Seid ihr ein Zeuge Jehovas?
Und wenn ja: Wie seid ihr da reingekommen? Und habt ihr andersgläubige Freunde?
26 Stimmen
3 Antworten
Nein, ich bin aus Überzeugung kein Zeuge Jehovas
Ich bin Christ und bekenne mich zu dem Gott Israels. Ablehnen werde ich ihn unter keinen Umständen👑✝️🔥
LGuGS ♡
Hallo Lenchen,
ich möchte gern schildern, wie ich ein Zeuge Jehovas wurde.
Ich bin im katholischen Glauben aufgewachsen und habe in meiner Kindheit und Jugend an das geglaubt, was mir meine Kirche sagte. Meine Familie und ich sind jede Woche in den Gottesdienst gegangen und wir hatten keine Zweifel an dem, was die katholische Kirche lehrte.
Doch gab es in meinem Leben irgendwann einen Wendepunkt, der dazu führte, dass ich meiner damaligen Religion den Rücken kehrte. Wie es dazu kam, will ich Dir gern erzählen.
Eines Tages (zu diesem Zeitpunkt wohnte ich nicht mehr zu Hause) besuchten zwei Zeugen Jehovas meine Eltern und es kam zu einem längeren Gespräch. Kurze Zeit später fing meine Mutter einen Bibelkurs mit ihnen an und erzählte der übrigen Familie immer von dem, was sie aus der Bibel gelernt hatte.
Das machte mich neugierig und ich besorgte mir einige Bücher der Zeugen, die ich dann las und mit der Bibel verglich. Ich stellte fest, dass Zeugen Jehovas keine von Menschen aufgestellte Lehren vertreten, sondern sich in allem eng an die Bibel halten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur sehr sporadischen Kontakt zu Zeugen Jehovas. Da ich aber mehr wissen wollte, nahm auch ich an einem Bibelkurs teil und besuchte die Zusammenkünfte.
Von Anfang an war mir aufgefallen, dass sie nicht nur von der Bibel redeten, sondern auch wirklich danach leben. Auch verglich ich sehr genau die Lehren der katholischen Kirche mit denen der Bibel und stellte fest, dass vieles, was die Kirche lehrt, weit von dem entfernt ist, was die Bibel lehrt.
Da für mich schon immer Gottes Wort die maßgebliche Autorität in Glaubensfragen darstellte, fing ich an, mich von meinen bisherigen Überzeugungen zu lösen. Ich verstand, dass es nicht darum geht, was Menschen oder Institutionen sagen, sondern was in Gottes Wort tatsächlich steht. Nach einiger Zeit trat ich aus meiner Kirche aus.
Der Bibelkurs, sowie mein intensives Beschäftigen mit der Bibel führten dazu, dass ich ein immer engeres Verhältnis zu Gott entwickelte. Ich hatte auch erkannt, dass die Zeugen Jehovas genau nach dem Muster der ersten Christen leben und die Bibel in ihrem Leben an erster Stelle steht. Und genau das wollte ich auch tun!
Je näher ich die Zeugen persönlich kennenlernte, umso mehr fiel mir auf, dass was sie sagen und tun, genau dem entspricht, was in der Bibel über das Christentum steht. Hier ein Beispiel: Jesus sagte, dass das Haupterkennungsmerkmal seiner Jünger die selbstlose Liebe ist. Und genau das konnte ich bei den Zeugen beobachten. Sie lassen sich in ihrem Umgang miteinander von Liebe leiten, frei von jeglicher Heuchelei.
Was mich auch sehr beeindruckte war, dass sich Zeugen Jehovas überall auf der Erde aus kriegerischen Auseinandersetzungen jeglicher Art heraushalten. Zum Beispiel ließen sie sich in der NS-Zeit eher ins Konzentrationslager einsperren, als für Hitler in den Krieg zu ziehen! Vielen von uns kostete diese kompromisslose Haltung das Leben!
Das war und ist aber nicht nur in Deutschland so, sondern überall auf der Erde! Niemand von uns beteiligt sich an einem Krieg oder ergreift Partei für ein bestimmtes Land. Außerdem verweigern wir konsequent jeglichen Militärdienst, was in manchen Ländern immer wieder zu mehrjährigen Gefängnisstrafen geführt hat.
Dadurch, dass ich mich weiterhin mit der Bibel befasste, entwickelte ich ein immer engeres Verhältnis zu Gott. Und so ließ ich mich dann schließlich als ein Zeuge Jehovas taufen. Noch immer steht die Bibel im Mittelpunkt meines Lebens, und aus ihr schöpfe ich täglich viel Kraft!
LG Philipp
Sehr gerne!
Und ja, ich habe auch Freunde, die keine Zeugen Jehovas sind.
Ich bin im katholischen Glauben aufgewachsen und habe in meiner Kindheit und Jugend an das geglaubt, was mir meine Kirche sagte. Meine Familie und ich sind jede Woche in den Gottesdienst gegangen und wir hatten keine Zweifel an dem, was die katholische Kirche lehrte.
Jetzt glaubst du blind an das, was dir die WTG sagt. Jetzt bist du jede Woche im Königreichssaal undzweifelst kein bißchen an den Lehren der WTG. Es hat sich also eigentlich nichts geändert.
"Blind"? Dein Ernst? Ich habe nicht nur am Anfang alles genauestens anhand der Bibel nachgeprüft -- ich tue es auch bis auf den heutigen Tag!
Solange du als Anleitung zum Verstehen der Bibel die Richtlinien/Empfehlungen des Wachtturm nimmst, ist das blinder Glaube. Nimm doch mal die Anleitung zur historisch-kritischen Bibelexegese zur Hand.
Die historisch-kritische Bibelexegese wird der Bibel in ihrer Vielschichtigkeit keinesfalls gerecht! Indem sie jede Passage vor allem als Zeugnis menschlicher Schreiberinnen und Schreiber in einer bestimmten Zeit behandelt, wird das Schriftzeugnis leicht auf eine bloße Ansammlung historischer Dokumente reduziert.
Damit gerät jedoch aus dem Blick, wie die Texte geistlich miteinander verwoben sind, welchen inneren Sinnzusammenhang sie im Kanon bilden und welche transzendente Geltung sie gerade unabhängig von ihrer Entstehungsgeschichte beanspruchen.
Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Dominanz naturwissenschaftlich-historischer Methoden: Archäologie, Quellenkritik und literaturwissenschaftliche Verfahren vermögen zwar viel über Produktions- und Überlieferungsprozesse zu sagen, doch sie bleiben hinsichtlich theologischer und ethischer Dimensionen oft zweckfrei – das heißt, sie erklären, wie ein Text entstanden ist, geben aber keine Orientierung, welchen Sinn er uns heute vermittelt.
Dadurch entsteht leicht ein Auseinanderfallen von Sachanalyse und Glaubenspraxis: Die Bibel wird als Textinventar erschlossen, bleibt aber in ihrer spirituellen Wirkung unerschlossen.
Schließlich tendiert die historisch-kritische Methode dazu, das Werk der Gemeinschaft über lange Überlieferungsprozesse hinweg zu unterschätzen. Die biblischen Bücher sind nicht nur menschliche Artefakte, sondern zugleich Ausdruck einer lebendigen Glaubensgeschichte, in der Texte im Gottesdienst gelesen, gesungen und gedeutet wurden.
Die historisch‑kritische Exegese übersieht auch oft, dass für viele Gläubige die Bibel nicht nur ein historisches Dokument, sondern vielmehr das inspirierte Wort Gottes ist.
Wenn man die Texte ausschließlich unter dem Blickwinkel menschlicher Urheberschaft und redaktioneller Prozesse untersucht, gerät leicht aus dem Blick, dass Christen und Christinnen die Schrift als von Gott gewirktes und lebendiges Zeugnis verstehen.
Diese tiefe Glaubensüberzeugung prägt den Umgang mit der Bibel weit mehr, als es rein profane Methoden erfassen können: Die Texte sind in ihr Entstehen eingebettet in die Erfahrung einer göttlichen Führung, die gerade über die Jahrhunderte hinweg fortwirkt.
Wer die Bibel nur als Produkt menschlicher Geschichte betrachtet, verkennt die Dimension, in der sie für Gläubige Kraftquelle und Richtschnur ist. Dadurch bleibt unberücksichtigt, dass selbst die kritisch ermittelten Einheiten und Schichtungen ihren Sinn nicht allein im historischen Zusammenhang entfalten, sondern darüber hinaus in der Überzeugung, dass Gott selbst durch sein Wirken die bleibende Einheit und Autorität der Schrift gewährleistet.
Das hast du doch irgendwo abgeschrieben. Außerdem habe ich die historisch-kritische Bibelexegese nicht als alleinige Methode empfohlen. Man sollte sie aber auch nicht gänzlich außer Acht lassen.
Das hast du doch irgendwo abgeschrieben.
Nein, habe ich nicht! Im Übrigen trägt die historisch-kritische Bibelexegese dazu bei, den Glauben an die Bibel zu untergraben, was ganz offensichtlich auch ihr Ziel ist.
Bei Fundamentalisten wäre es wirklich hilfreich, wenn sie den Glauben an die Bibel verlieren würden.
Danke für deine Antwort.
Und hast du Freunde, die keine Zeugen Jehovas sind?