Geht es einem Einbeinigen wirklich besser als einem Beinlosen?
Bin vor kurzem auf ein Bild gestoßen, wo ein Einbeiniger mit einer Prothese und ein Beinloser mit 2 Prothesen zu sehen sind. Sie haben ihre Beine im Krieg verloren.
Und da stellte sich mir die Frage: Hat es der Einbeinige wirklich besser? Ich meine, gehen kann er mit dem einen Bein auch nicht. Ok, er braucht nur eine Prothese, aber das Lernen, mit der Prothese zu gehen, fällt ihm wahrscheinlich schwerer als dem Beinlosen. Denn der Einbeinige muss die Prothese mit seinem echten Bein „synchronisieren“. Auch bekommt der Beinlose irgendwie mehr Mitleid (und demnach wahrscheinlich mehr Sympathie) von den Menschen, da die meisten oberflächlich sind.
Deswegen: Ist es wirklich so viel besser, ein Bein statt beide zu verlieren (vorausgesetzt man überlebt natürlich)?
5 Antworten
Zumindest in der heutigen Zeit, kann man mit einer Prothese durchaus sehr gute Gangergebnisse erzielen. Insbesondere bei Kniehöhe oder darunter). Hüftexatikulation,also der Verlust direkt ab Hüftgelenk, ist schon deutlich schwieriger.
Auch mit zwei Prothesen kann man durchaus gehen lernen, das ist dann aber wesentlich schwieriger, insbesondere bei höheren Versorgungshöhen.
Klar, nicht jeder schafft den Umgang mit einer Prothese. Aber es gibt immer Dinge, die nicht jeder schaffen wird.
Ich trage selbst beidseitig Ganzbeinorthesen mit elektronischem Gelenk. Da steckt auch massives Training hinter. Bei mir würden sie nie den Rolli ersetzen,.dennoch bin ich verdammt glücklich über sie. Auch hier, wenn nur einseitig versorgt ist, macht man Fortschritte i.d.R. wesentlich schneller.
Um Mitleid dürfte es übrigens den allerwenigsten mit Behinderung gehen. Zumindest die Mehrheit von uns Aktiveren kann Mitleid eher nicht ausstehen. Ich kenne genügend mit einseitiger Prothesen, da würde ich null drauf kommen. Gangbild ist super.
Wenn dir ein Bein fehlt, hast du noch ein Bein auf das du dich verlassen kannst. Besonders wenn du Oberschenkelamputiert bist, ist das von großem Vorteil.
Beidseitig oberschenkelamputiert sein kann schwer werden in der Prophetischen Versorgung, da du einen gewissen Gangablauf brauchst um die elektrischen Gelenke richtig nutzen zu können. Kann sich anfühlen wie auf stelzen laufen. Wenn dir nur ein Bein fehlt, kannst du dich im zweifel auf das erhaltene stützen.
Auch alltägliche Dinge wie hinsetzen/aufstehen, Treppen steigen, Berg auf/ab laufen sind deutlich leichter, wenn du noch ein Bein hast.
Aber im großen und ganzen kann man es nicht immer vergleichen. So wie es beidseitig amputierte ohne Probleme gibt, gibts auch einseitig amputierte die extreme Probleme haben.
Sympathy und Mitleid kann man so auch nicht wirklich von reden, in der Öffentlichkeit bekommt man da eher Blicke, wird angestarrt und teilweise sogar ausgelacht. Wüsste auch nicht wie Mitleid konkret helfen soll, es zu erleichtern.
Selbstverständlich.
Mit einem Rollstuhl ist die Mobilität um 80 bis 90 % gemindert. Man kommt fast nirgendwo mehr hin.
Weniger anstrengend als zu versuchen mit dem Rollstuhl die Treppe hoch zu kommen.
Ich kenne jemand der eine Beinprothese hat. Er kommt damit gut zurecht.
Ja dem Einbeigen GEHT es besser, denn er kann zur Not sogar ohne Prothese laufen, wenn keine weiteren Einschränkungen.
Natürlich nur mit 2 Krücken, aber es geht, wenn keine weiteren Einschränkungen.
Fehlen Dir beide Beine ,ist Laufen ohne Prothesen unmöglich!
Mit nur einem Bein ist man aber auch nicht wirklich mobil.