Warum wird der Konsum von Alkohol in unserer Gesellschaft als selbstverständlich angesehen?

3 Antworten

Wenn ich deinen langen Text lese kommt in mir der Verdacht auf, dass du abhängig bist von anderen Süchten und versuchst von diesen abzulenken indem du auf die Alkoholsucht projizierst. Jede Sucht ist zerstörerisch und es gibt viele davon. Das eine zu verteufeln und das andere für Gut zu heißen zeugt davon, dass man die Wurzel nicht erkannt hat. Hat man diese jedoch gefunden, dann kann man frei von jeglichen Süchten leben.


HabibiIsLife 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 09:15

Ich verstehe nicht, wie du darauf kommst, mir andere Suchtverhalten zu unterstellen. Ich habe weder jemals Alkohol konsumiert noch irgendwelche anderen Drogen ausprobiert. Allerdings habe ich Freunde und insbesondere Arbeitskollegen, die, wie viele in unserer Gesellschaft, regelmäßig Alkohol trinken, und ich habe die Auswirkungen dessen beobachtet. Es erweckt den Eindruck, dass meine Ablehnung gegenüber alkoholischen Getränken dich so sehr stört, dass ich den Eindruck gewinne, alkoholische Getränke spielten eine zu zentrale Rolle in deinem Leben.

Die Aussage, dass jede Sucht zerstörerisch ist, übersieht, wie stark Alkohol in unserer Gesellschaft normalisiert und verharmlost wird. Alkohol wird als Teil des sozialen Lebens akzeptiert und konsumiert, sei es bei Feierlichkeiten oder in den Medien. Diese Normalisierung macht es schwierig, die Gefahren des Konsums zu erkennen, und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Sucht. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Alkohol eine der gefährlichsten Drogen, verantwortlich für Millionen von Todesfällen weltweit (WHO, 2018).

In Deutschland entwickeln jährlich rund 1,6 Millionen Menschen eine Alkoholerkrankung, ohne es zu merken, weil Alkoholkonsum gesellschaftlich akzeptiert ist und als normal gilt (BZgA, 2020). Diese schleichende Entwicklung führt dazu, dass viele Menschen erst zu spät erkennen, dass ihr Konsum problematisch ist. Die gesellschaftliche Verharmlosung von Alkohol trägt dazu bei, dass der Übergang von „normalem“ Konsum zu einer Sucht oft nicht wahrgenommen wird (National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism, 2020).

hachri  08.12.2024, 09:28
@HabibiIsLife

Die gebetsmühlenartige Wiederholung in deinen Kommentaren macht mich eben stutzig. Aufgrund jahrzehntelanger Beobachtungen und Erfahrungen mit Menschen die unterschiedlichen Süchten erlegen sind konnte ich meine Menschenkenntnis schärfen. Was du auch völlig ausblendest: Alkohol (in Maßen genossen) wird vom Körper vollständig abgebaut und Stunden später ist nichts mehr nachweisbar. Nikotinkonsum dagegen ist nach dem Konsum noch viele Jahre später im Organismus nachweisbar und auch das ist gesellschaftlich akzeptiert.

Naja ueber die ertraegliche menge wird in der wissenschaft immer mal wieder diskutiert, zb. Gab es vor einigen jahren eine studie die den konsum an 5 tagen je 0,5 L als gesund eingeStuft hat (ist wohl in der menge an meldungen untergegangen, haBe vergeblich versucht das wieder rauszukramen also frag besser nicht nach der quelle, es war zumindest eine newszeitung fuer health science) . Ich habe auch schon des oefteren gesehen das die meisten Verfechter die gegen alkohol sind stattdessen enormes interesse an mariuhana haben :D ich denke einfach die art wie mit alkohol umgegangen wird ist gepraegt wurden durch unsere vorfahren

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

HabibiIsLife 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 06:42

Deine Antwort suggeriert, dass es widersprüchlich sei, Alkohol als schädlich anzusehen und gleichzeitig Marihuana zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, die beiden Substanzen differenziert zu betrachten, um festzustellen, dass dieser Vergleich nicht gerechtfertigt ist.

Alkohol ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der gefährlichsten und am weitesten verbreiteten Drogen weltweit. Im Jahr 2018 wurden 3 Millionen Todesfälle direkt mit Alkohol in Verbindung gebracht (WHO, 2020). Alkohol führt zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen, darunter Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten. Der regelmäßige Konsum von Alkohol kann nicht nur die Gesundheit schädigen, sondern auch massive gesellschaftliche Probleme verursachen, wie Gewalt, Unfälle und familiäre Konflikte. Studien belegen, dass Kinder von alkoholabhängigen Eltern häufig mit psychischen Belastungen und Missbrauch konfrontiert sind, was die familiären Folgen von Alkoholmissbrauch verdeutlicht (Journal of Studies on Alcohol and Drugs, 2018).

Im Vergleich dazu zeigt die Forschung, dass Marihuana deutlich weniger gesundheitsschädlich ist als Alkohol. Zwar birgt der Konsum von Marihuana bestimmte Risiken, insbesondere in Bezug auf psychische Gesundheit und kognitive Funktionen, doch die direkten körperlichen Schäden sind deutlich geringer. Marihuana führt im Gegensatz zu Alkohol auch zu deutlich weniger gesellschaftlichen Problemen wie Gewalt oder Verkehrsunfällen. Laut einer Studie des British Medical Journal (2017) hat Marihuana im Vergleich zu Alkohol weitaus geringere gesellschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen. Auch das National Institute on Drug Abuse (2020) hebt hervor, dass Marihuana weit weniger tödliche Auswirkungen hat als Alkohol.

Die wissenschaftlichen Daten zeigen eindeutig, dass Alkohol ein viel größeres Risiko für die Gesellschaft und die Gesundheit darstellt als Marihuana. Dies bedeutet nicht, dass Marihuana völlig unproblematisch ist, aber der Konsum von Marihuana ist weniger schädlich als der von Alkohol, sowohl in gesundheitlicher als auch gesellschaftlicher Hinsicht. Es ist also keineswegs widersprüchlich, den Konsum von Alkohol kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig Marihuana unter strengeren Bedingungen zu regulieren.

Der Versuch, Marihuana nur deshalb zu legitimieren, weil Alkohol weit verbreitet ist, übersieht die Unterschiede in den Auswirkungen beider Substanzen. Die Risiken von Alkohol sind weit höher und haben tiefgreifende soziale und gesundheitliche Folgen, die nicht durch den Konsum von Marihuana relativiert werden sollten.

Die Welt ist nicht so schwarz weiss wie du sie darstellst und eine Korrelation ist keine Kausalität.

Hinterfrage mal die vermeintliche Wissenschaft die dir vermitteln will dass der Storch die Kinder bringt.

Z.b.

In einer Studie wurde für verschiedene Regionen untersucht, wie viele Störche dort zu Hause sind und wie hoch die Geburtenrate ist. Es zeigte sich eine signifikante positive Korrelation zwischen der Anzahl der Störche und der Anzahl der Babys. Das heißt, je mehr Störche eine Region hat, umso mehr Babys gibt es dort. Heißt das nun, dass der Storch die Babys bringt? Sicher nicht. Das ist ein typisches Beispiel, dass Korrelation keine Kausalität bedeutet.

https://statistik-und-beratung.de/2013/05/von-storchen-und-babys-die-partielle-korrelation/

Der behauptete Zusammenhang zwischen Impfquote und Übersterblichkeit beruht auf dem Klassiker statistischer Schnitzer schlechthin: der Verwechslung von Korrelation und Kausalität. Nur weil zwei Ereignisse zeitgleich auftreten, heißt das längst nicht, dass eines das andere verursacht. Bei manchen Korrelationen ist das offensichtlich. Sie sind so absurd, dass man von „Nonsens-Korrelationen“ spricht. So korreliert die Höhe der US-Ausgaben für Wissenschaft perfekt mit der Selbstmordrate durch Erhängen.
Die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken im Swimmingpool wiederum korreliert mit dem Kinostart von Filmen, in denen Nicolas Cage mitspielt. Ein bereits alter Hut ist der Umstand, dass in manchen Gegenden die Zahl der Störche mit der Geburtenrate korreliert. Weniger geläufig dürfte sein, dass Haarausfall bei Männern mit steigendem Einkommen korreliert.
An den Daten selbst ist nicht zu rütteln. Sie stimmen, und trägt man sie auf einer Grafik ein, ergeben sich wunderschöne, gleich verlaufende Kurven. Dennoch sind sie unsinnig und besitzen keine Aussagekraft. Wie kann das sein?

https://www.profil.at/wissenschaft/statistik-beweist-wir-werden-alle-sterben/401915806

Genau so handelt die WHO. Die WHO hat Korrelationen aus Beobachtungsstudien Studien genommen und verkauft es als Kausalität, da den meisten das Wissen dazu fehlt glauben sie es. Da hilft eben nur Bildung.


HabibiIsLife 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 09:25

Die Argumentation, dass Korrelation keine Kausalität bedeutet, ist ein wichtiger Punkt in der Statistik und Wissenschaft, jedoch ist der Versuch, dies auf komplexe wissenschaftliche Themen wie die Auswirkungen des Alkoholkonsums oder die Wirksamkeit von Impfungen zu übertragen, nicht immer zutreffend. Es stimmt, dass in der Wissenschaft eine Korrelation zwischen zwei Variablen nicht immer bedeutet, dass die eine die andere verursacht. Doch das bedeutet nicht, dass jede Korrelation irrelevant ist oder dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse durch bloße Korrelationen zustande kommen.

Die “Storch und Babys”-Metapher, die du anführst, ist ein klassisches Beispiel für eine Korrelation, die keine kausale Beziehung aufzeigt. Aber dies bedeutet nicht, dass Korrelationen in allen Fällen genauso bedeutungslos sind. Der Punkt dabei ist, dass Korrelationen in den meisten Fällen nur einen ersten Hinweis geben und weitergehende Forschung notwendig ist, um eine tatsächliche Kausalität zu beweisen. Zum Beispiel können Beobachtungsstudien und kontrollierte Experimente helfen, eine kausale Beziehung zwischen Variablen zu erkennen. Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und gesundheitlichen Schäden ist in zahlreichen gut durchgeführten Studien kausal und basiert auf soliden wissenschaftlichen Belegen.

Die von dir erwähnten Studien, in denen Korrelationen zwischen der Zahl von Störchen und Geburtenraten festgestellt wurden, sind tatsächlich eine humorvolle Illustration eines sogenannten “Scheinkorrelations”-Phänomens. In diesen Fällen könnte die wahre Ursache eine dritte, unbeachtete Variable sein – zum Beispiel eine höhere Bevölkerungsdichte in bestimmten Regionen. Doch bei wissenschaftlichen Themen wie Impfungen oder Alkohol gibt es keine unbeachteten Drittvariablen, die den Zusammenhang verzerren könnten. Der Zusammenhang zwischen Impfungen und der Verhinderung von Krankheiten wird durch umfangreiche klinische Studien und kontrollierte Experimente eindeutig belegt, was die Diskussion über Kausalität wesentlich vereinfacht. So belegen die Daten der WHO und anderer Gesundheitsorganisationen, dass Impfungen die Wahrscheinlichkeit von schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen verringern (WHO, 2020).

Ebenso ist der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und verschiedenen Gesundheitsproblemen, wie Lebererkrankungen und Krebs, durch hunderte von wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Diese Studien sind keine bloßen Korrelationen, sondern basieren auf kontrollierten Experimenten, die die schädlichen Auswirkungen von Alkohol eindeutig belegen. Das bedeutet nicht, dass jeder Konsum sofort zu schweren Erkrankungen führt, aber es gibt eine signifikante und messbare Wahrscheinlichkeit, dass übermäßiger Konsum mit ernsten gesundheitlichen Schäden verbunden ist.

Es ist also nicht korrekt, die wissenschaftlichen Erkenntnisse der WHO oder anderer Gesundheitsbehörden in einen Topf zu werfen mit zufälligen Korrelationen, die keinen kausalen Zusammenhang aufweisen. Die WHO und andere Organisationen stützen sich auf solide, empirische Forschung, die mehr ist als nur die bloße Beobachtung von Zusammenhängen. Es handelt sich um umfassende Studien, die Kausalzusammenhänge zwischen bestimmten Verhaltensweisen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen zeigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Korrelation nicht gleich Kausalität ist, aber das bedeutet nicht, dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Bereichen Alkohol oder Impfungen auf falschen Annahmen beruhen. Korrelationen können wichtige Hinweise liefern, aber sie müssen immer im Kontext von weiterführender Forschung und experimentellen Belegen betrachtet werden.

wickedsick05  08.12.2024, 09:56
@HabibiIsLife

So komplexe wissenschaftliche Themen wie die Auswirkungen des Alkoholkonsums oder die Wirksamkeit von Impfungen nur auf Basis von Korrelation als eine handfeste Aussage zu treffen ist wissenschaftsfern.

Doch das bedeutet nicht, dass jede Korrelation irrelevant ist oder dass alle wissenschaftlichen Erkenntnisse durch bloße Korrelationen zustande kommen.

In der Ernährungswirtschaft schon. Die Ernährungswissenschaft ist hauptsächlich Kommerzwissenschaft da die Studien immer mit der gleichen Aussage enden "um genaueres herauszufinden sind weitere Forschungen erforderlich"

Das bedeutet "gebt uns Forschungsgelder" nur hübsch verpackt.

Der Punkt dabei ist, dass Korrelationen in den meisten Fällen nur einen ersten Hinweis geben und weitergehende Forschung notwendig ist, um eine tatsächliche Kausalität zu beweisen

Eben, es ist eine Bewerbung an Geldgeber und nichts weiteres, diese werden allerdings extra verschwiegen um seriös zu wirken. Echte Wissenschaftler kritisieren das seit Jahren....

Gerade die WHO wird seit Jahren von seriösen Wissenschaftlern kritisiert.

Ebenso ist der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und verschiedenen Gesundheitsproblemen, wie Lebererkrankungen und Krebs, durch hunderte von wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.

Quantität ersetzt keine Qualität... Wenn ich 1 mal gegen eine Glasscheibe renne heisst das nicht dass wenn ich 1000 mal dagegen renne dass es dann besser ist.

Diese Studien sind keine bloßen Korrelationen, sondern basieren auf kontrollierten Experimenten,

An Tieren mit der Millionen fachen Dosis die man niemals als Mensch erreichen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass du wenig Ahnung von Wissenschaft hast und mit viel Text versuchst der Korrelation mehr Aussagekraft abzudichten.