Religion Trennungsgrund?

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Eigentlich ist Religion hier gar nicht so ausschlaggebend.

Gut, es ist hier der Grund, aber das könnte auch was anderes sein, Politik, Weltanschauung oder auch nur die Art und Weise der Lebensführung.

Ein Partner kann im Verlauf der Jahre zum Nazi, zum Linksfascho, zum Gewalttäter, zum Trinker, zum Spielsüchtigen, zum Nichtkümmerer, Faulenzer oder zum Fremdgeher mutieren - ja oder eben auch zum engstirnigen Religionsanhänger.

Fakt scheint zu sein, Dein Göttergatte hat sich im Verlauf eures Zusammenseins grundlegend verändert. Er ist nicht mehr der, den Du einst zum Partner erwählt hast und darüber hinaus auch nicht einer, den Du jetzt noch zum Partner erwählen würdest, würdet ihr euch erst jetzt begegnen.

Und er erwartet offensichtlich als Selbstverständlichkeit, dass Du das hinnimmst. Das äußert sich in seinen von Dir beschriebenen Vorwürfen Dir gegenüber, nicht die gleiche Lebenssicht und Handlungsweise zu entwickeln wie er, sein Ding nicht gleichfalls so mitzumachen, wie er es sich in den Kopf gesetzt hat, Dir und Deinen Kindern vorzuschreiben.

Jedoch genau das ist der Punkt, Du musst das nicht hinnehmen. Du musst nicht auf einmal anders leben, nur weil er es so will.

Eine Partnerschaft ist in etwa eine Vereinbarung, ein Vertrag auch, wenn man so will. Man findet sich zusammen zu bestimmten Bedingungen und Konditionen. Die können nicht hinterher einseitig irgendwie geändert werden.

Klar wird das nicht ausdrücklich so besprochen, das liegt einfach in der Natur der Sache selbst.

Selbstverständlich muss sich eine Partnerschaft entwickeln. Aber beide entwickeln gleichermaßen daran, nicht nur eine Seite.

Wenn das nicht klappt, so wird "der Vertrag" gebrochen und ja, dann besteht der nicht mehr. Dann geht man seiner Wege.

Selbstverständlich nicht gleich oder bei jeder Kleinigkeit oder Pippifax, weil sie den Bachelor kucken will und er in der Zeit lieber DMAX.

Aber wenn das ganze Leben des Partners davon beeinflusst wird, in negativer Weise, dann muss man sich entweder zusammenraufen und beidseitig zusammen daran arbeiten oder einer geht.

Er scheint nicht bereit zu sein, beidseitig daran zu arbeiten, also ist der logische Schluss, Du bist frei.

Wir leben in Deutschland,und haben damals auch nur in der Moschee geheiratet.

Dann ist die Ehe nicht rechsgültig. Das macht die Sache einfacher.

Aber auch schwerer. Nach seiner Sichtweise des von ihm favorisierten religiösen Buches wird er alleinig Anrecht auf die Kinder haben wollen und darüber hinaus eine Trennung nicht akzeptieren, da er auch das alleinige Bestimmungsrecht über Dich proklamieren wird.

Das kann richtig übel werden.

Das Sorge Recht hat er auch nur für unsere Tochter .

Und das muss nicht so bleiben. Wenn Du darlegen kannst, dass ein Kontakt mit ihm das Kind in negativer Weise beeinflusen könnte, isser das auch bald los.

Das ganze geht leider schon seit 3 Jahren...Ich habe nur paar Beispiele genannt,es gibt leider viel mehr ...

Klar, hier passt auch nicht alles rein.

Ich werde auch ersmal abwarten..

Wie lange? Wo ist der Punkt, an dem Du die Reißleine ziehst? Was muss dazu passieren?

Ich möchte Dir zunächst gerne raten wollen, denk darüber nach, was noch kommen kann und mach den ein oder anderen Punkt für Dich selbst klar, wo das Fass überläuft und Du definitiv eine Trennung durchführst.

Darüber hinaus versuche mal für Dich zu klären, was bist Du von den Dingen , die jetzt schon massiv anders sind, bereit, in Zukunft hinzunehmen und fürderhin so zu leben. Wieviel Deines eigenen Lebens ist es Dir als Preis dafür wert, weiterhin diese Partnerschaft weiterzuführen?

Und noch ein Punkt:

Ihm geffält auch nicht wenn unsere 5 jährige Tochter im Sommer kurze Hose trägt...... sie noch klein aber sie muss das noch als Kind lernen ...

Wieviel des Lebens Deiner Kinder ist es Dir wert, wieviel bist Du bereit vom Leben Deiner Kinder dafür zu opfern, nicht die Reißleine zu ziehen?

Und was werden Deine Kinder eines Tages dazu sagen, dass Du ein Teil ihres Lebens für Deinen Durchhaltewillen geopfert hast?

Du kannst selbst zu Opfern bereit sein, viel hinnehmen oder ertragen. Aber Deine Kinder?

Würdet ihr euch aus diesem Grund trennen ?

Wenn meine Frau meinem Kind nur noch mit religiösen Geboten und Verhaltensanordnungen das Leben schwer macht, ja. Ich selbst würde hierbei keine Rolle spielen. Selbst wenn ich noch bereit wäre, einiges hinzunehmen, ich bin der Ansicht, dies von meinem Kind nicht eine Sekunde verlangen zu dürfen.


Sanela970 
Fragesteller
 08.02.2022, 11:06

Wenn ich die Religion so wie er das will praktizieren würde ,wäre alles in Ordnung wahrscheinlich.

Er versteht einfach nichts ,reden mit ihm bringt auch nicht .Er ist davon fest überzeugt dass was er macht richtig ist und alles anderes falsch ist .

Fragt mich oft ob ich kein Angst von dem Gott habe.Er hat uns schon Mal morgen früh aufgeweckt weil es gebet Zeit war ,das macht er nicht mehr .

Er macht mir auch Vörwurfe da ich noch kein Führerschein habe ,und so die Kinder Samstags nicht in der Moschee bringen kann.

Ich habe lange blonde Haare (fast bis Po) wenn ich Mal die Haare nicht zusammengebunden habe , meckert er auch.Meine Tochter soll auch Zöpfe haben .

Letztens hat er unseren Sohn erklärt wenn jemand Mal fragt wie seine Mama oder Schwester heißen er soll nicht antworten oder eine andere Name ausdenken .🙄 Wenn ich Mal frage dass er mir bitte den Grund erklärt warum das so ist,er schreit und meint ich verstehe sowieso nichts .

Ich bin noch sehr jung (werde dieses Jahr 26) und frage mich sehr oft wie lange ich diese noch aushalten kann .Meine Familie weißt gar nicht davon ,ich schäme mich über meine Probleme zu sprechen ,will meine Mutter auch nicht belasten ,sie hatte Krebs letztes Jahr ,mehr Stress braucht sie in Moment nicht .

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feinerle  08.02.2022, 12:16
@Sanela970

Wenn ich die Religion so wie er das will praktizieren würde ,wäre alles in Ordnung wahrscheinlich.

Ja klar. Genau das will er ja.

Er versteht einfach nichts ,reden mit ihm bringt auch nicht .Er ist davon fest überzeugt dass was er macht richtig ist und alles anderes falsch ist .

Das liegt in der Natur der Sache. Religion in allen Ehren, jedoch genau das ist das Wesen dieser Sache. Man liegt richtig, alle anderen nicht. Genau das wird ihm ja auch von allen möglichen Seiten immer und immer wieder gesagt.

Ich nehme mal an, dass auch sein Freundeskreis ähnlich drauf ist oder sich dieser gewandelt hat?

Letztlich ist er auch so geworden, weil sein Umfeld einerseits, seine Situation andererseits und auch seine Sozialisierung ihm dies als einzig gangbaren Weg aufgezeigt hat

Schuldzuweisungen halte ich hierbei für unangebracht, sie führen nicht weiter. Jetzt ist es wie es ist, darauf muss man reagieren.

Fragt mich oft ob ich kein Angst von dem Gott habe.

Mir kommt da gerade in den Sinn..... ich würde umgekehrt vermutlich antworten: "Nein, Gott ist so nicht, aber vor Dir hab ich langsam Angst".

Letztens hat er unseren Sohn erklärt wenn ..

Oh weh... das hat aber nichts mit Religion zu tun. Ich verstehs aber auch nicht, warum er sowas will.

Eigentlich ist es Teil dieser Religion, den Familiennamen immer hochzuhalten. Der will aber das glatte Gegenteil davon. Ich finde das ebenfalls komisch.

Er macht mir auch Vörwurfe da ich noch kein Führerschein habe ,und so die Kinder Samstags nicht in der Moschee bringen kann.

Ähm, da geht doch Dein Göttergatte sowieso hin? Was motzt der dann bei Dir rum? Er will, dass die Kiddies in die Moschee gehen, nicht Du. Soll er sich drum kümmern.

Ich bin noch sehr jung (werde dieses Jahr 26) und frage mich sehr oft wie lange ich diese noch aushalten kann .

Das musst Du entscheiden. Ich für meinen Teil wäre bereits weg, aber meine Ansicht ist hierbei nicht ausschlaggebend oder als Maßstab zu sehen. Da spielen mehr Faktoren rein, als man von außen beurteilen kann. Wo will man hin, wie lebt man in Zukunft, reichen die Mittel dafür, was muss geändert werden, dass es klappt, das Umfeld auch, wer steht einem bei.... sehr viele Dinge.

Drum ist das letztlich Deine Entscheidung, ob Du das willst, ob das überhaupt geht erstmal auch oder was hierfür notwendig wäre.

Meine Familie weißt gar nicht davon...

Bis hierher war ich zunächst geneigt, genau das anzuregen, aber...

will meine Mutter auch nicht belasten ,sie hatte Krebs letztes Jahr ,mehr Stress braucht sie in Moment nicht .

Richtig. Sie hat gerade nochmal die Kurve bekommen und Stress ist ein wesentlicher Faktor.

Aber gibt es in Deiner Familie nicht jemand, der Dir beistehen kann? Geschwister, Vater, etc?

Irgendwen, bei dem Du Dich mal "ausweinen" kannst zunächst - ohne das Deine Mutter davon erfährt?

Das sehe ich im Moment mal als wichtig an, Dich zu stärken, Dir die Möglichkeit zu geben Dich jemandem anzuvertrauen. Das tut auch Dir gut und gibt Halt. Und zusammen findet man besser Lösungen und Wege als alleine.

Im Moment stehst Du alleine da und die ganze Last musst Du alleine tragen und auf Dauer geht das nicht.

Oder gar eine gute Freundin? Also eine richtig gute Freundin, eine Vertraute mit langer Bekanntschaft zuvor? (Keinen Freund, denn dann dreht Dein Gatte durch, denn er wird sofort ein Verhältnis unterstellen und komplett heißlaufen).

Und weiter, sollte es zu einer Trennung kommen, jemand der Dir hilft (Du wirst definitiv Hilfe brauchen), vielleicht gar dort erstmal unterkriechen zu können, Geborgenheit und Ruhe zu finden.

Das muss ja nicht gleich sein, aber wenn Du weißt da ist jemand, zu dem kann ich, wenn es hart auf hart kommt, das ist für Dich eine immense Beruhigung.

Ich sehe Deine Situation und es geht mir nahe. So richtig helfen kann ich Dir jedoch nicht. Aber vielleicht ein kleines Stückchen mit meinen Anregungen, die nicht 100% stimmen müssen, bitte, das ist eine einzige Sichtweise, meine. Sie muss nicht die Deine sein.

Ich wünsche Dir Gesundheit und Kraft im Hinblick auf Dich, Deine Kinder und Deine Familie.

Viel Glück.

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Wenn du es nicht für dich in Erwägung ziehst, dann tu es für die Kinder...

Die haben ihr ganzes Leben noch vor sich - beschütze sie vor Fanatismus und Ignoranz deines Mannes !

Sie haben ein Recht auf gute und echte Werte im Leben - auch du wirst daran zerbrechen, mit der Zeit...

Such dir Hilfe - in Selbsthilfegruppen, bei der Seelsorge und/oder vom Amt :

Alles ist besser als das, was da passiert - täglich !

Alles Gute für dich und deine Kinder - zu hoffen wäre, dass die Trennung ihn zur Vernunft bringt...


Sanela970 
Fragesteller
 08.02.2022, 11:34

In letzter Zeit denke ich immer häufiger über die Trennung nach ,so einen Schritt ist aber nicht ganz einfach zu wagen ...

Ich habe einfach viel Angst ...

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Honeysuckle18  08.02.2022, 11:38
@Sanela970

Diesen Schritt haben bereits viele Ehefrauen und Mütter gewagt - und es nie bereut...

Im Gegenteil blühten sie und die Kinder nach der Trennung regelrecht auf !

Ich rate dir, eine Liste anzulegen:

Links schreibst du das auf, was du an deinem Mann - und dem Vater deiner Kinder - schätzt und was er gut macht...

Rechts schreibst du hin, was dich abstößt, wo er dich und die Kinder in etwas hineinzwingt, was krank und nicht in Ordnung ist...

Dazwischen suchst du, ob du noch Liebe - und Achtung - für ihn empfindest...

Ihr seid nicht allein - es gibt vielerlei Hilfe und Unterstützung, wenn du dich zur Trennung entschließen kannst.

Traust du dich, ihn mit dem Thema "Trennung" zu konfrontieren ?

Schau, wie er reagiert - mach ihm deutlich, wie sehr du und die Kinder unter seinem Zwang leiden !

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Termobar  08.02.2022, 12:01
@Sanela970

Ich habe einfach viel Angst ...

Schonmal an ein Frauenhaus gedacht?

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Honeysuckle18  08.02.2022, 12:13
@Termobar

Wenn es schon dermaßen brennt, wäre die Polizei die erste Anlaufstelle - die bringt auch alle Beteiligen sicher dorthin...

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Würdet ihr euch aus diesem Grund trennen ?

Es muss ( sollte ) doch möglich sein, ein Arrangement zu treffen, sofern ihr euch beide liebt--und eure Kinder.

Allerdings sehe ich schon, dass er wenig bis gar nicht kompromissbereit sein wird, da er vermutlich die Auffassung vertritt:

" Sich an Allahs regeln zu halten, ist wichtiger, als alles andere "

Ich fürchte, du hast hierbei nur die Möglichkeit ebenfalls die Unterwerfung unter die von ihm festgestellten islamischen Regeln zu praktizieren, oder es wird letztlich doch auf eine Trennung hinauslaufen.

Würdet ihr euch aus diesem Grund trennen ?

Wenn du fragst, hast du dies innerlich schon getan.
Du bist noch jung, hast das Leben noch vor dir. Ein friedvolles Zusammenleben im Vertrauen scheint für die Zukunft nicht zu erwarten zu sein. Wenn dein Mann für deine Probleme nicht ansprechbar ist (ist er ja nicht , sonst würdest du hier nicht fragen) wirst du wohl eine Trennung erwägen müssen, denn besser wird es nicht.
Andererseits liebst du deinen Mann doch noch.
Es ist wirklich nicht so einfach. Versuche (ohne Gezeter) dich mit deinem Mann auszusprechen, vielleicht auch in einer Eheberatung. Wenn es dann nichts wird, brauchst du dir wegen einer möglichen Trennung dann keine Vorwürfe mehr zu machen.

Er macht mir fast jeden Tag Vorwürfe ,weil ich nicht bete oder weil ich kein Koran lese.

Diese Entscheidung liegt bei dir, als dein Mann sollte er dies akzeptieren.

Die Kinder müssen auch mit ihm beten,und wenn die keine Lust haben wird er oft wütend..

Und das ist der Grund warum sich am Ende Menschen von Religionen abwenden, sie zu zwingen ist der falsche Weg.

Ihm geffält auch nicht wenn unsere 5 jährige Tochter im Sommer kurze Hose trägt oder keine Leggings unter dem Kleid hat.Mein Mann sagt ja sie noch klein aber sie muss das noch als Kind lernen ...

Als Kind muss sie nur eines lernen, Kind zu sein, man sollte einem Kind die Freuden der Kindheit nicht nehmen außer es ist nicht anders möglich, Stichwort Krieg und co.

Ein Kind sollte Kind sein und nicht in die Welt der Erwachsenen die sie nicht verstehen rein gezogen werden.

Wie erwähnt, so treibt man Kinder weg von der Religion.

Ich liebe meinen Mann ,aber ich habe Angst um die Zukunft ,ich denke oft was wird wenn die Kinder etwas älter werden .

Hier ist der Punkt wo du dir Gedanken machen solltest, welche Zukunft siehst du auf euch zukommen? Ist es ein Weg den du mit ihm gehen möchtest oder doch eher etwas das du eher nicht möchtest?

Je mehr die Kinder da rein kommen desto komplizierter wird das ganze werden.

Die Entscheidung, was du tun willst musst du selbst treffen, denn du musst mit dieser Entscheidung auch leben.

Die primäre Frage ist also, möchtest du den Weg den er einschlägt mitgehen? Wenn nicht, wohin soll dich dein Weg führen? Sprich sieh dir die Optionen und Möglichkeiten an und entscheide wie du dann weiter machen willst.