Wenn 20 bis 40 % der Abiturienten ein Einser-Abi haben, sind dann alle extrem intelligent, oder ist das Abitur eher eine Art Teilnahmebescheinigung?

Denk mal nach. Da ist mit 1er-Abi alles bis runter zu 1,9 gemeint. IIRC braucht man quasi 4,0 um zu bestehen. Wenn alle Abi-Noten insb. bei denen die bestanden haben mit gleicher Wahrscheinlichkeit vorkommen würden, wären 1,9 / 4,0 = 47,5% der Abiturienten 1er-Abiturienten. Der Prozentsatz ist aber in jedem Bundesland min. 6,8 %-Punkte geringer. Wo ist also dein Problem?

EDIT: Hab einen Fehler gemacht. Hätte rechnen sollen max. 900 Pkt. möglich, mind. 300 Pkt. zum bestehen, für 1,x braucht man min. 661 Pkt. Also (661 - 300) / (900 - 300) = EDIT2 etwas mehr als 60% der Abiturienten mit schlechter(!) als 1,x und somit etwas weniger als 40% mit 1,x, wo nur ein Bundesland knapp drüber ist.

Was auch viele die nie Abi gemacht haben meist nicht berücksichtigen: In der Oberstufe hat man viel mehr Auswahlmöglichkeiten. Konnte z. B. durch Englisch-LK das Deutsch-Abi nur als doppelte Klassenarbeit zählen lassen (juhu, kleines Trauma aus der Realschule). Dafür musste ich einen MINT-GK schreiben. Und selbst wenn's hinterher darum geht, was in die Abi-Note eingerechnet werden soll, hat man div. Möglichkeiten sich die besten Noten rauszusuchen (wobei es natürlich Sachen gibt, die zwangsweise reinzählen, auch wenn die Note schlecht war).

notting, 1er-Abiturient mit Realschul-Hintergrund

Tatsächlich haben schulische Leistungen nur sehr bedingt etwas mit der Intelligenz zu tun.

Intelligenz kann natürlich dabei helfen, Dinge schneller zu verstehen oder Zusammenhänge leichter zu erkennen. Aber wer intelligent ist, bekommt nicht automatisch gute Noten.

Wenn man den Stoff langweilig findet und kein Interesse daran hat sich richtig damit zu befassen, bringt einem die Intelligenz auch nichts. Wenn jemand aber Zeit und Mühe investiert, um sich etwas anzueignen, kann er das auch schaffen, wenn er nicht ganz so klug ist.

Letztlich misst die Schule nicht, wie viel Potenzial oder Intelligenz in einem steckt, sondern nur inwieweit man die gestellten Aufgaben bewältigt, und das ohne zu berücksichtigen, ob es einem leicht oder schwer gefallen ist. Im Endeeffekt zählt nur das Ergebnis.

2.0 ist Note gut. Entsprechend umfasst ,,bis 1,9“ Abiture mit Durchschnittsnoten 1, 1-, 2+ und 2, nicht nur sehr gute Abiture, wie es das Wort ,,Einser-Abi“ andeutet. Wenn das dann wiederum zwischen 20-40% der Abiturienten haben, also 60-80% ein Abitur mit Note 2 oder schlechter haben, erkennt man sofort, dass das Abitur nicht durch bloße Teilnahme erlangt werden kann.

Ich habe zwar ein recht gutes Abitur, aber mir ist nichrmts zugeflogen. Ich musste richtig hart dafür arbeiten. Man ist zwar mit einem Abumitur nicht dumm,aber auch nicht übernatürlich schlau.

Es gibt aber wiederum Menschen mit einem Sbi ,die extrem schlau sind. Dazu würde ich meinen Bruder zählen.