Ist es ein großes Privileg, keine fremdbestimmte Zeit zu haben?
Ich finde schon, dass das sehr erstrebenswert ist und ich bin froh darüber, dass ich keine fremdbestimmte Zeit habe. Gerade im Berufsleben ist das wirklich ein Luxus, den nur wenige haben.
Was denkt ihr?
9 Antworten
Ob jemand Angestellt oder Selbstständig ist, macht bei selbstbestimmter Zeit relativ wenig Unterschied.
Auch bei Selbstständigkeit muss ich mich nach den Zeiten der Kunden, Kooperationspartner, Lieferanten und sonstiger Institutionen richten.
Für gewöhnlich verbringen Selbstständige sogar mehr Zeit mit Arbeit.
Unabhängig davon besteht das halbe Leben aus NICHT selbstbestimmter Zeit.
Stau, Zugverspätung, Schlange an der Kasse usw......die Liste ist endlos.
Der Thread dient aber sowieso nur der Selbstbeweihräucherung und Denunzierung von Angestellten, eine ernsthafte Frage gibt es nicht.
Der Obdachlose unter der Brücke hat auch keine fremdbestimmte Zeit, aber ob er mit seiner Lebenssituation deshalb zufriedener ist, steht auf einem anderen Blatt.
Jemand, der einem normalen Vollzeitjob nachgeht, hat viel fremdbestimmte Zeit. Solange er einer sinnvollen Tätigkeit nachgeht, kann es trotzdem eine erfüllende Zeit sein, die ihm viele Freiheiten für die Ausgestaltung der verbleibenden eigenbestimmten Zeit ermöglicht.
Oder wenn man einer Einladung zu einer Feier folgt, ist das dort auch eine fremdbestimmte Zeit, man hat sich ja Zeitpunkt und Ort nicht ausgesucht, aber bestimmt angenehmer, als sich eigenbestimmt zu Hause zu langweilen.
theoretisch schon - man muss halt dann auch mit den Konsequenzen leben dass evt. deinen Geburtstag feiern willst und die Leute da auch nicht kommen oder dass du einfach niergends mehr eingeladen und sozial ausgegrenzt wirst weil die Leute das Gefühl haben dass du eh keine Zeit mit ihnen verbringen willst
Bzw. du bist so einer wie eine alte Bekannte von mir. man macht es sich um 15 Uhr aus, sie kommt irgendwann zwischen 15-17 Uhr, halt wie es ihr beliebt. Ich mache mit ihr nichts mehr aus da es keinen Sinn hat.
Dann ist ein Vollzeit-Job aber auch keine fremdbestimmte Zeit - man kann ja kündigen oder den Job gar nicht erst antreten.
Ich stelle halt die Prämisse, dass eigenbestimmte Zeit die bessere Zeit ist - oder gar nur eigenbestimmte Zeit gute Zeit ist - in Frage: Sobald man mit anderen etwas machen/erleben/erreichen will, ist man nicht mehr eigenbestimmt. Dafür eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, die man als Einzelkämpfer nicht hätte.
Kann aber nachvollziehen, dass man versucht, die Balance zu wahren und nicht seine gesamte Freizeit in den Dienst einer Gemeinschaft zu stellen.
BTW: Wenn man kleine Kinder und einen Job hat, kann man die Idee einer eigenbestimmten Zeit sowieso erst mal für ein paar Jahre vergessen.
Das Pendel schwenkt wieder um, wenn die Kinder aus dem Haus sind: Dann ist es wichtig, in soziale Bindungen investiert zu haben, sonst droht die Alterseinsamkeit mit viel zu viel eigenbestimmter, aber nicht sinnvoll nutzbarer Zeit.
Dann ist ein Vollzeit-Job aber auch keine fremdbestimmte Zeit - man kann ja kündigen oder den Job gar nicht erst antreten.
Und dann? Dann musst du woanders bewerben. Oder musst dich regelmäßig beim JC melden, hast mehr Zeit aber immer noch fremdbestimmt.
Sobald man mit anderen etwas machen/erleben/erreichen will, ist man nicht mehr eigenbestimmt. Dafür eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, die man als Einzelkämpfer nicht hätte.
Ja aber nur weil ich mit 3 Leuten etwas unternehme, bin ich nicht fremdbestimmt. Man hätte ja absagen können. Beim Angestellten ist das was anderes, der MUSS ja IRGENDWO angestellt sein. Er kann sich lediglich aussuchen, wo. Das ist fremdbestimmt.
Also wenn ich die Party-Einladung nicht annehme, muss ich mir auch ein Alternativprogramm ausdenken, mit der ich die gewonnene eigenbestimmte Zeit in meinem Sinne nutze. Sonst droht mir Langeweile zu Hause, während alle anderen feiern.
Ich fahre den Ansatz "ich bin ja eh da" und schaue dann, was ich mit diesem Umstand am besten anfangen kann. Ob ich mich dann anderen anschließe, etwas eigenes nur für mich mache oder etwas mache, das zwar keinen Spaß macht aber langfristig sinnvoll ist - sei es für mich oder andere - ist dann mein eigentlicher Entscheidungsspielraum.
Das Angestelltendasein sehe ich eher so, dass ich mich nicht direkt mit Kunden und Verwaltungstätigkeiten herumschlagen muss, sondern andere das für mich machen. Ein Muss ist das nicht - Aussteiger aus dem System gibt's ja genug.
Wenn der Selbständige keine Kunden für seine Produkte/Dienstleistungen mehr findet, muss er sich genauso umorientieren wie der Angestellte, dessen Firma wirtschaftliche Probleme hat. Arbeit komplett einstellen wäre für beide eine mögliche Option, aber halt keine wirklich attraktive.
Es gibt nur ganz wenig Branchen, in denen man komplett selbst den Zeitplan bestimmt. Auch deine Aktionen werden durch Aktienkurse und Börsenöffnungszeiten vorgegeben.
Sehe ich genau so. Wobei meiner Ansicht nach so ziemlich jeder bis zu einem gewissen Mass fremdbestimmte Zeit hat. Man kann diese nur minimieren.
Ich habe jetzt intensiv nachgedacht, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzten Jahren (seit ich Selbstständig wurde mit 18) irgendeine fremdbestimmte Zeit hatte.
Oder woran denkst du da?
also du hast keine Kunden die Druck machen weil sie das Ergebnis deiner Arbeit Termingerecht haben wollen?
Du bist selbstständig. Demnach gibt es Menschen oder Behörden, die etwas von dir in einer gewissen Frist wollen. Sei es wie Dancefloor schreibt en Ergebnis/Produkt, oder sei es die Steuererklärung, etc.
Man könnte dies auch fremdbestimmte Tätigkeiten nennen, die aber Zeit in Anspruch nehmen.
Nicht wirklich, ich habe 3 Gewerbe am laufen und bei meinem Hauptgewerbe habe ich kein Problem mit sowas. Da arbeite ich auf Provision, demnach ist es egal, wenn ich nichts mache, dann kriegt eben niemand was.
Das mit Kunden sehe ich etwas anders. Aber ja, gut, auf die Behördlichen Dinge lasse ich mich ein. Wobei die Steuererklärung sowieso der Steuerberater macht. Demnach auch wieder nicht meine Zeit aber Gewerbe anmelden habe ich selbst gemacht.
Wer arbeiten geht, stellt seine Zeit und Arbeitskraft nunmal gegen Bezahlung zur Verfügung. Wem die Freizeit nach Feierabend, im Urlaub und am Wochenende nicht reicht, hat halt ein Problem
Wer arbeiten geht, stellt seine Zeit und Arbeitskraft nunmal gegen Bezahlung zur Verfügung.
Sehe ich nicht zwingend so.
Es ist ein unterschied, sich selbst verpflichtet zu sein, oder jemand anderem verpflichtet zu sein. Für das eine ist man mit Herz dabei, und das andere, ja das macht man halt mit weil man muss.
Es ist halt so. Arbeitszeit und Arbeitskraft gegen Bezahlung . Wie du das siehst, ist nicht von Belang
Als Selbstständiger ist man nicht fremdbestimmt.
Nein? Keine Verpflichtungen gegenüber den Kunden? Keine Termine, die einzuhalten sind?
Nein, ich habe verpflichtungen gegenüber mir.
Die einzigen Termine die einzuhalten sind, sind bei meinem 2. Gewerbe. Da mach ich 1-2 Aufträge im Monat mit nem Volumen von 300-900€ je nach Leistung. Ich bin also nicht drauf angewiesen und mache es einfach als Hobby. Sehe ich absolut nicht als Verpflichtung denn ich könnte einfach damit aufhören.
Schön, dass du so grösszugig von dir auf andere schließt. Komisches Argument. "ich mach das so, warum nicht alle?"
Wie gesagt - diskutieren Zeitverschwendung. Nochmals schönen Tag
Ich schließe nicht von mir auf andere. Habe nur meine Lage erklärt.
Und was hast du für einen Beruf wovon du Leben kannst wo es egal ist wann du deine Arbeit erledigst da du sowieso das Geld bekommst ob du etwas tust oder nicht?
Wo habe ich sowas behauptet?
Ich muss auch arbeiten, aber ich kann mir aussuchen wann, wie und wo. Ich arbeite auf Provision. Ich trade an der Börse mit Fremdkapital (Prop Firmen). Das ist nicht wirklich ein klassischer Kunde. Mir wird ja nie was vorgegeben oder irgendwas erwartert.
Du, das hier ist nicht sein erster Account, mit dem er seinen tollen Tradingjob und seinen Top Verdienst hervorhebt und über die arbeitende Bevölkerung lästert. Ist sicher auch nicht der letzte.
somit lebst immer mit einem Fuß am Abrgund denn wenn du dich mal verkalkulierst ist dein Geld auch weg. Dazu wirst du auch regelmäßig den Markt beobachten müssen. jetzt vielleicht nicht auf die Minute genau aber doch regelmäßig = du hast auch eine Zeitvorgabe
Einmal anlegen und dann nie wieder beachten wird kaum klappen.
und deine Kunden haben sich auch Erwartungen dir gegenüber - eben dass du ihr Geld vermehrst.
und über die arbeitende Bevölkerung lästert
Wo mache ich das? Ich habe niemanden als schlecht bezeichnet. Es sei denn man hat mich zuvor beleidigt.
Ob ein anderer Nutzer das gemacht hat, mag sein. Ich war jedoch nicht dieser Nutzer.
somit lebst immer mit einem Fuß am Abrgund denn wenn du dich mal verkalkulierst ist dein Geld auch weg.
Ich müsste mich 30x hintereinander verkalkulieren, dass mein Kapital weggenommen wird. Und dann? Dann hole mich mir neues 😂 ist jetzt nichts dramatisches, wie gesagt Verluste tragen die Firmen.
Dazu wirst du auch regelmäßig den Markt beobachten müssen.
Nö, ich habe auch keine Zeit vorgaben. Ich handle dann wann der Markt mir mein Setup gibt. Danach muss ich den Trade managen, allerdings sind mir Wirtschaftsentwicklungen egal, ich traile nur meinen SL.
Einmal anlegen und dann nie wieder beachten wird kaum klappen.
Fast so ist es aber. Anlegen tue ich eh nicht. Nach stunden oder Tagen bin ich aus jedem Trade raus.
und deine Kunden haben sich auch Erwartungen dir gegenüber - eben dass du ihr Geld vermehrst.
Nein, ich kann auch mal ein Monat nichts machen. Da ist keine Erwartung. Ich kriege ja Provision, kein Gehalt.
Es ist heutzutage wahrlich ein großes Privileg, keine fremdbestimmte Zeit zu haben. Diese individuelle Freiheit ermöglicht eine flexible Gestaltung des Tagesablaufs nach persönlichen Interessen und Bedürfnissen. Mit der fortschreitenden digitalen Revolution und dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz könnte sich die Arbeitswelt zunehmend in Richtung autonomer Zeitgestaltung und individueller Selbstverwirklichung entwickeln. Menschen könnten sich dann intensiver mit ihren Interessen beschäftigen, ohne klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben, was ihre Kreativität fördern würde.
Das ist ja keine fremdbestimmte Zeit. Du hättest genau so gut absagen können.