Glaubt ihr dass Förderschulen in Zukunft nicht mehr nötig sind und durch Integrationsschulen ersetzt werden?
Wäre Integration bzw. Inklusion nicht dauerhaft sinnvoller?
Das Förderschulmodell wurde ja oft kritisiert, weil Förderschüler gern abgestempelt werden. Also schlechtes Karma
10 Antworten
Hey,
ich stehe der Inklusion in Schulen eher skeptisch gegenüber, nicht weil ich die Kinder die in Förderschulen gehen nicht ab kann, aaaber, sie sind ja nicht umsonst dort und wenn sie in einer normalen Klasse integriert sind, mag das erst einmal gut klingen, nur sind einerseits diese Förderkinder vermutlich dauerhaft überfordert und die anderen Kinder müssen auf die Förderkinder sozusagen warten und das kann nicht Sinn der Sache sein, finde ich.
Anders sieht es bei körperlich eingeschränkten Kindern aus, die geistig auf dem gleichen Stand sind wie andere Kinder in normalen Klassen und Schulen.
Ich weiß um die abstufende Beurteilung von Förderkindern und finde sie auch nicht gerechtfertigt, nur sollten sie in Förderschulen eben möglichst gefördert werden und, wie erwähnt, nicht überfordert, LG. :)
Ja, Förderschulen werden benötigt und sollten wieder mehr wertgeschätzt werden.
Es ist unsinnig zu denken, man könne jedes behinderte Kind in Regelschulen integrieren. Wenn darüber berichtet wird, werden gern nette leicht behinderte Downsyndrom-Kinder gezeigt, denen es auf der Regelschule gut geht. Über den nicht geistig beeinträchtigten fitten Rollstuhlfahrer reden wir mal gar nicht, der ist natürlich an der Regelschule oder am Gymnasium gut aufgehoben.
Aber es gibt eine riesige Palette an Behinderungen. Es gibt Kinder, die nicht sprechen, es auch nie können werden. Und nein, diese können sich auch anderweitig nicht äußern, oder nur sehr eingeschränkt. Es gibt Kinder, die eine permanente Betreuung durch einen Schulbegleiter erfordern und nur mit dieser Unterstützung eine Figur "ausmalen" können. Es gibt Kinder, die sind nicht nur geistig behindert, sondern auch so verhaltensauffällig, dass alleine der Wechsel in einen anderen Klassenraum eine Herausforderung ist, die nicht an jedem Tag bewältigt wird. Diese Kinder brauchen eine spezialisierte Förderschule, brauchen ein Umfeld, das ihnen gerecht wird. Es hat keinen Sinn, diese Kinder in eine Regelschulklasse zu setzen. Sie lernen dort nichts, und sie haben auch keine sozialen Kontakte. Denn wer geht mit ihnen auf den Schulhof, wer verbringt die Pausen mit ihnen? Der Schulbegleiter. Nur der Schulbegleiter. Und oft werden sie auch aus den Klassenräumen verbannt, weil ein Unterricht dort sonst nicht möglich ist.
Integration ja, für alle Schüler, denen das einen Vorteil bringt. Das System kann gerne durchlässig sein, so dass Schüler von der Förderschule probehalber an die Regelschule gehen können, und auch wieder zurück, wenn nötig. An Regelschulen angeschlossene Förderzweige würde Begegnungen auf dem Schulhof ermöglichen, und auch stundenweise Integration. Aber Integration als Ideologie ist falsch.
Vielleicht muss man das ganze Förderschulsytem Upgraden auf Förderung UND Integration mit der entsprechenden Sprachförderung und Sozialfördeung
Die jenigen mit entsprechender Entwicklung und Potenzial können dann in das normale Schuldystem eingegliedert werden ohne das der gesamte Bildungs Status auf Baumschulniveau zurückfallen muss.
Ob so oder so, die Kosten sind astronomisch und Personalintensiv und müssten in erster Linie von Migrstionbeführwortern und den angeschlossenen NGOs erwirtschaftet werden
Besser wäre es, Inklusion auf dem Arbeitsmarkt zu fördern. Denn besonders da hakt es. Die meisten Unternehmer wollen einen Bewerber nicht nehmen, wenn er Inklusion braucht.
Sie lesen: Behinderung liegt vor. Denken dann: naja, vielleicht im Rollstuhl, aber mental fit. Dann können wir beim Bewerbungsgespräch einfach einen Stuhl wegnehmen, damit er mit seinem Rollstuhl heranrollen kann und gut ist.
Sobald sie allerdings wissen, sie müssen sich noch mehr kümmern, wollen sie die Bewerber nicht
Die Förderschulen haben meiner Meinung nach einen zu schlechten Ruf. Ich denke auch nicht das Inklusion das Allheimittel wirklich ist.
Im direkten Kontakt zu normal-begabten Kindern fühlen die Förderwürdigen durchaus einen Leistungsdruck und müssen sich häufiger den Vorwurf anhören, dumm zu sein. Das fällt auf reinen Förderschulen weg, sie sind quasi ein Schutzraum für sie. Hier werden sie auch gelobt dafür, dass sie so sind, wie sie sind. Niemand, der ständig verlangt, dass noch "eine Schüppe drauf muss". Was macht das mit einem Kind, wenn es immer negativ aus den täglichen Wettbewerben rausgeht?
Auf den Förderschulen ist speziell geschultes Personal, mit der Zeit, der kleinen Klassengröße und dem richtigen Blick auf die Schüler. In den Regelschulen fällt derart viel Unterricht aus, dass ich stark bezweifle, dass sie den gleichen Service bieten können. Sie werden froh sein, das Minimum anzubieten, von Fördern ganz zu schweigen.