen eher selten gemeinsam an einem Ort sind, sehe ich eher weniger einen Anlass, darüber mit Kollegen oder gar einem Vorgesetzten zu sprechen. Als erster erfuhr ein Kollege davon nur deshalb, weil er bei meinem Vater quasi um die Ecke wohnt und sich "gewundert" hat, dass einmal ein Großeinsatz von Rettungswagen, Polizei und Feuerwehr bei meinem Vater war und seitdem nichts mehr an Rettungswagen da ist, während vor dem Großeinsatz hin und wieder mal ein Rettungswagen da war. Mein Chef dürfte davon kaum Kenntnis haben und ich lege auch keinen Wert darauf, dass er davon erfährt.

Wenn ich nicht an ein ewiges Dasein nach dem Tod und ein entsprechendes Wiedersehen glauben würde, wäre vielleicht eine arbeitspsychologische Bewertung wichtig, da ich im Gleisbereich arbeite und von daher haben vor allem diejenigen Kollegen meinen größten Respekt, die trotz atheistischer Sichtweise weiterhin arbeitsfähig sind und dennoch darauf bedacht sind, weder sich noch andere zu gefährden.


Rendric 
Beitragsersteller
 12.11.2024, 22:41

Da bist du nicht der einzige. Meine Mutter hat den Tod ihrer Enkelin (meiner Tochter) auch nicht am Arbeitsplatz geäußert. Es dürfte dort keiner Wissen, dass sie in Trauer ist oder war.
Von daher ist es mir durchaus bewusst, dass man es so handhaben kann. Tatsächlich habe ich durchaus überlegt, ob ich es explizit als Zugangsvoraussetzung nenne oder ob ich es im Fragebogen erfrage, ob bzw. wie der Arbeitgeber/Vorgesetzte von der Trauer erfahren hat und am Ende habe ich nichts von dem gemacht. Ich habe mich für den "naiven" Weg entschieden und so getan, als hätte ich es nicht bedacht und warte einfach ab, was zurück kommt. Tatsächlich habe ich einen Rücklauf, in dem jemand (durchaus möglich, dass es sogar meine Mutter ist) ins letzte offene Antwortfeld geschrieben hat, dass er/sie die Trauer am Arbeitsplatz verschwiegen hat. Die letzte Frage ist eine offene, da darf jeder Anmerkungen machen, so wie er/sie möchte.
Ich weiß auch jetzt noch nicht ganz, wie ich in der Auswertung damit umgehen werde. Ich tendiere dazu, diesen Fragebogen in der Gesamtauswertung rauszunehmen. Habe aber durchaus vor, es in der Thesis anzumerken, dass auch das eine Option sein kann und zu reflektieren.
In diesem Sinne bist auch du eingeladen, die Umfrage dennoch auszufüllen. Am Ende gerne mit dem Hinweis, dass es niemand am Arbeitsplatz wusste. Wenn ich mehr solcher Antworten kriege, ist auch das ein "wissenschaftliches" Statement, dass es zu berücksichtigen gilt. Und wenn es sogar am Ende dazu führt, dass ich die gesamte Forschung wegen Unachtsamkeit in Frage stellen muss - könnte ja sein, dass sehr viele es nicht am Arbeitsplatz erwähnt haben, aber mir das nicht mitteilen.

JTKirk2000  13.11.2024, 13:14
@Rendric

In diesem Sinne bist auch du eingeladen, die Umfrage dennoch auszufüllen. 

Dankeschön für die Einladung, aber wie Du schon angedeutet hast, würde dies Deine (wie soll ich es nennen?) Statistik verfälschen, da der Arbeitgeber von keinem Trauerfall wissen kann, von welchem er in keiner Weise informiert wurde. Davon abgesehen mag es für manche vielleicht schwer verständlich oder unverständlich sein, dass meine Trauer sich durch meinen festen Glauben an ein ewiges Dasein und ein Wiedersehen in diesem so in Grenzen hält, dass es mich weder von meiner Konzentration auf meine Arbeit abhält, noch mich dazu in irgendeiner Weise im Zusammenhang mit meiner Arbeit (Bahnbaustellen) zu irgendwelchen leichtsinnigen oder absichtlich endgültigen Handlungen (um es mal so auszudrücken) beeinflussen würde.

Ich meine okay, durch grob fahrlässiges Verhalten eines Arbeitszugbegleiters und dabei vorsätzliches Verhalten eines Triebfahrzeugführers eines GAF (Großes ArbeitsschienenFahrzeug) mit 3 Wagen als geschobene Fahrt wäre ich im Oktober letzten Jahres im Berlin Ostbahnhof zu Hackfleisch verarbeitet worden, wenn ich die betreffende Gefahr, die eigentlich hätte gar nicht entstehen dürfen, nicht noch in allerletzter Sekunde bemerkt hätte, um dieser noch durch Beiseitespringen ausweichen zu können. In dem Fall hätte dann mein Vater mich noch um etwa 8 Monate überlebt und auch wenn er gläubiger Christ ist (so wie ich auch), habe ich bei manchen Christen erfahren, dass deren Glaube an ein ewiges Dasein, nicht so ausgeprägt ist, und das eigentlich nur, weil es in manchen Kirchen sozusagen ein zumindest oft gemiedenes Thema ist. Und letzteres ist eigentlich unsinnig, da ja Religion eigentlich den Hauptzweck haben sollte, neben einer moralischen Leitlinie auch eine Stärkung für Trauerfälle zu sein.