Welche gesellschaftlichen Normen hinterfragt ihr?

8 Antworten

Der Mensch ist ein soziales Wesen!

... unangenehme Menschen mag man nicht in der Nähe haben

Jede Gemeinschaft von Menschen wurde stets durch mehrere Aspekte definiert, wovon Regeln und Normen ein wichtiges Bindeglied sind. Damit ein reibungsloses Zusammenleben funktionieren kann und weil (zumindest in altvorderen Zeiten) sich jeder auf jeden verlassen können muss, bedarf es für alle verbindliche Absprachen. Einige davon sind verschriftlich und haben Gesetzeskraft, andere sind ungeschrieben und doch genauso wichtig.

Menschen, die gern diese Regeln, seien es die verschriftlichen oder die ungeschriebenen, brechen, sind zumeist nicht gesellschaftsfähig, unsozial und ihre Nähe wird nicht gern gesehen. Sie werden sanktioniert, entweder mit Ausschluss oder Ignoranz, in schwereren Fällen mit Gefängnisstrafen.

Dass der Fragesteller einige dieser Regeln "hinterfragen" möchte, zeigt, dass er den Sinn dieser nicht begriffen hat und sich ebenfalls als unangenehmer Tischnachbar, Kollege usw. erweisen könnte.

Es gilt der ewige Grundsatz: Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. So ist in einer sozialen Gemeinschaft, gleich welcher Art, gegenseitige Rücksichtnahme, das sich selbst zurücknehmen um der Gruppe willen sowie soziale Kompetenz unverzichtbar.

- beim Essen im Restaurant nicht schmatzen und nicht rülpsen

Eine der vielen ungeschriebenen Regeln ist die Sitte, beim gemeinsamen Essen aufeinander Rücksicht zu nehmen und die Anwesenden nicht mit seinen unappetitlichen Geräuschen zu belästigen.

- immer immer Teamplayer sein

Wird nicht erwartet, außer eben in Teams und Gruppen, die gemeinsam auf etwas zuarbeiten. Dies kann eine berufliche Vorgabe sein oder das Teilen eines gemeinsamen Hobbys. Wölfe beißen übrigens nicht rudelfähige Tiere tot. So weit muss es bei uns nicht kommen, aber allzuoft eingeladen wird man dann eben auch nicht mehr.

den Chef immer respektieren

Man sollte jeden Menschen respektieren, weil man zu Recht auch Respekt von jeden anderen einfordern darf. Respekt hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit gegenseitiger Achtung unabhängig der sozialen Stellung. Umgekehrt erwartet jeder Angestellte Respekt von seinem Chef.

- Geschlechterrollen (als Mann beim Date den ersten Schritt machen, im Restaurant dir Rechnung übernehmen)

Dies ist weniger eine Norm, als Erwartungshaltung. Auch wenn die Feministinnen noch so laut ihre Agenda in die Gazetten schreien: Du kannst gern auf sie hören und die Frau bezahlen lassen. Nur erwarte nicht, dass der Abend dann besonders wild endet. Du wirst dann vermutlich wieder ein Rondevous mit Frau Hand und ihre 5 Töchter haben.

Religionen respektieren

Das ist nicht nötig, solange du die Gläubigen nicht selbst grundlos respektlos behandelst. Ich respektiere beispielsweise den Islam überhaupt nicht und halte ihn für einen menschenfeindlichen Kult. Aber ich würde dennoch nie jemanden respektlos behandeln, nur weil er zufällig Moslem ist.

 Im Supermarkt an der Kasse immer Abstand halten (eigentlich unnötig)

Das ist sogar sehr nötig. Denn jede Kultur hat ihre soziale Distanz geschaffen, in der sich die Menschen wohl fühlen. Rückst du zu dicht an andere heran, fühlen sich die Menschen unwohl, belästigt oder gar bedroht. Es ist ein Zeichen von Respektlosigkeit und asozialem Verhalten, sich über diese Grenzen hinwegzusetzen, weil man der Meinung ist, dies sei unnötig.

- ältere Menschen immer respektieren

Wie beim Chef: Es gilt alle Menschen zu respektieren, Kinder, Männer und Frauen, ältere Menschen, Behinderte, Starköche, Millionäre, Putzfrauen, alleinerziehende Mütter, Kassierer, Leergutsammler und Banker.

- Alkohol trinken

Der Alkoholkonsum ist keinesfalls gesellschaftliche Norm und wird von niemanden erwartet. In kleinen Sozialgruppen kann das u.U. anders sein, wenn der Alkoholkonsum Teil der jeweiligen Subkultur ist. In diesem Fall ist es ok nein zu sagen, solange man die anderen in ihrem Handeln respektiert.

Ich finde es auch komisch, Autoritätspersonen wie Chef etc. mehr respektieren zu müssen als andere. Klar, jeder soll respektiert werden, aber der Chef ist auch nur ein Mensch, und wenn er es nicht schafft Respekt gegenüber seinen Mitarbeitern zu zeigen, darf er auch nicht erwarten respektiert zu werden. Gleiches gilt für ältere Menschen. Alt heißt nicht zwingend dass diese Menschen mehr Respekt verdient haben, es kommt letztlich auf ihren Charakter an.

- beim Essen im Restaurant nicht schmatzen und nicht rülpsen

Das ist keine gesellschaftliche Norm. Hier geht nur darum, seine Mitmenschen nicht zum Kotzen zu bringen.

den Chef immer respektieren

Das allerdings hab ich auch nicht in mir. Mit Kritik halte ich mich nicht zurück.

Der Rest wird weniger aufgrund einer Normierung ausgeübt. Sondern überwiegend aus Respekt vor seinen Mitmenschen.

Außer dem Alkohol-Punkt. Da geht es Dich schlichtweg nichts an, was andere machen.

dahouse361 
Fragesteller
 24.08.2023, 14:59

In China ist es normal, beim Essen im Restaurant zu schmatzen und zu rülpsen.

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Ich denke nicht, dass man den Chef "mehr" respektieren sollte als andere (eigentlich sollte man alle respektieren, auch die Kollegen und ggf. die Untergebenen). Der Chef
ist aufgrund des vorgesehenen Arbeitsablaufes derjenige, der die Führung hat, aber nicht, weil er "respektabler" ist oder gar ein "besserer Mensch" oder so etwas.

Es ist nur eine Frage des Arbeitsablaufs und der Struktur.

Der Schiedsrichter sagt, wenn es Elfmeter gibt und wenn nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass das daher kommt, das man ihn "mehr" respektieren sollte als andere, das ist nur seine Aufgabe (zu entscheiden).

Dass man eine Aufgabe, die der Chef vorschreibt, durchführt, ist eine Frage der Aufgabenteilung, nicht des Respekts. Er hat die Führungsrolle, ist dadurch aber weder besser noch schlechter als die Putzfrau, die hat nur eine andere Aufgabe.

Eisenwind hat eine ziemlich gute Antwort gegeben, finde ich.

Was ich hinterfrage:
- immer immer Teamplayer sein
- den Chef immer respektieren
- Religionen respektieren
- Im Supermarkt an der Kasse immer Abstand halten (eigentlich unnötig)
- ältere Menschen immer respektieren

In einer Gesellschaft ist man nun mal aufeiander angewiesen. Da gehören Respekt und Hilfe bzw Teamplayer sein dazu. Damit funktioniert es einfach besser. Eine Gesellschaft, wo jeder machtw as er will, klappt und und ist noch unfairer.

Auch Abstand halten, Teamplayer sein keine vermeidbaren, störenden Geräusche machen (wenn sie denn andere stören) sind zeichen des Respektes, die jeder dem anderen schuldet. Im Alltag gehen die Menschen jetzt schon schlecht genug miteiander um, dass muss nicht noch schlimmer werden.

Jeder Mensch hat das Recht darauf, das andere umsichtig mit ihm umgehen. Das sich manche anderen nicht daran halten ist keine entschuldigung, sich selber generell nicht daran halten zu müssen.

- Geschlechterrollen (als Mann beim Date den ersten Schritt machen, im Restaurant dir Rechnung übernehmen)

Das ist nicht mehr umbedingt die Norm. Du musst das nicht tuen, wenn du nicht willst. Beim Ansprechen sind die meisten einfach schüchtern- Frauen wie Männer. Und beim Bezahlen kann man das heutzutage durchaus auch anders Regeln. Es wird eben als Zeichen der Wertschätzung gesehen (du bist bereit, Zeit und Geld in die Bekanntschaft zu investieren). Aber beim ersten Date mit meinem Mann habe z.B. auch ich bezahlt- weil der Vorschlag, wo hin wir gehen von mir kam. Und ich finde der der einläd, sollte potenzeill auch zahlen, aber das ist nur meine Meinung, wenn jemand sagt, wir zahlen getrennt, zahle ich meins selber (man sollte immer genug Geld dabei haben, um die eigenen Sachen Zahlen zu können). Bei meiner Familie und meinen Freunden ist es imemr so das der Zahlt, der schneller ist.