Aber geht es in der Regel wirklich so streng zu? Verbringen die Zeugen ihre ganze Freizeit mit Bibelkursen und Missionieren? Und wie oft haben sie Versammmlungen im Vergleich zu Gottesdiensten von Christen?

Ich werde jetzt mal Zitate aus deren Schriften zitieren ohne sie zu kommentieren. Dann kannst du dir selbst ein Urteil bilden:

Uns auf die Zusammenkünfte vorzubereiten, sie zu besuchen und uns am Predigtdienst zu beteiligen kostet allerdings viel Zeit. Ja, manchmal scheint es sogar, als ob uns dieses Programm kaum noch Zeit für etwas anderes übriglasse. Denkst du etwa, das sei ein Zufall? (...) Je mehr Zeit wir darauf verwenden, mit Jehovas sichtbarer Organisation zusammen zu arbeiten, desto weniger Zeit haben wir, in Schwierigkeiten zu geraten.(Wachtturm 1968 1.8. S. 467, Abs. 15)

Hier noch ein neueres Zitat:

Viele Familien gehen samstags immer in den Dienst. Und sie lassen nichts dazwischenkommen. Sie gehen samstags morgens nicht zum Musik- oder Tanzunterricht, zum Kochkurs, ins Fitnessstudio oder Ähnliches. (...) Fällt uns das schwer? Dann könnten wir vielleicht Zeit einsparen bei Hobbies, Entspannung, Sport und sozialen Netzwerken. (…) Ein Ehepaar entschloss sich, einige Hobbies und persönliche Pläne aufzugeben. Sie packten sogar buchstäblich alles weg, was damit zu tun hatte. (...) Auch wir könnten so eine „Bestandsaufnahme“ in unserem Leben machen und alle unnötigen Aktivitäten einschränken."

(Robert Ciranko: "Nimm dir Zeit für die wichtigeren Dinge", JW Broadcasting, 2018)

Dürfen sie wirklich nur Freundschaften und Beziehungen innerhalb ihrer Gemeinde haben?
Wir dürfen nicht unachtsam werden und durch die Teilnahme an Betriebsfeiern und Betriebsausflügen oder durch die Verbindung mit Sportvereinen weltliche Freundschaften schließen

(Wachtturm 1971 15.12. S. 755, Abs. 15)

Wer zur Christenversammlung gehört, ob jung oder alt, sollte unnötige Gemeinschaft mit Personen meiden, die nicht Jehova hingegeben sind. (...) Dann haben wir die Zusicherung, daß uns Jehova in Harmagedon nicht zusammen mit den Gottlosen durch den Tod hinwegfegen wird."

(Wachtturm 1995 15.2. S. 16, Abs. 11)

„Wenn wir Jesu Rat ernst nehmen und auf uns aufpassen, werden wir es vermeiden, unnötigen Umgang mit Menschen zu haben, die nicht nach Jehovas Grundsätzen leben (2. Kor. 6:15). Wir nehmen dann die Gefahr wahr und weichen ihr aus.“ (w23 Februar, S. 18, Abs. 11) "Offen gesagt, auf Freunde, die Jehova nicht lieben, kannst du verzichten.

(Wachtturm 2023 September, S. 10, Abs. 7)

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Zeigt mir deutlich, dass sie den Vater mehr ehren als den Sohn. Das wird ihnen aber nichts bringen, weil man den Vater nur ehren kann, wenn man ZUERST dem Sohn Ehre erweist

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Paulus spricht hier über Jesus Christus:

Römerbrief 10:9 SCH2000

[9] Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 

https://bible.com/bible/157/rom.10.9.SCH2000

Dieser dort erwähnte Herr ist also Jesus Christus und nicht Jehova. Tatsächlich gibt es in keinem anderen Rettung als in Jesus:

[12] In keinem anderen ist Rettung zu finden, denn unter dem ganzen Himmelsgewölbe gibt es keinen vergleichbaren Namen. Nur dieser Name ist den Menschen gegeben worden. Durch ihn müssen wir gerettet werden."

https://bible.com/bible/157/act.4.12.SCH2000

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Selbstverständlich gilt das für alle Nachfolger Christi und nicht nur für eine angeblich von Gott gewählte Elite....

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Sie werden im Namen der Organisation der Zeugen Jehovas getauft....

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Taufe im Namen Jesu – oder im Namen einer Organisation?

Warum haben aktive Zeugen Jehovas kein Problem mit ihrer Taufformel?

(Vorweg: Ja, ich sehe die religiösen Sondergemeinschaft der Zeugen Jehovas kritisch, insbesondere, was die inneren Machtstrukturen und die autokratische Führung betrifft.)

Die Tauffragen der Zeugen Jehovas empfinde ich, gelinde gesagt, bestenfalls als unbiblisch, schlimmstenfalls als häretisch.

Darum frage ich mich seit Langem: Warum haben aktive Zeugen Jehovas kein Problem mit dieser Taufformel?

Die Taufe spielt in allen christlichen Richtungen, die sich auf die Bibel berufen, eine zentrale Rolle. Kaum ein Thema ist im Neuen Testament so häufig, so klar und so eindeutig behandelt. Hier nur einige Stellen:

  • Apostelgeschichte 2,38: „… lasst euch taufen im Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden …“
  • Apostelgeschichte 8,16: „… denn er war noch auf keinen gefallen; sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus.“
  • Apostelgeschichte 10,48: „Und er befahl, dass sie sich taufen ließen im Namen Jesu Christi.“
  • Apostelgeschichte 19,5: „… ließen sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.“
  • Matthäus 28,19: „Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Die biblische Taufe geschieht also auf den Namen Jesu und im erweiterten Sinn in Namen des Vaters und Heiligen Geistes.

Doch wie taufen die Zeugen Jehovas?

Seit 1985 lauten ihre beiden offiziellen Tauffragen folgendermaßen:

  1. „Hast du dich auf der Grundlage des Opfers Jesu Christi von deinen Sünden abgewandt und Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun?“
  2. „Bist du dir bewusst, dass deine Hingabe und Taufe dich als einen Zeugen Jehovas ausweist, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist?“

Was dabei auffällt:

  • Jesus wird nicht als Person genannt – nur sein Opfer.
  • Der Heilige Geist fehlt vollständig.
  • Stattdessen: eine klare Bindung an eine menschliche Organisation.

(Anmerkung: Das Synonym „Organisation“ kann bei den Zeugen Jehovas wahlweise durch „Führung“ oder „Leitung“ ersetzt werden – gemeint ist immer das Leitungsgremium, das als „treuer und verständiger Sklave“ die weltweite Gemeinschaft anführt.)

Meine Frage ist also nicht rhetorisch, sondern ernst gemeint und theologisch relevant:

Wie kann man es rechtfertigen, eine mehrfach biblisch bezeugte Taufformel durch eine organisationszentrierte Erklärung zu ersetzen und das bei einem der bedeutendsten Schritte im christlichen Leben?

Jesus sagt in Johannes 14,6:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Die Taufe auf eine Organisation ist also kein Nebenschauplatz.

Es ist eine Verschiebung des Bezugs – vom Retter (Jesus) hin zum System (Organisation).

Wer ernsthaft behauptet, dies sei „biblisch“, sollte sich fragen lassen:

  • Ist Jesus hier nur noch Mittel zum Zweck oder wirklich der Herr der Gemeinde?
  • Wird seine Rolle nicht faktisch von der Organisation übernommen, die sich zur Mittlerin zwischen Mensch und Gott macht?
  • Ist Jesus letztlich nur noch als Opfer anerkannt – aber funktional völlig austauschbar?

Oder gibt es eine einfache, biblisch fundierte Erklärung, die ich übersehe?

Mich interessiert ehrlich:

Was haltet ihr egal ob als Christen, Bibelleser, aktiver oder ehemaliger Zeugen Jehovas oder einfach als denkende Menschen von dieser Taufformel der Zeugen Jehovas?

Ich werde nur auf wirklich ernstgemeinte Antworten reagieren und bitte ausdrücklich um einen respektvollen Umgangston auch bei unterschiedlichen Überzeugungen. Danke!

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Um es meiner Meinung nach mal auf einen einzigen Nenner zu bringen: Würden Zeugen Jehovas im Namen Jesu Christi taufen, würde man dem Täufling dadurch zu verstehen geben, dass Jesus Christus der Lebensmittelpunkt eines Christen ist.

Genau das soll aber vermieden werden!

Gib mal den Begriff "Lebensmittelpunkt" in der watchtower library ein. Du wirst stauen das der Lebensmittelpunkt eines Zeugen Jehovas stets der Dienst für Jehova (aka Organisation) ist....

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Das hat viel mit kognitiver Dissonanz zu tun. Ein recht schmerzhafter Prozess wenn man merkt, dass die eigene Position die man vertritt in Wirklichkeit doch nicht haltbar ist aber man dennoch nicht aus seinem Umfeld ausbrechen kann. Ein Teufelskreis.....

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Grüß Dich Hasenfluss,

Eigentlich gibt es nur einen Grund, warum jemand sich auch nach dem Ausstieg bei einer Sekte immer noch mit ihnen beschäftigt. Es hat etwas mit Nächstenliebe zu tun. Man versucht andere ebenfalls zu erreichen und sie zur Umkehr zu Gott zu bewegen. Glaubst du wirklich, dass ein Paulus sich nie wieder mit der Lehre der Pharisäer befasst hat, NACHDEM er dort ausstieg?

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Letzteres weil diese Lehre ja wie du schon richtig sagst, Gott diesen Menschen eine zweite Chance geben muß. Schließlich soll ja der Tod (so zumindest die Philosophie hinter der Lehre) alle Sünden löschen....

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Jesus besaß bevor er Mensch wurde Unsterblichkeit. Wieso? Weil er neben Gott der einzige war, der in göttlicher Gestalt existierte da er direkt aus Gott hervorging.

Paulus erklärt den Philippern, dass Jesus genau diese Unsterblichkeit ablegte als er auf die Erde kam um Mensch zu werden.

Eigentlich ganz einfach, oder?

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