Was halten Sie von Menschen, die relativ lange in Deutschland leben, aber immer noch schlechtes Deutsch sprechen?

Grauenhaft 53%
Schlecht 40%
Gut 7%
Herrlich 0%

15 Stimmen

7 Antworten

Schlecht

Geschichten sind individuell. Dennoch sollte ein Mensch sich bemühen die Sprache jenes Landes zu erlenen, in dem er einen langen Aufenthalt oder eine Niederlassung für den Rest seines Lebens beabsichtigt.

Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass eine schlechte Politik diesen Zustand hemmen kann. Wenn man bedenkt, dass Migranten früher immer in dieselben Stadtteile gepackt bzw. Wohnungen in vielen anderen Stadtteilen systematisch verwehrt wurde, sind peu a peu Migrantenviertel entstanden. In mehr oder weniger großen Teilen wird das auch heute noch so praktiziert. Dadurch entstehen Siedlungen mit wenig bis kaum deutschsprachiger Kommunikation.

Das ist am Ende kein Grund, die Sprache nicht zu erlernen. Es ist aber ein maßgebender Faktor für die Entwicklung und hemmt die Sprachausbildung, anstatt sie zu fördern.


Pfiati  21.07.2025, 20:46

Toller Beitrag.

Naja, die Länge des Aufenthalts in Deutschland hat ja nichts damit zu tun, wie gut man deutsch sprechen kann & sagt auch nichts darüber aus, ob sich jemand "bemüht" oder nicht.

Nicht jeder hat eine Affinität für Sprachen. Es gibt Leute, die sich da einfach extrem schwer tun. Ich hatte 5 Jahre Französisch an der Schule. Denkst du außer ein paar einzelne Worte könnte ich davon irgendwas? Ich hab Französisch mit Ach und Krach mit einer 4 bestanden & es dann abgewählt & mich für Physik & Bio in der Oberstufe, statt für eine zweite Fremdsprache, entschieden. Das sagt halt aber überhaupt nichts darüber aus, ob ich generell ein schlechter Schüler war oder dumm bin oder faul war. Es war einfach absolut nicht meine Sprache. Im Gegenteil, ich hab mein Abitur mit 2,4 bestanden.

Abgesehen davon ist deutsch auch eine der schwersten Sprachen der Welt, was es für Menschen, denen Sprachen eh schon nicht leicht fallen, weiter erschwert.

Dann kommt erschwerend auch noch hinzu, dass Deutschland ein extremes Rassismusproblem hat & Deutsche gegenüber Mirgant*innen sowieso nicht wirklich freundlich und offen sind. Das zeigen schon die hohen Wahlergebnisse der AfD und CDU/CSU. Es wundert mich nicht, dass viele Migrant*innen absolut nicht integriert sind & Migrant*innen deshalb eher unter sich bleiben. Integration gehört einfach dazu, wenn man eine Sprache wirklich gut beherrschen möchte. Wird man nicht integriert hat man auch einfach deutlich weniger Berührungspunkte und Momente, in denen man die deutsche Sprache wirklich anwenden könnte.

Und bestimmt gibt es vereinzelt Menschen, die auch einfach kein Interesse daran haben deutsch zu lernen, aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das relativ gleichgültig. Ich hab kein Problem damit mich mit Menschen z.B. auf Englisch zu unterhalten.

Grauenhaft

gehören ausgewiesen (natürlich nur, wenn nicht eine Behinderung der Grund ist dafür)

Grauenhaft

Wer hierher kommt, um zu bleiben, um hier dauerhaft zu leben, kommt besser klar, wenn er die Menschen versteht und wenn die Menschen ihn verstehen. Wer das nach 10-15 Jahren nicht schafft, der WILL es nicht schaffen, der WILL nicht verstanden werden und nicht verstehen. Neben Kursen, Schulungen und jeder Menge weiterer organisierter Möglichkeiten gibt es schließlich noch das Lernen durch Nachahmen, Ausprobieren und Zuhören. Wer all das nicht nutzt, WILL nicht und das sagt nichts Gutes über diesen Menschen aus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ehemaliger Deutschlehrer