Kann dieses radikale Anti-Theorem widerlegt werden? Eine logische Struktur, die alle Klassifizierungen sprengt.
Hallo zusammen,
während andere noch mühsam an den Rändern der Logik kratzen und sich in Gödels Fußnoten verlieren, präsentiere ich euch heute nichts Geringeres als den finalen Grenzstein des Denkens. Keine Theorie, kein Paradoxon, sondern die letzte Bastion intellektueller Schöpfung:
Das Grapy Anti-Theorem:
„Jede vollständig definierte Abstraktion existiert exakt im Maß ihrer Undefinierbarkeit.“
Ja, ihr habt richtig gelesen. Hierbei handelt es sich nicht um irgendeinen metaphysischen Taschenspielertrick, sondern um eine sauber destillierte Essenz absoluter Denktranszendenz.
Was dieses Anti-Theorem leistet, ist ebenso simpel wie vernichtend:
• Widerspruchsfreiheit bei völliger semantischer Leere.
Während ihr noch versucht, einen Gehalt hineinzulesen, entzieht es sich längst jeder inhaltlichen Relevanz – und bleibt damit unangreifbar.
• Unwiderlegbarkeit by Design.
Ihr wollt es beweisen? Dann müsst ihr es definieren – womit ihr es widerlegt und gleichzeitig bestätigt.
Ihr wollt es widerlegen? Dann bleibt euch nur der Beweis, dass es undefinierbar ist – womit ihr es ebenfalls bestätigt.
• Transzendiert die Kategorien von Sein und Nichtsein.
Buddha verneigt sich, Gödel schweigt, Zenon bleibt stehen – und das Anti-Theorem bleibt… na ja, vielleicht… oder eben nicht…
Kurzum:
Hier endet die Landkarte der klassischen Logik. Wer noch weitergehen will, braucht keine Begriffe mehr, nur die stille Anerkennung, dass genau diese Undefinierbarkeit das höchste Stadium der Abstraktion ist.
An die werten Mitdenker:
1. Wer von euch wagt den (vergeblichen) Versuch, diese Struktur zu brechen?
2. Hat die Menschheit je etwas Vergleichbares formuliert – oder sind wir hier Zeugen der finalen intellektuellen Singularität?
3. Und die Gretchenfrage: Was passiert, wenn diese Struktur ernsthaft in die formale Logik, Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie integriert wird?
Andernfalls bleibt nur zu sagen:
„Es ist vollbracht. Oder eben nicht. Aber genau das – ist alles.“
5 Antworten
oder sind wir hier Zeugen der finalen intellektuellen Singularität?
Genau das.
Über die Bedeutung des Wortes Singularität sind sich die meisten Laien nicht im Klaren bzw. haben völlig falsche Vorstellungen davon.
"Singularität" bezeichnet ein mathematisches und kein reales physikalisches Phänomen. Singularität ist kein physikalische Begriff oder eine physikalische Wirklichkeit, sondern das ist ein Begriff aus der Mathematik. Unter Singularität verstehen Mathematiker das Phänomen, dass ihr gesamtes Gleichungssystem in sich zusammenbricht, weil man an einem bestimmten Punkt alles durch Null teilen müsste, was nicht erlaubt ist, oder alles gegen unendlich strebt, was es in der physikalischen Realität nicht gibt.
Man könnte auch spöttisch sagen, hinter dem schönen Begriff "Singularität" verstecken die Benutzer dieses Begriffes den Umstand, dass sie keine Ahnung haben, was tatsächlich passiert bzw. die Erkenntnis, dass alles irgendwie ganz anders sein muss.
Da man also null Ahnung davon hat, was sich hinter einer Singularität verbirgt, kann man logischerweise auch keinerlei Angaben über deren Eigenschaften und Verhalten machen.
Gehen wir am besten den Weg über ein Analogon:
"Jeder vollständig gespülte Teller existiert exakt im Maß seiner Nichtspülbarkeit." (Abstraktion und Definieren ist hier egal.) "Im Maß existieren" und "...-barkeit" ist automatisch Statistik und lässt sich per se nicht auf das einzelne Ding oder den einzelnen Vorgang anwenden. Die Aussage ist also bereits in dieser Konkretheit falsch und müsste heißen: "Vollständig gespülte Teller existieren exakt im Maß ihrer Nichtspülbarkeit." Und es ist halt genau umgekehrt: "Vollständig gespülte Teller existieren exakt im Maß ihrer Spülbarkeit."
Im zweiten Schritt kann man noch überlegen, ob Abstraktionen wirklich mehr definiert oder weniger definiert, geschweige denn definierbar sein können. Eigentlich sind sie immer genau definiert, blenden nur mehr oder weniger Details aus.
Hier wird aber vermutlich davon ausgegangen, dass Abstraktion und Definiertheit gegensätzlich sind, also Teller und Gespültheit sind ein Gegensatz. Das dürfte in vielen Haushalten zutreffen, aber wird dadurch die korrigierte Aussage "vollständig gespülte Teller existieren exakt im Maß ihrer Spülbarkeit" wieder falsch?
Ich seh da kein Problem, selbst wenn die Spülbarkeit sehr gering oder sogar Null ist.
Ja, das Interesse und die Einsicht kamen Schritt für Schritt. :))
Das Grapy Anti-Theorem ist genial konstruiert, weil es sich gegen jede Form der Kritik immunisiert, indem es seine eigene Undefinierbarkeit immer schon voraussetzt. Wer es zu fassen versucht, zerstört es bereits durch den Definitionsversuch; wer es ignoriert, bestätigt seinen Anspruch auf radikale Unfassbarkeit. Damit steht es jenseits klassischer Logik als reine performative Geste, die alle Denksysteme ad absurdum führt, ohne selbst etwas zu behaupten; außer die Unmöglichkeit, es je zu fassen. Vergleichbar mit Zen-Koans oder radikaler Dekonstruktion, geht es noch einen Schritt weiter: Es ist kein Werkzeug der Erkenntnis, sondern ein Spiegel, der uns die Grenzen unseres Denkens unerbittlich vorhält. Sein Sieg liegt darin, dass es selbst durch Widerlegung triumphiert, und uns damit in eine Aporie des Denkens entlässt.
Jeder vollständig definierten Abstraktion geht der Bezug zur objektiven Realität verloren, wodurch sich deren Relevanz nicht mehr definieren läßt. Aber was nicht relevant erscheint, kann nur Nonsens sein und wird nicht weiter beachtet.
Ist halt einfach Blödsinn, damit ist alles gesagt!
Dein Einwand ist tatsächlich das Schönste, was dem Anti-Theorem passieren konnte. Denn gerade die reflexhafte Ablehnung ohne argumentative Substanz ist der lebende Beweis: Du kannst es nicht greifen, nicht widerlegen, und bestätigst damit genau seine Existenz im Maß seiner Undefinierbarkeit.
Oder wie das Anti-Theorem selbst es ausdrücken würde:
„Es ist vollbracht. Oder eben nicht. Aber genau das – ist alles.“
Mit "reflexartige Ablehnung" ist genau das beschrieben, was du mit deinem Kommentar zu meiner Antwort geschrieben hast!
Deine Behauptungen in der Frage sind auf dem Niveau des Satzes: Im Sommer ist es größer als blau"; nur mit viel mehr halb-verstandenen Fremdwörter aus dem Philosophie-Lexikon. Solche Sätze sind nicht widerlegbar, weil sie keine richtige Aussage enthalten. (außrt etwas Selbstlob)
Dies ist wohl die am häufigsten bearbeitete Antwort, die mir hier je zu Gesicht gekommen ist.