Was ist der Unterschied zwischen Metaphysik und Fiktion?
5 Stimmen
4 Antworten
Böswillig betrachtet ist es eine spezielle Fiktion, aber hier gibt es ja eine Veranlassung zum "Fantasieren", nämlich dass sich bestimmte Fragen materialistisch nicht beantworten lassen (noch nicht, scheinbar nicht oder tatsächlich nicht).
Beispiele:
die Funktionsweise des Bewusstseins
der freie Wille (der zu physikalischen Wirkungen ohne physikalische Ursache führt)
für mich persönlich: die Wirkung der Musik und die Genialität großer Komponisten
die Entstehung des Lebens (der berühmte Wirbelsturm, der über einen Schrottplatz fegt und eine startbereite 747 hinterlässt)
die Evolution vom Einzeller zu physiologischen Wunderwerken mit Supercomputer, allein durch inner- oder zwischenartliche Selektion von zufälligen Mutanten in Reaktion auf eine Handvoll simpler Umweltbedingungen (was statistisch vorn und hinten nicht hinhaut)
der Auslöser des Urknalls (an den ich so allerdings nicht glaube)
und vor allem: Was soll das alles?
Metaphysik ist die Erkenntnis, die ohne Sinneserfahrung zu Stande kommt und Fiktion ist ein Phantasiegebilde, welche den Rahmen der Möglichkeiten überschreitet.
Fiktion ist etwas, dass man sich mittels Fantasie ausgedacht hat. Metaphysik hingegen ist die philosophische Disziplin, die sich mit Dingen jenseits der materiellen Welt befasst.
Metaphysik ist die philosophisch-wichtigtuerische Variante der Fiktion. Der Unterschied ist also: bei der Fiktion ist man sich von Anfang an bewusst, dass sie ein Ergebnis reiner Fantasie ist. Bei der Metaphysik redet man sich ständig ein, dass die Fiktion die Wirklichkeit zutreffend beschreibt, was aber alles andere, als sicher ist.