Generisches Maskulinum - ist es wirklich "neutral" und sind "alle mit gemeint"?
Hallo Community.
Das generische Maskulinum ist schon lange in unsere Sprache integriert. Man findet es sowohl in Pluralformen, als auch im Singular von Wörtern.
Beispiel 1 (Plural):
"Die Schule meiner Tochter sucht nach neuen Lehrern."
Beispiel 2 (Singular):
"Jenny hat ihr Studium beendet und ist es Arzt von Beruf."
Angeblich ist das generische Maskulinum neutral, btw. seien angeblich "alle mit gemeint". Doch ist das wirklich so? Wenn man das erste Beispiel ließt, denkt man unterbewusst eher an Männer, auch wenn nicht ausschließlich Männer gemeint sind.
Auch beim zweiten Beispiel denkt man automatisch eher an einen Mann, obwohl klar ist, dass es sich um eine Frau handelt.
So sieht das bei den meisten Menschen aus, auch wenn das einige Menschen leugnen werden. Unterbewusst ist es durchaus so.
Die Diskussionsfrage lautet also:
Ist es generische Maskulinum wirklich neutral, bzw. meint es wirklich alle mit?
Weitere Fragen:
- Würde man ähnlich argumentieren, wenn es ein generisches Femininum, also ausschließlich weibliche Formen gäbe? Würde "Mann" sich dann auch "mit gemeint" fühlen, oder wäre es dann doch anders?
- Was ist mit Menschen, die weder weiblich, noch männlich sind? Diese werden durchaus ausgeschlossen.
- Sprache hat sich schon immer gewandelt, wieso halten so viele Menschen an diesem alten Sprachgebrauch fest? Haben sie Angst vor Veränderungen?
Diskutiert gerne, aber bleibt dabei respektvoll.
23 Antworten
Ja es schließt alle mit ein.
Wenn du dir selbst und Kindern von klein auf eintrichterst, dass sie nicht mit gemeint sind klar fühlst du dich dann ausgeschlossen, aber dass liegt dann an dir allein.
Die Gesellschaft schließt dich nicht aus wenn sie das generische Maskulinum benutzt. Wenn du Menschen fragst an was sie denken, wenn du eine als Beispiel eine große Menge an Zuschauern denkst, dann denken sie sicher nicht nur an Männer. Und auch bei Berufen nicht. Da kann es auch darauf ankommen, wer mehrheitlich in diesem beruf arbeitet.
Wenn ich an Lehrer denken, dann denke ich mehrheitlich an Frauen, weil ich mehr Lehrerinnen kenne, aber eigentlich eine Mischung.
Aber "die Gesellschaft" tut das nicht, auch wenn du es
noch so gerne hättest und es dir ganz doll wünschst.
Die meisten Menschen lesen das generische Maskulinum tatsächlich neutral, dagegen wird das Gendersternchen feminin gelesen, eine maskuline Leseweise ist oft gar nicht möglich (z.B. Kolleg*innen, Köch*innen - ein Kolleg ist etwas anderes ein Kollege, einen Köch gibt es nicht) oder es werden sinnlose, Feminina erfunden (z.B. Gästin).
Als nonbinäre Person, fühle ich mich mit dem generischen Maskulinum auch eher angesprochen als mit dem Femininum, ich habe noch nie in meinem Leben von mir als Frau gesprochen und es fühlt sich sehr befremdlich an, mich z.B. Grafikerin zu nennen. Das ist jedoch eher persönlicher Natur, da ich mich tendenziell kaum weiblich identifiziere.
Ich denke das kommt in erster Linie darauf an wen du fragst.
Ich würde behaupten es gibt eine Menge Menschen die nicht einmal wissen was du mit dem generische Maskulinum überhaupt meinst.
Darauf zu achten in einer möglichst neutralen Form zu sprechen findet im Alltag der meisten Menschen einfach nicht statt.
Den Begriff "Lehrern" verbinde ich tatsächlich eher mit Frauen. Was hauptsächlich daran liegt, dass ich hauptsächlich von Frauen unterrichtet wurde. Aber das ist eben nur meine Perspektive. Die Lehrerin der solche Themen sehr wichtig ist, wird das sicherlich anders sehen.
Ich würde sagen die Antwort ist: die meisten halten das generische Maskulinum für neutral.
Ich als Frau und meine Schwester als Transfrau finden Gendern unnötig. Das ist halt unsere Sprache. Sie funktioniert leider so, da ist Gendern nicht angebracht.
ABER sich drüber lustig machen oder gar aufgeheizt Nazis deshalb zu wählen ist absurd. So eine Bewegung würde sterben wenn man ihr garnicht erst eine Bühne und Aufmerksamkeit gibt.
Nein man denkt dabei nicht automatisch nur an Männer. Nur weil DU das denkst kannst du das nicht einfach verallgemeinern.
Klar, hab ich mir so aus den Fingern gezogen. Nur weil DU das denkst, kannst du das nicht verallgemeinern. :)
ja so sieht es auch aus ohne Belege oder sonst irgendwas ist so ne Behauptung auch ziemlich dumm
Ich selber tue das nicht, sondern die Gesellschaft. Kann man so viel leugnen, wie man will.