"Von meinen Vorfahren hat niemand irgendwelche Gräueltaten begangen." - Kann man das selber überhaupt zweifelsfrei wissen?!
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8 Antworten
Die Väter aus der Kriegsgeneration waren die großen Schweiger.
Aus denen war nicht viel herauszubekommen.
Die 68er haben das versucht. Aber die Generation meiner Großväter hat geschwiegen.
Einiges erkennt man auf "Beweisfotos". Wenn beispielsweise der Opa in SA oder SS-Uniform geheiratet hat.
Aber die schwiegen mehrheitlich über ihre Kriegserlebnisse.
Wenn mit "Vorfahren" ältere Familienmitglieder gemeint sind, z. B. Großmütter und Großväter, und man mit diesen ein vertrauliches Verhältnis gepflegt hat, dann kann man gut einschätzen, ob diese solche Taten begangen haben. Über Vorfahren, die man selbst nicht oder nur flüchtig gekannt hat, kann man diese Einschätzung natürlich nicht abgeben.
Was mein Ururururururururopa im 30jährigen Krieg angestellt hat, weiß ich nicht.
Das gilt allerdings dann auch für die Gegenseite, wenn sie behauptet, dass die damaligen Deutschen alle schuldig waren und die damaligen Alliierten Soldaten alle nur gerecht und gut waren und auch, dass die jetzigen Deutschen sind auch noch schuldig oder generell als Volk dafür empfänglich sind. Man sollte solche Behauptungen nur dann aufstellen, wenn man so etwas tatsächlich weiß.
Es gibt genug Biografien, in welchen Autorinnen / Autoren berichten, dass sie erst nach dem Tod ihres Vaters / ihrer Mutter von schrecklichen Vorgängen erfahren haben.
Vor allem bei der Durchsicht der verbliebenen Unterlagen oder nachdem sie sich genauer mit der Familiengeschichte auseinandergesetzt haben.
Kann man nie sagen man kann höchstens die Wahrscheinlichkeit "errechnen" zum Beispiel bei mir mein Ur-Großvater war Bauer in einen kleinen unbedeutenden Dorf ihn hat man nicht Rekrutiert er hat sich nur auf das Geschäft aufm Bauernhof gekümmert auch wenn er Nazi war was ich wiederum nicht weiß dann hätte er nicht die Chance gehabt Scheiß zu bauen die einzige Berührung die meine Familie in Krieg hatten waren die Bomber die immer wieder versuchten eine Ziegelei in der Nähe ihres Hofes zu zerstören und deutsche Soldaten die auf ihren Hof rastetet der Hof befindet sich im Westen in Niedersachsen so abgeschieden das sie von Kriegs Anfang bis zum Ende kein einzigen Alliierten Soldaten gesehen haben
Nur mal als Überlegung, viele Bauern hatten "Ostarbeiter" und Kriegsgefangene als Arbeiter auf dem Hof, auch da ist viel Mist passiert.
Mein Großvater hat kurz vor seinem Tod angefangen mir Einiges zu erzählen, aber nur mir weil seine Tochter (meine Mutter) es nie hören wollte. Es passte nicht in ihre heile Welt. Er war bei der Wehrmacht und es ging um die Duldung von Erschiessungen der Soldaten die sich ergeben hatten.
Auf dem Hof meiner Großmutter waren mehrere Franzosen als Zwangsarbeiter, einen hat ihr Vater kurz vor Kriegsende einfach erschossen weil er Angst hatte das er über ihn was aussagt (Er wurde wohl ordentlich schikaniert.).
Meine Großmutter hat ihren Vater immer glorifziert.
Aber, im Laufe meines Lebens bin ich sehr, sehr vorsichtig geworden darüber zu urteilen. Ich würde auch heute nicht mit Sicherheit sagen können, wie ich damit umgehen würde.
Glaube ich ja eher nicht, dass die nie einen Alliierten gesehen haben, da die in jedem Dorf waren. Wie sonst hätten die sichergehen können, dass auch der Rest der Nazibande gestellt ist?