Warum darf sich ein 18-jähriger Student einfach so privat krankenversichern und die 36-jährige Kassiererin beim EDEKA darf das nicht? Ist das Diskriminierung?

Nein 80%
Ja 20%

10 Stimmen

3 Antworten

Generell kann man Pflichtversicherung als Disrkiminierung ansehen. der Staat zwingt einen, sich für ehr viel geld ziemlich begrenzte und budgetierte Leistungen einzukaufen.

Der Student ist halt nicht pflichtig (bzw. korrekt eigentlich schon, kann sich aber befreien lassen - auich so ein deutscher irrsinn. Ich muß, aber wenn ich nicht will, dann muß ich auch nicht).

Lies mal das Sozialgesetzbuch durch (SGV 5), da triffst Du häufiger als Regelungen, die mit Logik nicht zu begründen sind

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Geraldianer  12.08.2025, 10:50

In meinen Beruf in der Verwaltung von Pflegeheimen habe ich oft mit Privatversicherten zu tun. Meine Berufserfahrung sagt, die meisten haben große Probleme mit den enormen Beiträgen im Alter. Für Studenten kann es sinnvoll sein. Sie sollten aber rechtzeitig wechseln.

Tirolbiker  12.08.2025, 15:04
@Geraldianer

Nein. Die sollten von anfang an vernünftig machen. Ich rede mit jedem Kunden über Beitragstabilität, wir rechnen immer hoch was das ab 65 kostet... Wer es vernünftig macht, der zahlt ab 65 weniger als in der GKV bis hin zu gar nix mehr. Und wenn das einer nicht tut, dann ist das ja kein Fehler des Systems, sondern sein perönliches Verschulden. Oder das Verschulden eines schlechten Beraters. (kann beides sein, manchmal sind Kunden auch beratungsunwillig, wollen nicht und wissen alles besser)

Geraldianer  12.08.2025, 15:57
@Tirolbiker

Möglich, dass der Großteil der Berater schlechte Arbeit leistet. Jedenfalls sind die Probleme der Regelfall.

Tirolbiker  12.08.2025, 17:21
@Geraldianer

Das mag sein, aber das sind keine probleme die die PKV an sich verursacht hat.

Die PKV bietet an... wenns der Kunde nicht nutzt ist es ja deren eigenes problem.

Außerdem sparen die Kunden jahrzehntelang massig Geld. Das hätten sie ja ansparen können...

Geraldianer  12.08.2025, 17:38
@Tirolbiker

Dass die Leute selbst verantwortlich sind, ist klar. Pflege im Heim oder im Betreuten Wohnen ist sehr teuer, dadurch kommen sie schnell an die Belastungsgrenze.

Tirolbiker  12.08.2025, 19:13
@Geraldianer

Ja. Das erzähle ich den leuten auch, aber wer nicht will, der ist ja letztlich selbst schuld.

Das ist ja kein fehler des Systems

Ich finde das auch schlecht und würde es bevorzugen, wenn jeder sich in GKV versichern müsste und die PKV dann nur ggf. Zusatzverträge mit erweiterten Leistungen wie Krankentagegeld, Einbettzimmer, Chefarzt, etc. anbieten würde.

Das Problem an der PKV ist, dass du im Alter nicht wieder raus kommst. Die ist erstmal billiger (ich würde ca. die Hälfte im Vergleich zu dem aktuellen Maximalsatz der GKV zahlen), man zahlt die Beiträge dann aber auch im Rentenalter mit niedrigeren Einkommen weiter bzw. dann wegen Krankheiten auch höhere Beiträge. Deswegen bin ich in der GKV freiwillig versichert, auch wenn die über 1000 €/Monat erstmal weh tun, wenn man sehr selten Leistungen in Anspruch nehmen muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – keine Rechtsberatung, ich bin kein Fachmann

Wenn der Student mit dem Arbeiten anfängt, dann muss er sich auch gesetzlich versichern.

Der Student ist bis zum 25. Lebensjahr kostenlos über seine Eltern versichert. Wenn die Eltern privat versichert sind, müssen sie diese Versicherung zahlen. Beamte zahlen nur die Hälfte.


Tirolbiker  12.08.2025, 07:46

Nö. Wieso? Wenn der nach dem Studium als Angestellter gleich über JAEG verdient, dann kann er sich privat versichern bzw. privat versichert bleiben.

oder wenn er sich direkt im Anschluß selbständig macht.

Geraldianer  12.08.2025, 08:37
@Tirolbiker

Die wenigsten Studenten verdienen sofort über der Versicherungsgrenze (ca. 5.500) oder sind selbstständig. Aber hier ging es um den Fall eines 18-jährigen privatversicherten Studenten. Entweder sind die Eltern privat versichert oder er hat eine private Zusatzversicherung.

Tirolbiker  12.08.2025, 09:48
@Geraldianer

Daß das bei den wenigsten der Fall ist ist richtig. Aber ich hatte solche Fälle schon. Das gibt es schon.

Und hier ging es ja nicht um die statistische Häufigkeit.

Die Zusatzversicherung spielt ja hier überhaupt gar keine Rolle.

Aber wenn die Eltern (mindestens einer) PKV sind, dann kann es sein (bei einem Elternteil) bzw. wird es so sein (bei beiden) daß er auch PKV ist. Das kommt wieder häufig vor.