Sind ISIS-Terroristen wirklich Muslime?

Sie sind Muslime. Aber halt schlechte Muslime. Der IS tut auch Dinge, die gegen die Scharia sind. Es gibt sogar Gelehrte, die dem IS klar widersprochen haben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Offener_Brief_an_al-Baghdadi

Eine andere Erklärung von Prof. Ali Bardakoğlu bezüglich des berüchtigten Schwertvers:

Die Zeitung Die Welt befragte ihn am 17. Sept. 2006 zu Koranvers 9:5 („Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf“). In seiner Antwort betonte Bardakoğlu, man müsse den historischen Kontext kennen, um sie richtig zu interpretieren: „Die Sure bedeutet, dass Muslime gegen jene, die die natürliche Ausweitung des Islam verhindern wollten und kriegerisch waren, sich ebenso kriegerisch wehren sollten. Das ist Selbstverteidigung. Der Koran schreibt vor, dass man die Menschen durch Vernunft und Rede überzeugen soll. Wenn die Heiden dies aber verhindern wollen, dann erlaubt der Koran, auch gegen sie zu kämpfen“^[5].

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ali_Bardako%C4%9Flu#Kontroverse_um_Papst-Zitat

Sie sehen sich als Moslems und praktizieren ihren Glauben meist auch über alle Maße und stellen ihn über alles, vor allem über andere Menschen (mit anderen Ansichten und Werten), jedoch legen sie ihn sehr speziell aus, sodass man sie im Grunde extra führen müsste. Definitiv nicht als vertreter des eigentlichen Islams.
Es sei denn man würde den Islam wirklich genau so auslegen wollen und wie man sieht, das tun eben bei weitem nicht alle.
Sie (IS, aber auch andere wie bspw. Al-Quaida) vertreten einen extremistischen bzw. so ziemlich die extremste Form eines gewalttätigen Islams.

Mitunter sehe ich es eigentlich vielmehr so, dass sie sich mit ihren Taten sogar gegen ihren eigenen Gott wenden, indem sie sich anmaßen, in seinem Namen zu handeln und seine Geschöpfe systematisch zu bekämpfen und zu töten, wenn sie nicht die seine, sondern eben ihre Auslegung seiner Regeln usw. missachten bzw. nicht folgen. Im Grunde missbrauchen sie somit ihren Glauben für ihre eigenen Ziele und Motive und sollten so paradox es auch klingen mag, sich eigentlich selbst ebenso bekämpfen müssen.

Man stelle sich nur vor man glaube an einen allmächtigen Gott, mit einem allumfassenden Plan und maßt sich an, dem eigenmächtig einzugreifen, was im Grunde schon auch unterstellen könnte, dass sie an diesem Plan zweifeln oder an ihrem Gott zweifeln, in der Lage zu sein diesen Plan auch umzusetzen. Also das würde ich als nicht gläubiger Mensch eigentlich in der Perspektive als ultimative Gotteslästerung oder besser als ein ultimatives Sakrileg ansehen.

Beides ist nicht richtig.

Ja, sie sind Muslime und sie vertreten eine besonders radikale und unversöhnliche Richtung des Islam.

Wenn man aber bedenkt, dass es auf der Erde etwa 2 Milliarden Muslime gibt, praktizieren die meisten von ihnen eine deutlich friedvollere Variante des Islam.

Es sind Extremisten. Auch Salafisten genannt. Sie leben eine extremistische Art des Korans aus. In der Theorie glauben sie den extremen Schriften. Solche Leute gibt es bei jeder Religion. die normalen Moslems Grenzen sich von bestimmten Schriften ab und verteufeln diese Gruppen

Die haben halt begriffen, dass der Koran nicht in chronologischer Reihenfolge geschrieben ist.
Sie haben begriffen, dass, je neuer die Offenbarungen die Mohammed erhalten hat sind, die alten ablösen.
Sie haben begriffen, dass die älteren, friedlicheren Offenbarungen durch die neuen, Hasserfüllten Suren abgelöst wurden.
Sie haben begriffen, dass sie nur eine 100% Garantie haben ins Paradies zu kommen, nämlich wenn sie als Märtyrer sterben.
Sie haben begriffen, dass es Mohammed ihnen in der Hadithe vorgelebt hat gewalttätig zu sein.