Nur einen Raum heizen? oder Doch Heizung durchlaufen lassen?
Bei der Unterweisung der neuen Heizeinheit kamen wir auf ein Thema, was eventuell auch Interessenten hier finden könnte.
Teelichtofen statt Heizung?Wer die Gasheizung nicht anschalten möchte, zündet sich einfach einen DIY-Teelichtofen an – so die Idee. Zahlreiche Ratgeber preisen den kleinen Tontopf, unter dem in der Regel vier bis fünf Teelichter brennen, als Heiz-Alternative für den Winter an. Doch leider ist es nicht ganz so einfach.
Ein Teelicht hat eine Heizleistung von 30-50 Watt, so der Dozent.
Bei fünf Teelichtern kommt man auf circa 200 Watt. Das klingt nicht übel, ist aber im Vergleich zu einer normalen Heizung sehr gering. Bei Neubauten und wärmegedämmten Altbauten sollte man nur Heizungen mit einer Heizleistung von 100 Watt je Quadratmeter Wohnfläche einbauen.
Kurz gesagt: Für ein 15 Quadratmeter großes Zimmer bräuchte man schon 1.500 Watt Leistung, also 7,5 Teelichtöfen oder 30 Teelichter. Diese brennen außerdem nur fünf Stunden – ein gigantischer Teelicht-Verbrauch wäre also nötig, um den Raum regelmäßig zu heizen. Das wäre nicht nur umweltschädlich – denn Teelichter bestehen auf erdölbasiertem Paraffin und Stearin – sondern auch brandgefährlich! Stellt man zu viele Lichter unter den Tontopf und lässt diese zu lange brennen, kann die Konstruktion leicht Feuer fangen.
Heizung durchlaufen lassen?Die Raumtemperatur immer wieder absinken zu lassen und wieder zu erhöhen soll unnötig Energie verschwenden. Macht es wirklich Sinn, die Heizung konstant durchlaufen zu lassen?
Nein. Er rät, die Heizung runterzudrehen, wenn sie nicht gebraucht wird. Nachts sollte man die Temperatur auf jeden Fall herunterregeln, ebenso wenn man länger das Haus verlässt. Der Experte fasste zusammen: „Die Heizung für 30 Minuten abzudrehen, macht wenig Sinn, aber bei vier Stunden wird es sich in der Regel lohnen.“
Nur einen Raum heizen?Schon unsere Großeltern haben es ähnlich gemacht: Geheizt wird vor allem ein Raum, die Stube. Im Rest des Hauses bleibt es kalt. Theoretisch könnte man es auch heute noch genau so machen. Doch sollte man aufpassen.
Ja, nicht in jedem Zimmer müssen wohlige 25 Grad herrschen. Die optimale Raumtemperatur für das Wohnzimmer liegt zum Beispiel bei circa 20 Grad, im Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad für einen guten Schlaf. Und ein paar Grad weniger sind sicher kein Problem. Doch gar nicht zu heizen, kann unangenehme Folgen nach sich ziehen – nämlich Schimmel.
Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. Deshalb sollte die Raumtemperatur auch im Winter nicht unter 16 Grad fallen. Vor allem das Bad sollte immer beheizt sein, weil dort besonders viel Feuchtigkeit anfällt. Genau so wichtig, um Schimmel vorzubeugen, ist richtiges Lüften.
Auf Heizlüfter gab es vor einigen Jahren einen richtigen Run: In zahlreichen Baumärkten waren die kleinen Elektro-Heizer zeitweise ausverkauft. Dabei sind die Geräte keine gute Alternative zur Gasheizung – auch nicht aus finanzieller Sicht. Der Dozent erklärte: „Man spart mit Heizlüftern kein Geld, ganz im Gegenteil, man treibt die Stromrechnung in die Höhe.“ Denn die Geräte werden mit Strom betrieben und der ist teuer. Eine Kilowattstunde Strom kostet zur Zeit im Schnitt circa 37 Cent, der Gaspreis liegt bei circa 11 Cent (Stand: 08.10.2024).
5 Antworten
Heizung durchlaufen? - Ja - denn zunächst brauchst du mal das Warmwasser - daran geht nichts vorbei
- alternative Heizung (Strom) - mal für ne halbe Stunde geht das, aber wenn es einen ganzen Tag halten soll, dann zahlst du drauf - schlecht. Schon gar nicht öfters (siehe unten).
- allerdings: Schimmel: der entsteht dort, wo warme und kalte Luft aufeinandertreffen, weil da Feuchtigkeit kondensiert. Ist ein Zimmer unbewohnt, dann kann man das ohne weiteres kälter lassen - da gibt es das Problem nicht. Tödlich wäre es, wenn man dann doch täglich mal ne Stunde reingeht und "Schnell mal" den Heizlüfter anstellt - dann hast du das Problem.
- Schimmel ist kein Problem, wenn das Zimmer durchgehend z.B. 16 Grad hat - du darfst eben nicht heizen. Egal, mit was.
- Raumtemperatur (dauerhaft [!] unter 16 Grad): erstmal kein Problem - nur das darf nicht mal warm und mal kalt werden. Wenn das immer so ist - dann geht das.
- Thema Bad - ganz wichtig. Da willst du immer wieder mal angenehme 24 Grad haben - das darf nicht auskühlen, es sei denn du duschst gerne mit kaltem Wasser bei 18 Grad.
Alle Stellen, wo Kälte und Wärme aufeinander treffen, geben ein Problem.
Danke Dir für die Erklärung der einzelnen Punkte.
Ja, mit dem Warmwasser das war eine andere Geschichte - hier ging es um das eigentliche "Heizen" (also erwärmen) der Räume.
"Die Raumtemperatur immer wieder absinken zu lassen und wieder zu erhöhen soll unnötig Energie verschwenden. Macht es wirklich Sinn, die Heizung konstant durchlaufen zu lassen?"
Wer immer diese schwachsinnige Parole erfunden hat
"Spart Energie durch Energieverschwendung!"
Sie scheint nicht mehr auszuräumen.
Bei gegebener Wärmedämmung ist der Energieverbrauch pro Zeit immer direkt proportional der Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur. Und die größte Temperaturdifferenz entwickelt sich dauerhaft beim konstanten Durchheizen. Somit kann man durch Absenkung der Innentemperatur immer nur Energie sparen.
Die Energie, die zur Wiederaufheizung zugeführt wird, wurde im Verlaufe der vorausgehenden Abkühlung bereits an die Wohnraumluft abgegeben. Energiezuführung und "Energieverbrauch" (Wärmeabführung nach außen) sind nur zeitverschoben. Das ist nicht anders als bei der Herdplatte: Wer hält schon monatelang rund um die Uhr alle seine Herdplatten heiß, um "Energie zu sparen"?
"Doch gar nicht zu heizen, kann unangenehme Folgen nach sich ziehen – nämlich Schimmel. Vor allem das Bad sollte immer beheizt sein, weil dort besonders viel Feuchtigkeit anfällt."
Das ist wieder so ein verbreiteter Unsinn:
"Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte".
Richtig! Je wärmer also die Luft ist, umso mehr Wasser nimmt sie auf, besonders im nassen Bad. Und diese warme nasse Luft gibt das im Bad aufgenommene Wasser genau dort wieder ab, wo sie sich wieder abkühlt, nämlich an der Außenwand. Dort bildet sich dann Kondenswasser und Schimmel infolge der Heizung! Da hilft nur weniger Heizen oder viel Lüften.
Der selbsternannte "Experte" scheint noch gar nicht bemerkt zu haben, dass sich Kondenswasser am Fenster immer nur auf der Innenseite von beheizten Räumen bildet. Und Kondenswasser führt zu Schimmel. Ohne Heizung erfährt die Innenluft keinen nassen Temperatursturz an der Innenseite der Außenwand, also: Ohne Heizung kein Schimmel!
Die Elektroheizung ist tatsächlich sauteuer. Nach meinen langjährigen Beobachtungen bewegt sich der Normaltarif für Strom beim Fünffachen der Gastarife (Brennwertbasis). In langfristiger Betrachtung hat der Dozent noch etwas untertrieben.
Also mir wurde geraten die Heizung ohne Nachabsenkung zu betreiben und siehe da man spart tatsächlich am Gasverbrauch ... weil dieses ständige Hochheizen mehr verbraucht als durchgehend die Temperatur zu halten
So viele Gedanken und Überlegungen! Ich zieh mich einfach warm an und erspar mir das für längere Zeit.
Und dann heize ich Räume minimal. Warm muss ich es nicht haben. Mir reicht es, wenn ich nicht friere.
Absurde Idee, warum überhaupt mehr Wohnraum mieten, als man braucht und beheizen kann?
Eine Wohnung ist kein hermetisch abgeschlossener Bereich. Ein unbeheiztes, unnötiges Zimmer wird trotzdem Luftaustausch mit dem warmen Rest der Wohnung haben. Warme Luft hält mehr Wasser, das beim Luftaustausch im kalten Zimmer dort an Außenwänden und Fenstern zuerst kondensiert und dann schimmelt es. Die Sporen verbreiten sich durch den gleichen Luftaustausch überall und man züchtet sich grandiose chronische Lungenkrankheiten.
Gleiches gilt übrigens für kalte Schlafzimmer, dort kommt noch dazu, dass der Mensch sehr viel Wasserdampf ausatmet beim Schlafen. Was ich hinter Kleiderschränken schon für ekekhafte Wände gesehen habe, da wundert mich das COPD der Bewohner auch nicht mehr.
Fazit: Ich heize mein Haus und ich heize mein ganzes Haus, so dass es gemütlich ist und ich nehme dafür meine ganz normalen Heizkörper und manchmal noch den Kaminofen, wenn ich tolles Ambiente will. Teelichtöfen und Heizstrahler sind viel zu teuer in Betrieb.
Ich miete nicht sondern habe ein eigenes, aber kleines Haus
Ja, genau so etwas wurde in dieser Sitzung mit dem Dozenten auch besprochen.
Es gibt ja Häuser, wo nicht alle Zimmer genutzt werden. Wenn die Kinder nicht mehr im Haus sind, wenn die Oma verstorben ist. Oder ein Büro, ein Hobbyraum, ein abstellraum, ein Fremdenzimmer. Die muß man nicht heizen. Und wenn die Tür zu ist, gibt es auch keinen Luftaustausch.
Ich habe 18 Grad im Wohnzimmer und im Bad. Alle anderen Räume 15 Grad.