Sollte das Wahlrecht in eine Wahlpflicht umgewandelt werden?

Nein, weil 78%
Ja, weil 22%

37 Stimmen

4 Antworten

Ja, weil

Das ist zum Beispiel in Belgien auch so.

Es wird ja wohl niemand behaupten Belgien sei nicht demokratisch oder gar wie Nordkorea.

Die Wahl ist noch immer geheim und ankreuzen muss man natürlich nicht, aber teilnehmen. Ansonsten kostet es ein kleines Bußgeld. Das motiviert die lethargischen Bürger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Machtnix53  29.01.2025, 12:45

Hast du Infos, wieviel in Belgien ungültig gewählt wird?

vanOoijen  29.01.2025, 12:57
Ja, weil

... jeder, der die Vorzüge einer Demokratie genießt und nicht in einer autoritären Diktatur leben muss, meines Erachtens dann auch die Pflicht hat, die Demokratie zu schützen. Gerade Wahlen sind dafür ein effektives Mittel.

Dass eine Wahlpflicht "undemokratisch" wäre, taugt nicht als Argument. Denn eine Demokratie ist ein empfindliches Gut und eben auf den Schutz durch Demokraten und Antifaschisten* angewiesen.

* Damit meine ich keine Linksextremisten, denn linker Extremismus ist kein Antifaschismus (auch wenn entsprechendes Klientel seine Aktionen allzu gerne "antifaschistisch" nennt)!

Wer nicht wählt, stärkt (auch) die extremistischen Ränder!
Nein, weil

Es wählen eh schon zu viele, die keine Ahnung von Politik haben.

Ich wäre für das Gegenteil. Man sollte stattdessen vor jeder Wahl einen kurzen Test bestehen müssen. Dort werden dann Grundlagen zur Demokratie und den Parteien abgefragt. Die Antworten kann man auch gerne in einer Broschüre dazulegen.

Das muss also nicht schwer sein, erfordert jedoch zumindest ein geringes Maß an Politikverständnis.

Die größte Schwäche der Demokratie ist nämlich, dass dumme Menschen genauso viel Mitspracherecht haben wie die intelligenteren unter uns. Denn diese wissen oft nicht, was für sie selbst gut ist.

Dinge wie der Brexit wären so z.B. nicht entstanden.

Nein, weil

Nein, der bürokratische Aufwand, wäre zu groß und der Wirtschaft, würden hierdurch eventuell auch Nachteile entstehen. Bei einer Wahlpflicht, müsste man, wenn man nicht wählt, ja den Grund angeben und nachweisen, warum man nicht zur Wahl erschienen ist, um keine Konsequenzen zu erhalten. Hier fängt es schon mit den unzähligen Arbeitnehmern an, die einen Beruf im Schichtdienst ausüben und die oftmals erst kurz vor der Wahl wissen, ob sie an diesem Tag zur Arbeit gehen müssen, zu kurzfristig, als dass sie dann noch rechtzeitig die Briefwahlunterlagen beantragen könnten. Der Brandschutz, wird in Deutschland überwiegend durch die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren sichergestellt die ebenfalls nicht im Voraus wissen können, ob sie am Wahltag nicht zu einem Einsatz gerufen werden. Was ist, wenn man aufgrund von einer kurzfristig aufgetretenen Erkrankung nicht zur Wahl gehen kann?. Es kann ja auch sein, dass man am Wahlsonntag zu schlapp ist, um an der Wahl teilnehmen zu können, am Montag aber eigentlich wieder fit genug dazu wäre, um zur Arbeit zu gehen oder im Homeoffice zu arbeiten. Bei einer Wahlpflicht, müsste man dann aber stattdessen am Montag zum Arzt gehen, um sich dort eine Bescheinigung wegen der nicht- Teilnahme an der Wahl zu besorgen. Das würde Nachteile für die Wirtschaft bedeuten. Was ist mit den Angehörigen von Erkrankten, die nicht zur Wahl hingehen, weil sie ihre Angehörigen betreuen oder begleiten?. Nur weil eine solche Pflicht in manchen anderen Staaten funktioniert, heißt das noch nicht, dass diese auch in Deutschland so funktionieren würde. Wir haben hier vielleicht weniger Personal, eine andere Struktur, weniger Digitalisierung und aber auch eine andere Verfassung und andere Bundesgesetze als diese Staaten.

Mfg