Themenspecial 24. Mai 2024
Drogen: Suchtprävention und Aufklärung
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Habt ihr auch mal Konsumiert?

2 Antworten

Ja, die Frage kriegen wir auch sehr oft gestellt :-) Hier antwortet jeder wie er es für sich möchte, da es sich um eine private Frage handelt.

Bei mir: Ja. Ich merke, dass sich inzwischen durch die Arbeit, meine eigene Haltung und mein Konsum verändert haben. Dadurch dass ich mich so intensiv mit dem Thema beschäftige, reflektiere ich meinen Konsum automatisch regelmäßig und habe einen sehr differenzierten Blick auf das Thema Konsum in der Gesellschaft sowie meinen eigenen Konsum.

Häufig hören wir einerseits, dass man unbedingt eigene Erfahrungen brauche um gut zu beraten, andererseits aber auch oft, das wir ja nicht "konsumieren dürften", sonst wären wir nicht authentisch.

Allgemein gilt: In unserer professionell-beruflichen Rolle ist es wichtig private eigene Erfahrungen nicht zu generalisieren. Erfahrungen sind immer subjektiv. Es kann für Beratung jeglicher Art hilfreich sein, wenn man selber Erfahrungen im beratenden Thema hat, es kann aber auch manchmal eher hinderlich sein, weil man vielleicht subjektiv geprägt ist. Das kommt sehr auf den Ratsuchenden und dessen Problemstellung an sowie auf die eigene Reflexionsfähigkeit. Wichtig ist ein Grundverständnis für die Thematik zu haben, das kommt aber bei weitem nicht (nur) durch eigenen Konsum.

Viele Grüße,

Alena von mindzone & DigiStreet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagogin akzeptanzorientierte Drogenarbeit

Diese Frage bekommen wir sehr oft gestellt und ich finde sie auch völlig berechtigt. Natürlich hat das eine andere Qualität. wenn man von einer Person beraten wird, die auch selbst Erfahrung mit Konsum/Abhängigkeit hat. Das muss aber nicht heißen, dass es eine schlechte Beratung ist, wenn das nicht der Fall ist. Ich glaube, für eine gute Beratung ist es deutlich wichtiger, Empathie zu haben und zuzuhören. Das würde ich als wichtiger ansehen, als eigene Erfahrungen mit Drogen gemacht zu haben.

Ich persönlich habe mit illegalen Substanzen tatsächlich wenig eigene Erfahrung. Ich habe im Alter von etwa 18-19 ein paar Erfahrungen mit Cannabis gesammelt, aber dann relativ schnell festgestellt, dass es mir nicht so gut tut (Paranoia etc.), und es dann wieder sein lassen. Ich hätte durchaus auch die Gelegenheit gehabt, andere Substanzen (Ecstasy, Pep) zu konsumieren - hatte und habe da aber zu viel Schiss davor. ;)

Viele Grüße

Peter vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben