Ist der Atheismus zu kurz gedacht?
Zu dieser Frage ist mir ein passender Vergleich eingefallen:
Menschliche Gehirnzellen wurden befragt:
"Gibt es einen Beweis, dass der Mensch existiert?"
Antwort: "Im gesamten Schädeluniversum ist kein Mensch vorhanden. Daher können wir sicher sein, dass es den Menschen nicht gibt."
Dieser sogenannte Ananthropismus, der besagt, dass es den Menschen gar nicht gibt, setzt sich bei Gehirnzellen immer mehr durch.
Er ist kein Glaube, so wie der immer noch verbreitete religiöse Glaube an den Menschen, sondern der Ananthropismus beruht auf zahlreichen Beobachtungen und Messungen im gesamten Schädelraum, bis hin zu seiner definitiven Begrenzung, wo der Raum faktisch aufhört.
Der Ananthropismus beruht daher auf wissenschaftlich untermauerten Tatsachen.
Der Vergleich hinkt, weil er sich auf einen konkreten Raum bezieht, den man nicht verlässt.
Der Atheismus bezieht sich dagegen auf Dimensionengrenzen, die nicht überschritten werden, nämlich die Begrenzung der Naturwissenschaft auf das Materielle.
Innerhalb der materiellen Dimension ist kein Gott erkennbar, genausowenig wie der Mensch innerhalb des Schädelraumes.
Ich hoffe, dass ich die werte Leserschaft nicht überfordere mit solchen Geschichten.
13 Antworten
Nein es ist nicht zu kurz gedacht. Das Gehirn kann man Beweisen. Anfassen (Natürlich nicht im Idealfall), sehen (ebenfalls nicht in Idealfall).
Für ein "allmächtiges wesen" gibt und gab es keinerlei Beweise.
Unsere Welt: Nichts von dem, was bisher passiert ist, setzt einen Gott voraus.
Schädelwelt: Wir erhalten Signale und senden solche. Wo kommen diese Signale her, und wer empfängt sie? Irgendjemand wird irgendwann neugierig genug sein, um den Schädel zu verlassen, um den Körper zu kartieren.
Aber sie weiß, dass es einen Körper gibt. Und dass es ein "Außen" gibt, mit dem der Körper interagiert.
Naja...gerade noch nicht. Es gibt viele die da was vermuten und deswegen den großen Körper anbeten und andere umbringen die nicht daran glauben...
Mann kann die Nerven- und Blutbahnen "sehen"; die Wirbelsäule. Das Gehirn ist die Schaltzentrale eines größeren Organismus. Es kann nicht durch sich alleine überleben - es braucht die anderen Organe. Es ist dazu ausgelegt, Daten von außen zu Empfangen und zu verarbeiten.
Das Blut erzählt Geschichten von Herz, Leber, Nieren und Fingern. Es gibt genug "Bewohner", die Signale von eben diesen Dingen verarbeiten, um sie als Gegeben hinzunehmen. Ähnlich wie wir, den Mond, die Sonne, die Milchstraße und Andromeda hinnehmen.
Innerhalb der materiellen Dimension ist kein Gott erkennbar
Aber nur deshalb, weil alle Götter Verstecken spielen (und das gilt auch für Feen, Kobolde und Trolle.)
Der Gott der Bibel hat Städte zerstört, die Welt ersäuft, Plagen geschickt, das Meer geteilt und Manna vom Himmel fallen lassen. Er ist also sehr wohl materiell erkennbar ... spielt aber halt Vestecken.
Und nein, Atheisten können/dürfen an Karma, Wiedergeburt, Himmel, Hölle, Kobolde, Feen und Aliens glauben.
Atheisten lehnen nur die Behauptung von Theisten ab, dass Götter existieren.
Wie willst du denn Himmel und Hölle bzw. deren Äquivalente ohne Götter erklären?
Das Karma entscheidet, wo man hinkommt. Und als was man wiedergeboren wird.
Und Karma ist keine Person.
In dem Kontext ist Gott ja auch keine "Person". Karma entspricht aber so ähnlichen Richtlinien wie bei einem Gott, dass ich da ehrlich gesagt keinen Unterschied machen würde. Karma ist definitiv auch spirituell.
Der Gott der Bibel hat Städte zerstört, die Welt ersäuft, Plagen geschickt, das Meer geteilt und Manna vom Himmel fallen lassen.
Behaupten uralte Geschichten ohne eine weitere Quelle.
wie bei einem Gott
von pantheistischen Gottesvorstellungen abgesehen, sind Götter persönliche Wesen. Sie kommunizieren mit Menschen, belohnen und bestrafen (von Deismus abgesehen).
Und da kann zB ein Massenmörder trotzdem in den Himmel kommen, wenn er sich seinem Gott unterworfen hat.
Karma funktioniert anders.
Der Atheismus bezieht sich dagegen auf Dimensionengrenzen, die nicht überschritten werden, nämlich die Begrenzung der Naturwissenschaft auf das Materielle.
Es gibt weit aus mehr als die Naturwissenschaft. Wir glauben einfach nicht daran das es so etwas wie einen Gott gibt.
Ich glaube jedoch schon an die Physik und die Möglichkeit das es zB eine vierte Dimension geben könnte. Das ist aber für mich Wissenschaft und kein Glaube.
Es geht darum etwas beweisen und rekonstruieren zu können. Und ja mir ist bewusst das es nicht bewiesen ist das es keinen Gott gibt. Ich glaube erst an etwas, wenn es auch bewiesen ist und rekonstruiert werden kann.
🧠 Gehirnzellen wurden befragt:"Gibt es einen Beweis, dass ein Mensch existiert?"
Antwort der wissenschaftlich denkenden Gehirnzellen:
"Bislang haben wir nur elektrische Signale, chemische Reaktionen und synaptische Prozesse beobachtet – all das genügt, um unsere Realität vollständig zu erklären. Wir haben keinen messbaren Hinweis auf ein übergeordnetes Wesen namens 'Mensch'. Solange es keine überprüfbaren Beweise für so ein Wesen gibt, ist es unwissenschaftlich, dessen Existenz einfach zu behaupten."
Einige andere Zellen werfen ein:
"Aber könnte es nicht sein, dass der Mensch außerhalb unseres Wahrnehmungsbereichs existiert?"
Antwort:
"Möglich – aber Wissenschaft arbeitet nicht mit Möglichkeiten, sondern mit Belegen. Solange es keine empirisch überprüfbare Evidenz für den Menschen gibt, gehen wir davon aus, dass unsere Welt sich vollständig durch die bekannten Prozesse erklären lässt. Wenn sich neue Beweise ergeben, sind wir offen für Revision."
Was mich persönlich auch an dieser Art von Gedankenexperiment stört ist: Warum sollte man dann das übergeordnete Wesen "Mensch" anbeten? Dafür Kriege führen? Menschen dafür umbringen wenn diese nicht die gleiche Meinung teilen? Andere Hirnzellen zu manipulieren etwas "böses" damit zu verbinden nicht an das Wort des Menschen zu glauben...
Schade. Ich dachte der Atheismus sei wissenschaftlich bewiesen.
Wenn man alles als wahr annehmen müsste, weil man einfach sagen kann "das ist in einer anderen Dimension" wird es absurd.
Atheismus ist nicht zwingend zu 100 Prozent einem anderem denken gegenüber abgeneigt, man neigt nur eher dazu mit Logik zu schauen wie wahrscheinlich etwas ist.
Zb ist es wahrscheinlich dass das Spaghettimonster wirklich existiert?
vermutlich nicht.
Andererseits gibts Plüschtiere davon also existiert es irgendwie doch xD
Meine Nudeln, die ich gerne hätte, aber derzeit nicht habe, sagen was anderes!
Ich bin da außen vor, denn ich bin Agnostiker.
Genau darin liegt das größte Problem der Empirie: Sie bleibt innerhalb der eigenen Grenzen. Sie erkennt keine anderen Erkenntniswege an, wie die Logik nicht. Dann, mit den Grenzen, die sich selber setzt, versucht sie begründen, Gott sei nicht beweisbar - Aber eben nur empirisch nicht.
Die Empirie bezieht sich nur auf das Messbare, sprich das Universum. Selbst das kann man aber nicht komplett erfassen.
Wie dann den Schöpfer des Universums, Der alles erschaffen hat und nicht Teil Seiner Schöpfung, das Universums, ist?
Ich habe nicht verstanden, was du da schreibst. Also ich konnte den Sinn von dem Text nicht erfassen.
Kommt drauf an, wie man Atheismus definiert. Aber ganz einfach als jemand der den Theismus ablehnt, ist das nicht zu kurz gedacht.
Sonst gibt es noch Begriff wie Materialisten oder Naturalisten, die man sich anschauen könnte.
`Hab` ich schon vermutet, dass das mancher nicht versteht.
Was nicht ist, kann werden.
Unser Universum besteht nur aus Energie und Materie und darauf nur kann sich die Naturwissenschaft beziehen.
Es existiert keine immaterielle Parallelwelt, von wo ein Gott unsere Geschicke beeinflussen könnte oder wo die Gläubigen dann nach der Wiederauferstehung von den Toten ihr erträumtes Leben nach dem Leben leben wollen. Den Sachverhalt verstehen die Leute nicht, die immer noch dem Gotteswahn verfallen sind, weil sie keine Ahnung von Physik haben.
Deshalb, merke: Es gibt keinen Impuls aus einem immateriellen Jenseits!
Nein, nicht der Atheismus ist zu kurz gedacht, sondern dein Vergleich. Du hast dabei nämlich versäumt, die Position der Gehirnzellen, die du als Anhänger des religiösen Glaubens an den Menschen betrachtest, näher zu beleuchten.
Führt man diesen Vergleich also konsequent zuende, dann kommen so einige Seltsamkeiten zum Vorschein: die Menschgläubigen beschreiben den Menschen dann – wenn nicht sogar als gigantische Gehirnzelle – dann doch zumindest als ein Wesen, das nicht nur jede einzelne Gehirnzelle mit allen Gedanken und Taten genauestens kennt, sondern auch in der Lage ist, einzelne Gehirnzellen für ihre Gedanken und Taten gezielt zu belohnen oder zu bestrafen.
Dass eine solche Beschreibung total neben der Spur läuft, dürfte auf der Hand liegen. Oder versuche nur einmal, den Opfertod Jesu auf den Menschen und seine Gehirnzellen zu übertragen. Viel Spaß dabei! 😂
Genau an diesem Punkt setzt mein agnostischer Atheismus an: ich gehe sogar davon aus, dass es außerhalb unserer Wahrnehmungsfähigkeiten und Denkstrukturen eine ganze Menge Dinge gibt, von denen wir nicht einmal etwas ahnen. Ich behaupte also nicht, dass es nur das gibt, was wir erkennen können.
Allerdings wird dieser große unbekannte Bereich, den wir weder denken noch wahrnehmen können, in der Praxis nicht als »Gott« bezeichnet. Vielmehr ist »Gott« das, was sich Menschen über dieses Unbekannte zusammengedichtet haben. Insofern kann ich bedenkenlos sagen, dass ich nicht an Gott glaube – denn dass es auf der ganzen Welt irgendein Mensch geschafft haben sollte, mit seiner Beschreibung Gottes die Wirklichkeit zu treffen, halte ich für absolut unwahrscheinlich.
Man muss es nicht so kompliziert machen, aber man versteht, worauf du hinaus willst.
Meine Argumentation: Ist dein Handy aus Zufall entstanden? Nein. Dann wir auch nicht.
Nein. Warum ist es so schwer daran zu glauben, dass wir Menschen, die 1000× komplexer sind als ein Handy, eine Statue usw. keinen Designer haben?
Das ist ein Fehlschluss weil:
- Ein Handy ist ein Produkt menschlicher Technik (bekannte Ursache).
- Das Universum ist kein Artefakt – wir wissen nicht, ob es eine bewusste Ursache hat.
- Komplexität allein ist kein Beweis für Design.
- Naturgesetze ersetzen den „Zufall“ durch strukturierte Prozesse.
Ein Handy ist ein Produkt menschlicher Technik (bekannte Ursache).
Das ist deine Behauptung. Hast du gesehen, wie dein Handy produziert wurde? Wenn nicht, ist das nur eine Vermutung.
Das Universum ist kein Artefakt – wir wissen nicht, ob es eine bewusste Ursache hat.
Komplexität allein ist kein Beweis für Design.
Natürlich ist das ein 100%iger Beweis. Durch Chaos entsteht keine Ordnung und schon gar nicht komplexe Wesen wie wir Menschen. Wenn du den Burj Khalifa siehst, denkst du auch nicht: Es besteht die Möglichkeit, dass dieses Gebäude ein Prozess aus Jahrmillionen ist.
Naturgesetze ersetzen den „Zufall“ durch strukturierte Prozesse.
Woher kommen die Naturgesetze? Sind die plötzlich ins Dasein gekommen wie Minecraft Mobs?
Der Vergleich hingt gewaltig.
Denn die Erfindung und Entstehung des Mobiltelefones können wir komplett nachweisen und zurückverfolgen. Die Erfinder sind namentlich bekannt und nachweisbar lebende Menschen, oder solche, die gelebt haben. Dafür sind also keine Märchenerzählungen von den angeblichen Erfindern nötig, die man nicht belegen kann und daher glauben müsste.
Es gibt genug Dokus, mit Bildmaterial darüber, wie Mobiltelefone produziert werden. Ausreiche Belege. Es gibt vermutlich auch in Überwachungskameras Bildmaterial von der Produktion genau meines Telefones, auch wenn man es kaum zuordnen wird können, und es vermutlich längst gelöscht wurde. Aber da man generell weiß, wer und wie die hergestellt werden, ist lückenloser Nachweis bei einzlenen nicht nötig.
Ich nicht, die Appleleute ganz sicher, die haben Seriennummern und Teilenummern und Dokumentationen.
Dass das eine menschliche Produktion ist, IST beweisbar.
Toll! Ich kann auch selber antworten und möchte es erläutern:
Gehirnzellen glauben nicht an den Menschen, (von dem sie winzige Teile sind)
und Menschen glauben nicht an Gott, (von dem sie winzige Teile sind).
Eine Analogie.
Die Glaubensrichtung, auf die ich mich beziehe, ist der Pantheismus.
Momentan fehlt der Schädelwelt einfach noch die Mittel und Wege die andere Welt zu betreten. Wenn es soweit ist bin ich aber gerne dabei ;D