Jesus Allwissend?

Arminius100  30.06.2025, 19:16

Kannst Du diese "theologische Diskussion" verlinken, um zu sehen, mit welchen hochgebildeten Menschen wir es hier zu tun haben?

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 30.06.2025, 19:18

war leider kein Video, sondern eine öffentliche Debatte irgendwo in England im Park.

Arminius100  30.06.2025, 19:19

Ah, also warst Du in England?

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 30.06.2025, 19:19

Ja nicht wäre, ich bin dort

Arminius100  30.06.2025, 19:23

Ja, is klar, und die Zitate aus der Fragestellung hast Du auch mal eben übersetzt, weil Du die Debatte mitgeschrieben hast, als Du zufällig da warst

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 30.06.2025, 19:32

Nein, ich war nur beim Durchgang und habe als Neugier für 5-10 Minuten zugeschaut. Ich weiß nicht mal ob Jesus allwissend ist oder nicht.

Arminius100  30.06.2025, 19:33

Zufälle gibt es

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 30.06.2025, 19:36

Das ist kein Zufall, diese Islamisten sind immer dort. Dort am Hyde Park. Du kannst jeden Tag dorthin gehen und einer Debatte zuschauen.

Arminius100  30.06.2025, 19:41

Soso, Islamisten. In der Fragestellung hieß es noch "Muslim". Und warum sollte man irgendetwas, was Islamisten absondern, dann selbst widergeben?

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 01.07.2025, 20:02

Wieso bist du von der Frage getriggert?

Arminius100  01.07.2025, 20:21

Warum gibst Du nicht zu, dass Du nicht irgendwo beim Hyde Park lebst, sondern das im Internet aufgeschnappt hast?

LittleRookie007 
Beitragsersteller
 03.07.2025, 20:11

Ja dann such mal ob sowas überhaupt im Internet gibt.

13 Antworten

Was denkt ihr darüber. Was wäre eure Antwort?

Der Mensch Jesus von Nazareth war nicht allwissend. Wenn wir glauben dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, dann hat er alles göttliche abgelegt und ist ganz und gar Mensch geworden (Phil 2,7). Deswegen redet Jesus mit dem Vater, betet zu ihm und irrt sich auch in manchen Aussagen.


LittleRookie007 
Beitragsersteller
 30.06.2025, 19:33

Danke, endlich eine gute Antwort darauf.

Jesus war ganz Mensch und ganz Gott. Deswegen hat er sich auch taufen lassen, zu seinem "Vater" gebetet, er hatte Angst vor der Kreuzigung.. Er hat auch die Trauer um Lazarus empfunden und selber geweint, aber danach hat er ihn von den Toten zurück geholt.

Die Verherrlichung war dafür z.B. ein "göttlicher" Moment.

Die Muslime beschränken Gottes Macht, wenn sie sagen er hätte nicht als Mensch auf der Erde wandeln können. 😉

Stimt: Jesus ist ewiger Gott!

Jesus hat aber in seiner Zeit als Mensch auf himmlische Privilegien verzichtet, die Er vorher hatte und nach seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt wieder erhalten hat:

  • "Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz" (Philipper 2,5-8).

Deshalb hat Jesus zum Vater gebetet, wusste den Zeitpunkt seiner Wiederkunft nicht (in diesem Moment, als Er danach gefragt wurde), konnte am Kreuz vom Vater verlassen werden usw.

Das alles hat Jesus für uns auf sich genommen, damit wir die Vergebung der Sünden und das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit haben dürfen. Weil Gott uns liebt (vgl. Johannes 14,6)!

Dass Jesus zum Vater gebetet hat, soll bestimmt auch ein Vorbild für uns sein, dass wir beständig im Gebet bleiben!

Es beht darum, dass Jesus, als Teil Gottes, menschliche Gestalt angenommen hat. Er war ganz Gott, aber eben auch ganz Mensch.

Klar hat er deshalb mit seinem Vater im Gebet gesprochen.

Jesus, als Rabbi, ohne Gebet, wäre auch sehr seltsam gewesen und hätte nicht lange funktioniert.

> *Wenn Jesus Gott ist und Gott allwissend ist – warum spricht Jesus dann mit Gott (z. B. im Gebet)? Was soll dieses Gespräch, wenn beide schon alles wissen?*

Diese Frage stellt die **Logik der Trinität** und der **Inkarnation** (Menschwerdung Gottes) auf den Prüfstand.

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## ✝️ Christliche Antwort – Schritt für Schritt

### 1. **Jesus ist Gott – aber auch Mensch**

Nach christlichem Glauben ist Jesus **wahrer Gott und wahrer Mensch** zugleich (siehe Johannes 1,14; Philipper 2,6–8).

👉 Als Mensch hat er **echte menschliche Eigenschaften angenommen** – einschließlich:

* Lernfähigkeit (z. B. als Kind)

* Abhängigkeit vom Vater

* Gebet als Ausdruck von Beziehung, nicht nur Informationsaustausch

### ➕ Beispiel: Markus 13,32

> „Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand – auch nicht die Engel im Himmel, **nicht einmal der Sohn**, sondern nur der Vater.“

→ Das zeigt: Jesus hat in seiner irdischen Existenz **bewusst auf göttliche Allwissenheit verzichtet**, um **wirklich Mensch zu sein**.

🧠 Das nennt man in der Theologie **Kenosis** – das „Entäußern“ Jesu (Philipper 2,7), also das freiwillige Einschränken göttlicher Eigenschaften.

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### 2. **Gebet ist mehr als Informationsaustausch**

Der muslimische Gesprächspartner stellt eine sehr rationale Sichtweise dar – aber im **christlichen Verständnis** ist Gebet:

* Beziehung

* Vertrauen

* Ausdruck von Liebe, Angst, Hoffnung, Hingabe

🧡 Beispiel: Im Garten Gethsemane (Markus 14,36):

> „Abba, Vater, alles ist dir möglich – nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“

Jesus *weiß*, was kommt – aber er **ringt als Mensch** im Gebet mit dem Vater. Das ist kein Informationsgespräch – es ist ein Beziehungsgespräch.

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### 3. **Innertrinitarischer Dialog**

Die Trinität bedeutet: **Ein Gott – drei Personen** (Vater, Sohn, Heiliger Geist).

Diese Personen **sind eins im Wesen**, aber unterscheiden sich **in Beziehung**. Kommunikation zwischen Vater und Sohn gehört zum ewigen „Beziehungsleben Gottes“.

🕊️ Das ist **mystisch**, nicht logisch im menschlichen Sinn. Im Johannes-Evangelium heißt es:

> „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht.“ (Joh 5,19)

> „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30)

→ Einheit in Wesen, aber nicht Auflösung der Beziehung.

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## 🤝 Vergleich mit islamischem Denken

Im Islam ist Gott (*Allah*) **absolut eins** (*tawhid*) – keine Personenvielfalt.

→ Daher wirkt die Vorstellung, dass „Gott mit sich selbst spricht“, aus muslimischer Sicht widersprüchlich oder gar „absurd“.

Im Christentum hingegen ist Gott **Beziehung in sich selbst**. Die Kommunikation Jesu mit dem Vater ist **keine Informationsweitergabe**, sondern Ausdruck dieser **liebenden Beziehung**, in der Jesus als Mensch auch **unsere Rolle im Gebet** vorlebt.

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## 🧠 Fazit (in einem Satz):

> Jesus spricht mit dem Vater, **nicht weil er etwas wissen muss**, sondern weil er als Mensch **unsere Beziehung zu Gott lebt** – und weil der dreieinige Gott **nicht Monolog, sondern ewiger Dialog in Liebe** ist.