Hattest Du mal exestenzielle Ängste in Deinem Leben und wie hast Du die gelöst?
Wenn ich erhlich sein soll hatte ich das nie. Auch wenn ich in meiner Kindheit nur das notwendigste hatte hatte ich nie das Gefühl das ich was vermisse. Ja gut...vermißt habe ich in der Schulphase, daß ich keine Markenklamotten hatte. Dafür waren meine Eltern nicht bereit so viel Geld zu zahlen, daß mußte die C&A Klamotten genügen. Aber das erste was ich mit meinem ersten Azubigehalt gemacht habe war dann Markenklamotten zu kaufen die ich nie hatte.
Auch sonst ging es mir im Leben immer gut...hatte immer ein Dach über den Kopf, eine warme Bude und immer was zu Essen..was will am mehr?
5 Antworten
Ja, hatte ich.
Als meine Eltern beide kurz nach meinem 18. Geburtstag schwer krank geworden sind und ich mehr oder weniger mitten im Abi mehr Mutter für meine Mutter sein musste, als sie für mich sein konnte. Finanziell ist da bei uns allen weggebrochen. Wenig später habe ich dann auch alleine gelebt, ziemlich unvorbereitet, in unserer nicht abbezahlten Eigentumswohnung. Hab wöchentlich (oder sogar noch mehr) für mich für max. 20 € Essen eingekauft, hab an mir gespart wo es nur ging.
Ich hatte jeden Tag Angst, dass ein Brief kommt und ich aus der Wohnung rausfliege. Ich hätte nicht gewusst, wohin. Hatte keine weitere Familie und Freunde erst recht nicht. Vor allem mit 3 Katzen, von denen ich mich nicht hätte trennen können. Da hatte ich jeden Tag Existenzängste und auch Versagensängste, denn das Abi nicht zu schaffen war keine Option. Auch ein Studium war keine Option mehr. Also hab ich mich auf alle Ausbildungsstellen beworben, die irgendwie zukunftssicher sind und Geld bringen.
Und so bin ich in der IT gelandet, obwohl ich was vollkommen anderes mit meinem Leben anfangen wollte.
Ja, verschiedene Arten. Das kommt in einem längeren Leben halt vor, aber ich gehöre nicht zu den 50 % Depressiven, die es voriges Jahr mehr gab als im Jahr zuvor.
Entweder beruhige ich mich einfach, oder ich trotze oder ich überlege mir nüchtern die Optionen und welche davon mich wirklich umbringen würde.
Das Leben ist ein Abenteuer. Warum die Hälfte davon auslassen? Dann kann man doch gar nicht mitreden!
Existentielle Ängste und Situationen bringen einen erst dazu, in Handlung zu gehen und die Fragen nach dem Sinn zu entwerfen. Ängste können ein schmerzhafter Antrieb sein, erkennen zu können, dass man nicht auf dem richtigen Pfad des eigenen Lebens wandelt, sondern durch äußere Umstände in die Irre geführt wurde.
Existentielle Ängste katalysieren den Antrieb etwas schlagartig und mit Vehemenz zu verändern.
Als kleines Kind. damals habe ich das aber noch nicht so verstanden. mein Vater ist verschwunden, da war ich gerade mal 5 oder so. und relativ bald danach, mussten wir die Wohnung räumen. Ich bin dann mit Mama zu meiner Oma geflohen, die ich damals kaum bis fast garnicht kannte. Immerhin hatte Oma kein Auto und 450 km sind auch kein Pappenstiel.
Aus ein paar geplanten Tagen sind dann mal eben 35 Jahre geworden :-)
Meine Kinder hatten nie Markenklamotten wie Du so schön sagst, sie waren aber trotzdem unter den Mitschülern geachtet. Sie mußten sogar Kleidung von den älterern Geschwistern tragen, die an kleinen Stellen gestopft oder eben repariert waren. Sie haben sich darüber nie beklagt, sie waren aber auch gute Schüler, die selten irgendwie aufgefallen sind. Mit vielen Mitschülern haben sie heute noch Kontakt. Außenseiter waren eher die mit Markenklamotten, weil sie dachten sie seien etwas Besseres.