Stimmt es, dass Türken etc. in den 1950er und 1960er Jahren beim ,,Wirtschaftswunder" entscheidend beigetragen haben?
Also quasi beim ,,Wiederaufbau" Deutschlands (wirtschaftlich)?
32 Stimmen
8 Antworten
Es ist falsch, die Frage einfach mit „Ja“ zu beantworten.
Gastarbeiter haben das Wirtschaftswunder zwar stark unterstützt, aber der entscheidende Grund dafür war ein anderer.
Es war der technischen Fortschritt, Investitionen, der Marshallplan und Produktivitätssteigerungen…
Die ersten Gastarbeiter aua der Türkei kamen 1963. Da war der Wiederaufbau bereits passiert und unsere boomende Wirtschaft brauchte Fabrikarbeiter.
Diese Gastarbeiter in der BRD kamen erst ab 1955 so richtig in großer Zahl, der Marshallplan hat es möglich gemacht. Türken sind unter ihnen gewesen, sie alleine bildeten allerdings nicht die große Ausnahme, aber viele von ihnen blieben und zogen dann weitere türkische Bürger in die BRD. Die DDR hatte keine Gastarbeiter zu dieser Zeit, sie mussten alleine ran, die Trümmer zu räumen, wobei die Frauen mit die Hauptlast tragen mussten.
Zwischen 1955 und dem Anwerbestopp 1973 kamen insgesamt etwa 14 Millionen Gastarbeiter nach Westdeutschland, von denen etwas mehr als elf Millionen bis dahin wieder in ihre Heimatländer zurückkehrten. Die überwiegende Mehrheit waren junge Männer, die in der Industrie für körperlich anstrengende Arbeiten eingesetzt wurden.
KI Bestätigung.
Ich lese hier das es in DE 1955 keine Trümmer mehr gab? Ich habe sie in Berlin und in Hamburg noch 1957 gesehen, somit ist diese Aussage als ein Irrtum einzustufen.
https://www.zeitklicks.de/zeitstrahl/1957/goettinger-erklaerung
Typisch! Dazu sage ich nur: Papperlappapp! Stuttgart war bis bis in die 60er Jahre ein Trümmerfeld. Meine Eltern fuhren als selbstständige Geschäftsleute eines Modehauses alle zwei Wochen nach Stuttgart (City) in die Auslieferungslager unserer Firmen, um wieder Ware zu holen. Ich war im Auto immer dabei. J e d e s einzelne Mal sagte Vati zu Mama und mir: "... und jetzt bauen die immer noch!" Es war 1965, als wir durch die City fuhren und auf die Baustellen der Kriegstrümner blickten, dass Vati das letzte Mal sagte: "Jetzt haben wir das Jahr 1965, zwanzig Jahre nach Kriegsende. Und die bauen immer noch! Ich möchte bloß wissen, wenn d a s endlich mal aufhört!"
Ich denke, lieber zetra, wenn Vati heute die Stuttgarter City und diese Riesenbau-stelle um den Hauptbahnhof herum sähe, er drehte sich im Grabe um und schlüge die Hände überm Kopf zusammen und sagte: Jetzt haben wir das Jahr 2025, achtzig Jahre nach Kriegsende - und die bauen immer noch!"
Als wir im Juni 1990 erstmals in der DDR waren, besuchten wir am Freitag den 15. Juni Dresden. Dieses Datum brannte sich in mein Gedächtnis ein. Diese wunder-bare Stadt haben sie naturgetreu wieder aufgebaut. Mama hatte Dresden im Jahr 1936 besucht, als sie eine Woche bei Tante Mina zu Besuch war. Auch für mich, die ich 1956 im Westen geboren bin, war Dresden und der 13. Juni eine offene, nie verheilende Wunde.
Als wir dann im Zentrum auf dem Weg zum Zwinger an der in Trümmern liegenden Frauenkirche vorbeikommen, lag die zerbombte Kirche immer noch in Trümmern da - 45 Jahre nach dem Krieg! Ich habe daraufhin stundenlang geheult wie ein Schlosshund.
Und als ich beim Besuch Dresdens 2017 erstmals in der wiederaufgebauten Frauenkirche stand, war dies für mich ein Wunder und ich musste so weinen, dass ich nicht mehr sprechen konnte. So ergriffen war ich, dass ich d a s noch erleben durfte. Ich konnte es nicht glauben! Und meine Schwiegermutter, Uwes Mutter, hat die Zerstörung Dresdens als 8-Jähriges Kind miterlebt. Und alle Dresdner, die das erlebt haben, die ich je im Leben getroffen habe, haben über diesen unbeschreib-lichen Feuersturm alle dasselbe gesagt: Die Elbe hat gebrannt!
Sie haben Phosphor geworfen. Es war ein Kriegsverbrechen.
Danke!
Aber die Sieger begründeten das als Rache für Coventry. Das Dresden im Ostsektor liegen würde, das wussten sie auch.
1957 stand ich auf dem Bahnhof in Hamburg, die Mönckebergstraße ist gerade fertig gewesen, aber der Steindamm auf der anderen Seite, hatte noch seinen Namen zu Recht. Das wurde vehement abgestritten und zwar von Leuten die zur Zeit noch gar nicht geboren wurden. Dieses Dementi kann ich Heute noch nicht verstehen, was damit bezweckt werden sollte?
Gastarbeiter schon, aber damals noch kaum Türken, sondern eher Italiener. Früher konnte man die Zugfenster noch öffnen, und es stand dran "E vietato sporgersi", aber nichts auf türkisch.
Das halte ich nicht für ein Argument.
Der Spruch lautete korrekt "È pericoloso sporgersi." ("Es ist gefährlich, sich hinauszulehnen") und stand in deutschen Zügen auch auf deutsch ("Nicht hinauslehnen.") und französisch ("Ne pas se pencher en dehors."). Dass es eine nennenswerte Anzahl französischer "Gastarbeiter" während des Wirtschaftswunders in Deutschland gegeben hätte, wäre mir jedoch neu.
janein, in den 50er waren es die Italiener. Türken ab 1961
Und ja, nach den Weltkrieg fehlten Millionen Arbeitskräfte.
👍 So ist es! Zeki und seine Brüder aus Gaziantep in Anatolien blieben in Deutschland und leben heute mit ihren Kindern und Enkeln als Rentner noch hier. Seine Eltern, seine liebe Mutter Zeynep, gingen nach der Rente wieder in die Türkei zurück! Und sind dort verstorben! Danke!