Warum sind Teakwondo, Judo und Aikido bei Teenagern so beliebt?
Wenn ich noch ein Teenager wäre, würde ich gerne in einen Judoverein eintreten. Judo (der sanfte Weg) ist eine elegante Kampf-Sportart. Judokas machen auf mich einen selbstbewußten, fröhlichen und freundlichen Eindruck.Judo ist gut für die Bewahrung der körperlichen Beweglichkeit. Es ist auch nicht so gefährlich für die Gesundheit wie z. B. bei Fußball, Boxen, Ringen und anderen Sportarten. Das genannte gilt auch für Teakwondo und Aikido. Meine Cousine hat mal Aikido gemacht. Ein Freund bei gutefrage macht gerne Teakwondo !
Mein Umfragetitel: Warum sind Teakwondo, Judo und Aikido bei Teenagern so beliebt ?
8 Stimmen
3 Antworten
Ich bin nun schon einen nicht unwesentlichen Teil meines Lebens Aikidoka.
Meine Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen sieht so aus:
Vor allem Kinder mit wenig Selbstbewusstsein, die zum Teil auch schon Judo ausprobiert hatten und das "Raufen" und an den Sachen ziehen nicht mochten und denen Karate zu "hart" ist, kommen zu uns.
Mit der Zeit steigt das Selbstvertrauen, man freut sich über die Fortschritte und hat Erfolgserlebnisse. Dann kommt es aber mitunter zu Problemen.
Aikido ist keine schnell zu erlernende "Selbstverteidigung", wer sich also auf dem Schulhof verteidigen will, ist womöglich enttäuscht, weil es nicht funktioniert.
Teilweise wird schon am Anfang festgestellt, das Aikido sich nicht zum "Posing" eignet, etwa indem man Kata mit imposanten Techniken zeigt. Das enttäuscht.
Aikido beruht, wie andere Kampfkünste auch, auf stetiger Wiederholung der Grundlagen. Genau wie beim Klavierspielen langweilt das Üben oft irgendwann.
Wer dabei bleibt und diese Punkte überwindet, kann dann ganz wunderbare Erfahrungen machen, auf Lehrgängen neue Ansätze lernen usw.
Auch die Waffenformen erweitern das Repertoire noch zusätzlich.
Meiner Erfahrung nach ist aber die "Absprungquote" aus den oben genannten Gründen eher hoch.
Die zeitweise medial bedingte Anziehungskraft, die Aikido durch die Filme von Steven Seagal ("Nico", "Alarmstufe Rot") hatte. sehe ich nicht mehr.
Das war eine gute Erklärung. Aikido Yoshinkan und Aikido beim DAB habe ich versucht, da mir die Filme mit Seagal - die am Anfang - gefallen habe.
Die Überraschung im Aikido - Training, nur Abwehr gegen den Schlag von oben, keine Abwehr wenn der Partner mich schon im Griff hat. Der Partner lernt nicht wie er mich angreifen soll. Keine Tritt- und Schlagtechniken, keinen Befreiung wenn ich umklammert werde, usw.
Da ich vorher Kickboxen länger geübt habe, kam ich mit diesem " Aikido " nicht zurecht. Selbst das Ju-Jutsu das in vielen Verein - ohne Wettkampf - nur für die Gürtelprüfungen geübt wird, war besser aufgestellt.
Dann gebe ich offen zu, ich möchte einen Kampfsport lernen, den ich möglichst bald - einsetzen kann - wenn es erforderlich ist. Kam mir vor, nach 2 1/2 Jahren ich habe nichts richtiges gelernt.
Bleibe bei dem, was ich in anderen Kampfsport-Arten eingeübt habe und für anwendbar finde.
Ist Aikido wirklich bei Teenagern beliebt?
Habe manchmal eher das Gefühl, dass traditionelle Kampfkünste allgemein und Aikido insbesondere kaum noch ernst genommen werden und die meisten lieber MMA machen.
Wobei ich einiges an der Kritik an Kampfkünsten und besonders am Aikido auch nachvollziehen kann.
Ich habe es mit Ende 20 begonnen, hauptsächlich um zu mehr innerer Ruhe zu kommen. Auch wenn es sich hochtrabend anhört: Für den Kampf gegen meinen größten Feind - ich selbst... So wie Aikido heute oftmals gelehrt wird hat es mitunter aber tatsächlich nicht mehr viel mit Kampfkunst zu tun, das finde ich schade.
Meine Cousine hat anfang der 1980er Jahre Aikido gemacht !
LGSchalkefan204
Wer glaubt in einer Kampfkunst oder Kampfsport-Art innere Ruhe zu finden wird meistens enttäuscht. Viele Ausbilder - haben zwar einen höheren Dan-Grad - aber verstehen von ZEN, Autogenem Training, Entspannungsübungen nicht viel.
Es ging mir dabei nicht darum, dort Meditation für die innere Ruhe zu lernen, sondern einfach um die körperliche Betätigung. Ich mache auch Hanteltraining hauptsächlich für die innere Ruhe. Früher hatte ich u.a. oft das Problem, dass ich innerlich ständig unter Hochspannung stand und gedacht habe ich bräuchte die Betäubung durch Alkohol oder andere Drogen um mich entspannen zu können. Insofern hat die Kombination aus Aikido und Hanteltrainig zuhause für mich gut funktioniert um zu mehr innerer Ruhe zu kommen.
Beim Aikido des DAB - da erklärte der Sensei - wirklich einiges. Dafür war mir Aikido aber zu " freundlich ausgelegt " , entsprach nicht meiner Vorstellung einer Kampfsport-Art - sollte baldmöglich anwendbar sein. Wer Kämpfen lernen will, muss auch Schläge und Tritte einstecken können, sich aus einem Haltegriff befreien und einiges über den Bodenkampf lernen.
Wir hatten hier schon mal Kontakt, da hatte ich erzählt, dass ich früher auch beim DAB war, vor einigen Jahren jedoch aus mehreren Gründen zum Nishio Aikido gewechselt bin. Das ist ein wenig "härter", es wird viel Wert auf Atemi gelegt und wir schauen allgemein auch ein wenig über den Tellerrand des Aikido und orientieren uns bei einigen Punkten mehr am Krav Maga z.B.
Natürlich ist es immer noch Kampfkunst, kein Kampfsport, also ohne echtes Sparring.
Nur mit einem freundlichen Partner/in üben, nach einem genauen Ablauf, bringt was?
In der Theorie ist der Sinn der Sache, Bewegungen tausende Male zu wiederholen, damit sie im Ernstfall zum Reflex werden. Außerdem können in diesem Rahmen Dinge trainiert werden, die in einem sportlichen Wettkampf zu gefährlich wären (Schläge auf den Kehlkopf, Stiche in die Augen). Und auch einige Hebeltechniken wie Kote Gaeshi könnten m.E. ernste Verletzungen nach sich ziehen wenn sie in einem Sparring "voll durchgezogen" werden.
Wie gesagt, grundsätzlich verstehe ich aber die Kritik an den Kampfkünsten, dass es dort kein Sparring gibt. Am besten wäre wahrscheinlich eine Kombination aus beidem.
Wobei es inzwischen wohl auch Kampfsportler gibt die bewusst kaum noch Sparring machen, u.a. weil Studien nahelegen, dass wir möglicherweise besser lernen wenn wir etwas spielerisch machen, anstatt unter Stress. Grundsätzlich würde ich dir aber Recht geben, dass es wichtig ist auch das Einstecken können zu trainieren. Hätte ich mehr Zeit würde ich wahrscheinlich einen Kampfsport mit Sparring zusätzlich machen.
https://www.youtube.com/watch?v=twE-zdUkB_U
Da treffen mehrere Dinge zu.
Wer glaubt in einer Kampfkunst oder Kampfsport-Art innere Ruhe zu finden wird meistens enttäuscht. Viele Ausbilder - haben zwar einen höheren Dan-Grad - aber verstehen von ZEN, Autogenem Training, Entspannungsübungen nicht viel.
Daher meistens nur eine kurze Meditation ( Mökuso ) am Anfang und Ende des Trainings, wobei selbst noch vergessen wird, dem Schüler zu erklären - wie er atmen soll.
Beim Aikido des DAB - da erklärte der Sensei - wirklich einiges. Dafür war mir Aikido aber zu " freundlich ausgelegt " , entsprach nicht meiner Vorstellung einer Kampfsport-Art - sollte baldmöglich anwendbar sein. Wer Kämpfen lernen will, muss auch Schläge und Tritte einstecken können, sich aus einem Haltegriff befreien und einiges über den Bodenkampf lernen.
Nur mit einem freundlichen Partner/in üben, nach einem genauen Ablauf, bringt was?