Ist die SPD überhaupt noch "klassisch links"?
Kann man den heutigen Kurs der SPD überhaupt noch links nennen?
Viele sehen die SPD vor allem mittlerweile im "Mitte-Lager", meist von Linken/Kommunisten.
Punkte gegen die SPD als linke Partei:
- nicht sozialistisch/systemkritisch
- kein wirklicher Pazifismus mehr
- viele Kompromisse mit der konservativ/wirtschaftsliberalen Union
- Agenda 2010
Punkte für die SPD als linke Partei:
- sie ist sozialdemokratisch/reformistisch (Umverteilung, Mindestlohn, Sozialstaat)
- kulturell progressiv (Queerrechte, Antirassismus, Feminismus)
- wirtschaftlich keynesianisch (staatliche Eingriffe in die Wirtschaft befürwortet)
Aber dennoch habe ich die Ansicht, dass sie in den letzten zwei Jahrzehnten weit in die Mitte gewandert ist. Sozusagen eine "allen Recht machen Partei". Wenn ich mir mal so ein Wahlprogramm der 70er Jahre ansehe, fand ich da die SPD deutlich besser.
Wie steht ihr dazu?
Echt kein Wunder, warum sie die Arbeiterklasse verlieren. Da gehe ich doch glatt lieber zu den Linken. Aber "Die Internationale" aufm Parteitag singen geht immer...
Manchmal kommt der Name: Verräterpartei der Arbeiter
3 Antworten
Nein, die SPD hat mit dem Begriff "links" nichts mehr zu tun. Siehe Schröders Agenda.
Seit der Seeheimer-Kreis die Macht übernommen hat, als Schröder Parteivorsitzender wurde und seine Amigos die Mehrheit der hohen Posten haben, ist die Volkspartei SPD von Bürger- und Arbeiterpartei zu konservativen industriefreundlichen Partei geworden. Auch die heutigen Spitzen gehören vorallem zu diesem Kreis.
Jetzt bei der Bundeskonferenz hätte es 15% mehr Bundesdeligierte geben müssen, dann wäre eine Neuausrichtung möglich gewesen. Oder ein Vorsitzender ohne reine Machgelüste der bei der Klatsche erkennt, er sollte seinen Stuhl freiwillig räumen.
Ja die SPD ist immer noch eine Linke Partei. Nur pragmatischer als andere Parteien. Auch Schröder war nicht froh über die Agenda 2010