Wie sprecht ihr "nervig" aus?

nerfig 48%
nerfich 32%
nervig 16%
nervich 4%

25 Stimmen

7 Antworten

nerfig

Manchmal aber auch "nerfich". Oder "nervich", kein Plan, darauf achte ich nicht.


Ichweisses75  14.11.2024, 18:58

Du hast keinen Plan wie du sprichst?

nerfig

[ˈnɛʁfɪk] ≈ [ˈnɛɐ̯fɪk]

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
nerfich

...mit Berliner Dialekt ist es nun mal so.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
nervich

So, wie es korrekt ist.

nerfig

Viele Quellen bezeichenen die Aussprache von finalem g nach Vokal mit "weichem" ch (wie in "ich") als "richtig", "Hochdeutsch" oder "Standardsprache". In diesem Fall also "nerfich".

Das ist so nicht richtich.

Die Aussprache als "ch" ist vor allem im Sauerländer Platt sehr dominant, wo g selbst nach Konsonanten und in der Wortmitte so gesprochen wird, es gibt sie auch in einigen anderen norddeutschen Dialekten, insgesamt ist sie aber doch im Deutschen sehr selten.

Hochdeutsch ist eine lebendige Sprache. Es ist die Sprache, die Deutschspachige verwenden, wenn sie eben keinen regionalen Dialekt sprechen. Das kann verschiedene Gründe haben - sie unterhalten sich mit Menschen aus anderen Dialektregionen, sie befinden sich in feierlichem oder offiziellem Kontext, oder sie haben Hochdeutsch einfach schon als Kind als Muttersprache angenommen, weil z.B. ihre Eltern schon aus verschiedenen Regionen kamen. Es gibt also für das Hochdeutsche eine große Menge "kompetenter Sprecher" (im sprachwissenschaftlichen Sinne) - eigentlich die Mehrheit der Bewohner des DACH-Raumes.

"Richtige" Aussprache ist das, was kompetente Sprecher sprechen. Und das ist eben mit großer Mehrheit ein g - bzw. genaugenommen, aufgrund der Auslautverhärtung, ein k.

Die Aussprache mit "weichem ch" wie in "ich" ist nicht Hochdeutsch, sondern sog. Bühnendeutsch, wie in dem Buch Deutsche Bühnenaussprache von Theodor Siebs aus dem Jahre 1898, und genau dieses Buch geben auch alle die Leute und Websites als Quelle, die "ch" als die "hochdeutsche" Aussprache bezeichnen.

Bei Bühnendeutsch ist das Ziel, die Worte in der Akkustik eines Theaters auch für die hinteren Räne gut verständlich zu machen, nicht wiederzugeben oder gar vorzuschreiben, wie Menschen im wirklichen Leben sprechen. Bühnendeutsch und Hochdeutsch sind zwei völlig verschiedene Dinge.