In den letzten 100 Jahren hatten wir viel mehr technischen Fortschritt als in den letzten 2000 Jahren. Wieso ist das so. Waren die Menschen früher so dumm?
Will nicht wissen wo wir in 100 Jahren stehen werden...wenn das so weiter geht.
15 Antworten
Das eine baut ja auf dem anderen auf und je kleiner die Welt wird (für Strecken von wenigen Stunden brauchte man früher mehrere Monate - bzw Zehntelsekunden für Informationen) um so schneller funktioniert auch der Austausch/Wissentransfer.
Außerdem kann heute viel mehr Ressourcen für Wissenschaft und Forschung bereitgestellt werden.
Dieser Fortschritt entstand in einigen Ländern, die sich auch gesellschaftlich weiter entwickel(t habe)n. Sie ging einher mit einer allgemeinen Befreiung des Geistes seit Ende des 18. Jahrhunderts.
Nein, die waren nicht dumm. Die Erfindung der Dampfmaschine läutete eine neue Ära in der Geschichte der Menschheit ein.
Im Mittelalter war eher die Kirche der Hemmschuh für eine wissenschaftlich-technische Entwicklung.
Ja, und im Mittelalter ging viel antikes Wissen wieder verloren.
Es ist durchaus bekannt was der Unterschied zwischen heutigem und römischen Beton ist
Der letzte Artikel kann mit archive.ph lesbar gemacht werden. Der römische Beton ist weniger druckfest, damit für Hochhäuser ungeeignet. Weiter würde er genau wie moderner Beton für Fußböden Bewehrungen benötigen, die sich negativ auf die Haltbarkeit auswirken.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert Memes der Art "früher war <x> besser" mit ein wenig Recherche zu prüfen. Ich kannte das Beton-Thema nicht, die Recherche danach hat mich 10min gekostet. Ähnliche Memes gibt es auch zu den Pyramiden: "Wir könnten sie heute nicht mehr bauen", "Die Genauigkeit beim Bau ist unübertroffen, auch heute noch". Beides ist schlicht falsch, wird aber gerne bei aliensdidit-"Diskussionen" verwendet.
Auch seriöse Dokus führen ab und an in die Irre. Deshalb ja die regelmäßige Prüfung.
Auch seriöse Dokus führen ab und an in die Irre. Deshalb ja die regelmäßige Prüfung.
Seriöse Dokus weisen aber darauf hin, dass die Römer immer dann auf Puzzolan als Zuschlag für Beton zurückgriffen, wenn es um Flexibilität des Betons ging. Damit hielt die Konstruktion auch leichten und mittleren Erdbeben stand. Da Puzzolanzement auch damals schon teurer war, hat man ihn nur da verwendet, wo man es für nötig hielt.
Heute entspricht ihm der allseits bekannte Trasszement, der aber auch heute wesentlich teurer ist als herkömmlicher Zement.
Die Kuppel des Pantheon hat die Zeit bis heute überdauert.
Da darf man nicht vergessen,dass der Fortschritt der letzen 100 Jahre auf den Errungenschaften der letzten 2000 Jahre beruht.
Es braucht gewisse Schlüssel, die als Booster wirken.
Ohne Sprache keine effektive Wisseseitergabe.
Ohne Schrift keine effektive Wissenübergabe über Generationen.
Buchdruck...
Demokratien...
Schulsysteme...
Entdeckung der Elektrizität...
Dampfmaschine...
Telefon...
Motor...
Computer...
Internet...
Suchmaschinen...
Portable Computer (Smartphones)...
Alles was hilft, Arbeitsprozesse schneller ablaufen zu lassen (also Automatisierung), sorgt, dafür das Menschen mehr Zeit haben sich um Innovationen zu kümmern.
Alles was hilft, Informationen schneller und breiter zur Verfügung zu stellen, beschleunigt die Innovation.
Die Menschen früher waren nicht dumm. Nur das wissen was für uns heute selbstverständlich ist, musste damals erstmal gefunden werden. Und da die Möglichkeiten wissen zu bewahren und weiterzugeben stark begrenzt waren, war der Fortschritt eher langsam.
Wenn heute jemand etwas neue erfindet, kann er es im Internet veröffentlichen und das wissen steht binnen Sekunden und Wochen Millionen und Milliarden anderer zur Verfügung.
Damals war der wussensaustauch bestimmt eher auf den näheren Bekanntenkreis beschränkt, der sich auch räumlich kaum über einige Kilometer erstreckte. Wenn andere etwas erfunden haben am anderen Ende der Welt, hat das vielleicht Jahre und Jahrhunderte bis in die nächste Ecke gebraucht. Jeder kochte in Sachen Innovation häufig sein eigenes Süppchen. Und wenn jeder alles selbst neu erfunden muss und nicht auf das wissen von Milliarden zurückgreifen kann, ja dann Dauer es eben mit em Fortschritt.
Oft genug ging auch einfach wissen verloren. Die Dampfmaschine bzw. deren Prinzip wurde bereits in der Antike entdeckt. Man erkannte aber nicht, was man damit praktisch tun könnte und das Wissen ging verloren. Erst 2000 Jahre später sollte der Durchbruch gelingen.
Hätte man es damals schon erkannt, sage die Welt heute sicherlich völlig anders aus.
Daneben muss man bedenken: Vor 2000 Jahre. Gab es vieleicht 300 mio Menschen auf der Welt mit Lebenserwartung vielleicht bis 40 Jahre. Also viel weniger Lebenszeit. (Heute 8 Milliarden mit Teil Lebenserwartung bis 80/90 Jahre, schaffen einfach mehr). Erstmal ist dann natürlich die Wahrscheinlichkeit geringer, dass mal einer davon auf eine zündende Idee kommt, die sich auch noch verbreitet und zweitens waren die Menschen damit im wesentlichen beschäftigt, sich selbst am Leben zu halten: Beschaffung von Nahrung und überstehen von Krankheiten nahm die meiste Zeit des Tages in Anspruch. Da blieb nmschlicht nicht viel Zeit innovativ sein zu können.
Früher waren die Menschen genauso schlau und einfältig wie heute auch...

Und an die Qualität bzgl. Haltbarkeit des Betons der alten Römer kommen wir bis heute nicht heran.