Wie genau unterscheidet Aristoteles im vierten Kapitel seiner Metaphysik Gamma zwischen "eines bezeichnen" und "von einem bezeichnen"?

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Aristoteles diskutiert im Buch Metaphysik Gamma die Anwendung des Satzes vom Widerspruch. Er argumentiert, dass die Verwendung von Begriffen eine klare Abgrenzung erfordert, um eine eindeutige Bezugnahme auf die Realität zu gewährleisten. Jeder Begriff grenzt das Bezeichnete von anderen Gegenständen ab. Wer einen Begriff oder einen Namen verwendet, schließt automatisch aus, dass er gleichzeitig etwas anderes bezeichnet. Da nun jemand, der einen Namen gebraucht, um etwas Bestimmtes zu bezeichnen, dadurch die alternative Möglichkeit, nicht dieses Bestimmte zu bezeichnen, ausschließt, gibt er mit seinem Bezeichnen ein Beispiel dafür,was es heißt, den Widerspruch zu vermeiden: Der Name bezeichnet eines, und d.h. er bezeichnet nicht das je andere. Selbst die Ablehnung des Satzes vom Widerspruch impliziert dessen Anerkennung, da Kommunikation nach Eindeutigkeit strebt. Die elenktische Beweisform überwindet die scheinbare Unvermeidbarkeit eines zirkulären Beweises, da sie zeigt, dass auch der Gegner des Satzes vom Widerspruch indirekt dessen Gültigkeit anerkennt, indem er nach Eindeutigkeit in der Kommunikation strebt.