Noten an den Schulen abschaffen?
29 Stimmen
8 Antworten
Das Konzept von Noten als primäre Bewertungsform in Schulen weist mehrere grundlegende Schwächen auf, die sich negativ auf den Lernprozess und die persönliche Entwicklung von Schülern auswirken können. Einer der Hauptkritikpunkte ist, dass Noten den Fokus zu sehr auf die Bewertung von Ergebnissen legen, anstatt den eigentlichen Prozess des Lernens zu würdigen.
Das führt dazu, dass Schüler oft nur lernen, um eine gute Note zu erzielen, anstatt aus Neugier oder dem Wunsch, neues Wissen zu erwerben. Der Lerneifer wird dadurch stark eingeschränkt, da das Lernen selbst nicht als lohnend wahrgenommen wird, sondern nur die damit verbundene numerische Bewertung.
Außerdem tragen Noten häufig zu Stress und Leistungsdruck bei. Schüler fühlen sich oft gezwungen, eine bestimmte Punktzahl zu erreichen, um den Erwartungen der Eltern, Lehrer oder ihrer eigenen Vorstellungen zu genügen.
Dies kann zu Angst vor dem Scheitern führen und in manchen Fällen sogar die mentale Gesundheit beeinträchtigen. Statt Freude am Lernen zu entwickeln, verbindet man es häufig mit Druck und Frustration.
Ein weiteres Problem mit Noten ist, dass sie selten ein vollständiges Bild der Fähigkeiten eines Schülers vermitteln.
Sie reduzieren die vielfältigen Talente, Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten eines Schülers auf eine einfache Zahl oder einen Buchstaben. Aspekte wie kritisches Denken, Teamarbeit, Resilienz oder künstlerische Begabungen bleiben unberücksichtigt.
Dies führt dazu, dass Schüler oft das Gefühl haben, dass ihre individuellen Stärken und Interessen nicht anerkannt werden.
Darüber hinaus fördern Noten oft eine ungesunde Konkurrenz unter Schülern. Statt eine kollaborative Lernumgebung zu schaffen, in der Schüler voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen, entsteht ein Wettbewerb um die besten Bewertungen.
Diese Konkurrenz kann den sozialen Zusammenhalt in Klassen beeinträchtigen und dazu führen, dass Schüler sich eher auf ihre eigenen Leistungen als auf das gemeinsame Lernen konzentrieren.
Wenn man Noten abschaffen würde, könnten alternative Bewertungsmethoden wie ausführliches Feedback, Portfolioarbeit oder regelmäßige Gespräche zwischen Schülern, Lehrern und Eltern eingesetzt werden.
Diese Ansätze bieten die Möglichkeit, den individuellen Fortschritt, die Stärken und die Bereiche, die verbessert werden können, genauer zu betrachten und zu würdigen.
So würde das Lernen als etwas Positives und Persönliches wahrgenommen werden, anstatt als etwas, das nur durch eine Zahl bewertet wird.
Einige Länder, die in internationalen Bildungsrankings wie PISA gut abschneiden und teilweise auf Noten verzichten oder alternative Bewertungssysteme nutzen, sind:
1. Finnland: Finnland ist bekannt für sein erfolgreiches Bildungssystem. Dort gibt es bis zur 3. Klasse keine Noten. Stattdessen wird der Fokus auf individuelles Feedback und die Förderung von Fähigkeiten gelegt. Finnland betont Chancengleichheit und eine entspannte Lernatmosphäre.
2. Schweden: In Schweden erhalten Schüler bis zur 8. Klasse keine Noten. Stattdessen wird auf verbales Feedback und regelmäßige Gespräche zwischen Lehrern, Schülern und Eltern gesetzt, um den Lernfortschritt zu fördern.
3. Singapur: Obwohl Singapur für sein strenges Schulsystem bekannt ist, hat es in den ersten beiden Schuljahren die Noten abgeschafft. Der Fokus liegt auf individuellem Lernen und der Entwicklung von Fähigkeiten, anstatt auf dem Vergleich zwischen Schülern.
Diese Länder zeigen, dass alternative Ansätze zur Bewertung von Schülern erfolgreich sein können, ohne den Druck von Noten.
zu meiner Schulzeit(Grund/Mittelschule) hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als daß der Notendruck endlich aufhört. War zentrales Thema bei mir, auch wenn es niemanden interessiert hat (und/weil) meine Noten recht gut waren. Prüfungsstress Dauerzustand (Bauchweh danach an der Tagesordnung).
Behaupte, daß bei meinem ohnehin zerbrechlichen Nervenkostüm der Notendruck mit dafür gesorgt hat, daß ich zum Dauerstreßtyp geworden bin.
Lernen, wie beschrieben, ohne Druck hat mir hingegen grundsätzlich gut gefallen, nur der Druck im Hinterkopf war für mich wie ein dauerhaftes "Damoklesschwert".
Andere Kinder konnten gut abschalten, ich nicht.
Möchte behaupten, es gibt körperliche Vergewaltigung und seelische!!!! Empfand den Streß als letztere.
Denke auch, daß einige Kompensationshandlungen als Steßausgleich dagegen von daher rühren.
Ein Hoch auf Finnland, Schweden und Singapur zu ihren Modellen!👍👌👏😊
... aber ich finde die Kommentarfelder müssen mehr Infos enthalten. Z. B. bei mir haben in der MR die scheiß Textinterpretationen & Co. für eine 4 gesorgt. In Rechtschreibung und Berichte schreiben war ich immer gut, was in den meisten Berufen 1000x wichtiger sein dürfte, aber es war kein entspr. Hinweis im Zeugnis erlaubt :-(
notting
In Kunst, Sport und Religion kann man darüber nachdenken, die Benotung abzuschaffen. Diese Fächer spielen bei Bewerbungen sowieso keine Rolle. Bei den anderen sollten sie aber bleiben.
Es muss weiterhin gute und weniger gute Schüler geben
Damit jeder weiß wo er hingehört. Es können nicjt alle gut sein. Der Mensch braucht immer eine Einordnung und Rangfolge
Alles was Wettkampf angeht wird abgeschafft, bundesjugendspiele ohne Urkunden, sportspiele ohne Tore. Die deutschen werden immer weicher. Alle sollen gleich sein. Nein, sind wir nicht. Es gibt immer gute und schlechte. Und schlechte müssen es auch sehen und dann daran arbeiten. Unsere Gesellschaft lebt von den guten um voran zu kommen
Man soll ja wissen wo man sich verbessern kann (welches Fach).
Bin der gleichen Meinung :)