Distanztlose Menschen beim Thema Behinderung

7 Antworten

Natürlich sind solche Fragen unmöglich und distanzlos. Allerdings solltest Du Dir ein paar gute Antworten auf sowas bereitlegen :-)

Leider wird der Begriff "Assistenzhund" mittlerweile dermassen missbraucht dass ich schon ein Stück weit verstehen kann dass die Leute da vielleicht etwas misstrauisch reagieren. Heutzutage behaupten ja viele die einfach nur einen Fiffi haben das wäre ein Assistenzhund - für was auch immer - um sich damit Vorteile zu erschleichen.

Und ganz ehrlich - bei einem 20cm grossen Hund = maximal Chihuahua - frage ich mich auch für was seine Aufgabe ist...


Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 21:49

Es ist ein Anzeige und Warnhund. Der muss nicht groß sein.

William1307  18.05.2025, 21:51
@Assistenzpfote

Ja siehst Du - aber viele Leute wissen doch gar nicht dass es sowas mittlerweile gibt. Ich wusste übrigens auch nicht dass so kleine Hunde dafür offiziell ausgebildet werden ?

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 21:53
@William1307

Warum sollten sie nicht ausgebildet werden? Die Frage ist ja auch: Wieso muss man als wildfremder Mensch wissen wozu der Hund da ist ;) ?

Missy274  18.05.2025, 21:55
@Assistenzpfote

Weil Menschen neugierig sind, was sie nicht kennen.

ich hab als Kind n Mann gefragt, ob er meinen Waschlappen haben will, da seine Haut dreckig sei - es waren tattoos.

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 18.05.2025, 21:56
@Missy274

Bei Kindern verstehe ich es auch. Nur passiert mir sowas immer mit Erwachsenen XD.

Missy274  18.05.2025, 22:01
@Assistenzpfote

Ich frag auch noch heute nach Motiven bei tattoos und die meisten reagieren freundlich. Bin ich nun älter und gelte als Erwachsene? Klares ja! Auch diese sagen: besser fragen, als mitbekommen, dass man für einen seelenlosen verbrecher, der gefühlt jede schlimme Straftat getan hat, verurteilt zu werden.

erst vorgestern hab ich ne Frau gefragt, ob das auf ihrem Arm Disney Prinzessinnen waren - sie hat sie mir dann alle gezeigt! Fall erledigt.

Menschen reagieren nun mal so, wenn sie etwas nicht kennen. Oder sollen sie lieber wie in der Vergangenheit reagieren? Passt nicht ins Schema f, wegsperren und ggf umbringen?
da ist mir Neugierde deutlich lieber. Mich hat neulich auch erst ne 50 jährige Dame gefragt, ob mir das stechen der Piercings weh getan hat und ob das auch n Juwelier macht. Hab ihr zu nem piercer geraten und fertig!
Neugierde macht den Mensch menschlich. Andernfalls wären wir alle Roboter!

William1307  18.05.2025, 22:29
@Assistenzpfote

Naja - Du erwartest ja auch von den Leuten dass sie einfach akzeptieren dass Du z.B. damit in Läden marschierst wo Hunde verboten sind. Ich denke schon dass es legitim ist zu fragen

NoLies  18.05.2025, 22:45
@William1307

Werden sie auch nicht, weil sie eben zu klein sind. Keine offiziell anerkannte Organisation würde so einen kleinen Hund anerkennen (zumal sie sowieso keine Hunde aus „Selbstausbildung“ anerkennen).

Wirkliche Assistenzhunde werden erst mit 2-3 Jahren abgegeben, und das erste Jahr verbringen auf einen anerkannten Welpen/Junghund Platz, der die Hunde bereits prägt, sozialisiert und das kleine abc mit diesen Hunden durchgeht. Mit ca einem Jahr fängt dann die offizielle Ausbildung an. Und das ist eben keine Selbstausbildung wie viele mit angeblichen Assistenzhunden meinen. Leider gibt es eben ziemlich viele unseriöse Organisationen, die mit irgendwelchen Programmen den Leuten dann verklickern wollen, dass sie einen echten Assistenzhund haben durch Selbstausbildung. Diese Organisationen sind zwar günstiger (aber immernoch sehr teuer in dem Sinne), aber eben nirgends anerkannt.

William1307  18.05.2025, 22:51
@NoLies

Das dachte ich mir schon... Deshalb hab ich ja nachgefragt. Ich kenne auch keine seriöse Orga die sowas macht. Und dann ist das eben genau so wie ich geschrieben habe - das ist einfach nur ein Hund. Mag zwar für die FS ein wichtiges "Hilfsmittel" sein - ist aber kein offizieller Assistenzhund und hat auch keine "Sonderrechte". Genaugenommen dürfte er dann nicht mal ein Geschirr mit solchen Aufschriften tragen. Und dass Leute dann dumme Fragen stellen - da muss man halt mit rechnen. Ich könnte meinem Chihuahua auch ein Geschirr mit irgendwelchen Aufklebern anziehen und dann in den Supermarkt marschieren und behaupten das wäre ein Assistenzhund.

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 20:41
@Missy274

Man darf doch bei Erwachsenen aber ein bisschen mehr Selbstbeherrschung voraussetzen, als bei Kindern.

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 20:43
@NoLies

Das ist leider alles unsinn, was du da schreibst. Assistenzhunde werden nach §12e BGG in Verbindung mit AHundV §21 ff. vom jeweiligen Versorgungsamt anerkannt und ein Ausweis wird nach bestandener Prüfung ausgestellt. Begleitete Selbstausbildungen sind in Deutschland laut AHundV ebenfalls eher die Regel. Bitte informiere dich, bevor du falsche und vor allem leicht widerlegbare Behauptungen aufstellst.

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 20:44
@William1307

Mein Hund ist nach §12e BGG in Verbindung mit §21 AHundV ff. vom zuständigen Versorgungsamt anerkannt worden. Also lass solche falschen Tatsachenbehauptungen in Zukunft sein.

Missy274  19.05.2025, 20:45
@Assistenzpfote

Also sollen wir zu allem ja und Amen sagen und Nix mehr hinterfragen?!? Weißt du, wo wir dann landen? Ich sag nur: 1933 bis 1945. oder sich nicht mehr für die Mitmenschen interessieren. Bist du sicher, dass du das willst?

Menschen sind nun mal neugierig. Also fragen sie. Dir steht es ja ebenso frei zu sagen: „sorry möchte ich nicht beantworten. Schönen Tag noch!“ Und dann weg gehen. Du machst es dir kompliziert. Ich frag auch als Erwachsene Frau, ob tattoos weh tun - nennt sich Interesse.

Assistenzpfote 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 20:46
@Missy274

Dir ist hoffentlich klar, dass die Verharmlosung des Holocaust eine Straftat darstellt?

Missy274  19.05.2025, 20:50
@Assistenzpfote

Schön, dass du ne Parallele ziehst, die ich gar nicht meinte….
was glaubst du, wäre mit den Menschen passiert, die sich gegen hitler gestellt haben? Deswegen haben alle ja und Amen gesagt. Und das willst du gerade anscheinend von den Mitmenschen. Daher: bist du sicher, dass du sowas haben möchtest?!?

Das finde ich schon extrem und wirklich distanzlos von den Menschen.
Viele denken wohl auch einfach dass ein Assistenzhund groß sein muss und denken oft an Blindenhunden und nicht an Warnhunde z.B. für Diabetiker, Epileptiker usw. solche Hunde müssen ja nicht groß sein, kenne sogar nen Chihuahua der ein Warnhund ist, eine bekannte hat immer mal wieder epileptische Anfälle und hat ihren Hund sogut wie immer dabei, damit sie selbst auch rechtzeitig reagieren kann, dass ist extrem wichtig für sie.
Es wird einfach unterschätzt wie vielseitig Assistenzhunde sind, für wie viele Bereiche sie ausgebildet werden, und nicht jedem Menschen sieht man sowas an, dass man auf einen Hund angewiesen ist, bedeutet aber nicht, dass da nichts ist.
Einem Epilepitker bemerkt man auch nichts an, wenn kein Anfall kommt, dennoch kann ein Epilepsihund wichtig sein, wenn die Anfälle stark sind, weil man sich als Person dann selbst schon so vorbereiten kann.
Ich würde aber sagen, nimm es dir einfach nicht so zu Herzen, vor allem bei Fremden Menschen, es geht sie absolut nichts an und wenn dann leg dir einfach Antworten zurecht für solche Fälle. Einige Menschen haben einfach keinen Schimmer was sich gehört und was nicht und verallgemeinern einfach zu stark oder sind bestimmte Dinge nicht gewohnt und bemerken mitunter nicht, wenn sie Grenzen Überschreiten.
Emphatie hat nicht jeder in gleichen Maßen, einige mehr, andere weniger und mitunter muss man dass echt trainieren, dass kann nicht jeder.
Einige Menschen meinen es auch nicht böse, sind mitunter einfach nur Neugieri, sind dabei aber einfach zu Distanzlos ohne es zu merken.
Weise die Menschen einfach freundlich darauf hin dass du z.B. nicht darüber reden möchtest, oder es dir unangenehm ist.
Gut sowas wie bei der Apotheke ist schon echt dreißt gewesen, sowas muss du dir auch nicht gefallen lassen und kannst auch direkter sein. Einen Assistenzhund bekomtm man ja auch nicht so ohne weiteres.

Das Problem ist hier halt der Hund 😅 wir sind uns wahrscheinlich alle einig das Hunde sehr beliebt sind und auch dazu führen das Menschen, die sonst aneinander vorbeigehen würden, eher ins Gespräch kommen. Sei es weil sie den Hund süss finden, streicheln wollen oder wissen wollen was es für einer ist oder ein direkt erzählen das so einen auch schonmal hatten. Damit ist die gewohnte Distanz im Grunde schon ausgeschaltet weil die Menschen annehmen das sie was gemeinsam haben. Hinzu kommt das viele Menschen die sonst einsam sind natürlich auch davon profitieren, daher werden die meisten sich gar nix dabei denken wenn euch zu nahe rücken. Ich denke nette Annäherungen und Fragen sollte man in den Fall auch einfach nett beantworten, vielleicht kann man so etwas aufklären das nicht der nächste noch belästigt wird. 🙂

Und zu den anderen Fragen würde ich prinzipiell immer einfach wie du es hier ja auch schon gemacht hast auf die jüngsten Änderungen auch verweisen , jemand der in den Thema nicht drin ist kann sowas auch nicht Wissen.

Zu dreisten Menschen die unhöflich werden wäre ich ebenfalls unhöflich und würde gar keine Kommunikation zulassen. Dafür wäre mir meine Zeit zu schade, es gibt einfach Menschen die noch das alte Bild haben das man erst krank ist wenn Arm und Bein ab sind, die wird man nachträglich auch nicht mehr erziehen können. Ich finde daher das bei den Opa auch richtig reagiert hast ich wäre auch weitergegangen.

Das der Hund in seiner Arbeit behindert wird ist allerdings halt auch extrem schwierig, hab selbst mal gesehen das selbst Suchhunde die mit Polizisten, Ordnungsamt und markierten Hundeführer im Einsatz waren noch belästigt werden, die haben einzelne ermahnt aber ganz verhindern konnten auch die das nicht, dagegen gibt es leider kein Heilmittel da hilft nur beständig am mensch Hunde Team zu arbeiten und sich dafür vorzubereiten das der hund nicht so leicht abzulenken ist von seiner arbeit. Alles gute euch beiden

Da sprichst du einen wunden Punkt an: solche Leute (und Reaktionen) gibt es wirklich - habe ich zur Genüge mitbekommen.

In unserem Fall: Behinderten-Parkausweis sichtbar im Auto auf dem Behindertenparkplatz, meine Frau mit Rollstuhl war im Discounter beim Einkaufen. Ergebnis: selbsternannte Sheriffs kommen daher und pflaumen einen an, warum man auf dem Parkplatz steht, obwohl man doch offensichtlich nicht behindert ist. Ist meiner Tochter auch passiert.

Nee - das ist wirklich ein unzumutbares Verhalten. Offensichtlich von Leuten, die tatsächlich nie einen Einblick in so ein Leben hatten und sich Kenntnisse anmaßen.

Das Ganze noch gepaart mit dem Thema Assistenzhund - da spielt bei vielen auch eine grundsätzliche (aber nicht berechtigte) Ablehnung oder sogar Angst vor Hunden mit rein. Da verstehe ich nicht, dass die nicht mal die Augen aufmachen und die "Arbeitskleidung" des Hundes beachten.

Schlimmes Thema. Irgendwie denke ich, das ist pure Ignoranz und absichtliches "Weg-gucken" bei Behinderten. Dazu kommt noch ein gewisser Neid, weil Behinderte ggf die schönen breiten Parkplätze und großen Toiletten den anderen "wegnehmen".

Ein furchtbares Verhalten.

Problem ist aber: wie kannst du selbst als Betroffener damit umgehen? Mal ehrlich: wenn du gegen solche Idi** an-argumentierst, dann ist das weniger wert als wenn du gegen die Wand sprichst - die gibt wenigstens ein Echo. Du kannst dir nur "Hornhaut" zulegen und diese schlimmen Zustände nicht an dich ranlassen.

Ja, die Menschen sind distanzlos und neugierige Fragen können nervig sein. Aber Assistenzhunde sieht man so selten, dass bei den wenigen, die man sieht Fragen gestellt werden. Und dein Hund ist aufgrund seiner Größe eine Besonderheit, denn die 3 bis 4 Assistenzhunde, die ich bis jetzt gesehen haben waren große Hunde. Und ich achte als Hundehalterin auf andere Hunde. Nicht-Hundehalter achten nicht auf Hunde und daher ist ein Assistenzhund für sie noch außergewöhnlicher als für mich.

Ich würde mir zwei/drei Standardsätze überlegen und manchmal braucht man im Leben ein dickes Fell.