Ist weinen angenehm?
Und bitte mit Begründung
11 Stimmen
7 Antworten
Ich war früher u.a. Intensivkrankenpfleger und Pfleger auf einer Palliativstation. Ich habe mich nie geschämt mit Schwerkranken oder sterbenden Menschen mitzuweinen, trotz der nötigen medizinischen Distanz. Ich verarbeite auch so manche Situation malend oder schreibend.
Menschliche Anteilnahme ist nie verkehrt oder unangenehm, egal in welcher Form.(z.B. Emotionale Zuwendung, Berührungen, Gespräche, Zuhören, Mitweinen)
Als musischer Mensch/Künstler (72/m) weine ich manchmal im Museum, wenn ich sehe wie begnadet Menschen sein können und sich auf der Leinwand oder Papier ausdrücken konnten. Bei manchen klassischen Sinfonien schluchze ich auch schon mal im Konzertsaal, weil mich die Musik so anspricht wie sie gedacht ist. Warum sollte das für mich unangenehm sein?
Manchmal sehe ich z.B. Voice Kids aus aller Welt und bin so angerührt von den musikalischern Begabungen, auch da lasse ich meinen Tränen freien Lauf.
Warum auch nicht?! Leider werden Gefühlsbewegungen oft noch belächelt. Meine erwachsenen Kinder haben es respektiert und sich nie gewundert, sondern verstanden. Ich bin durch und durch ein Mann und weine wann und wo ich will. Was interessiert mich die Meinung fremder Menschen dazu? - garnicht.
Gefühle haben ihre Berechtigung, weinen daher auch.
Ich bin 15m und habe vermutlich das letzte Mal vor 4 Jahren geweint, bei einer Platzwunde.
Ansonsten weine ich nie, ich sehe um ehrlich zu sein den Grund nicht.
LG
Wenn ich weine werde ich von sowohl allen Mädchen, als auch allen Jungs für bescheuert und keinen echten Mann erklärt.
Ich weine aber nicht deshalb nicht bzw. vllt auch aber hauptsächlich weil ich keinen Grund dazu sehe.
Weil wenn ich etwas tue oder mache im Leben muss es ja einen Grund haben.
Kommt drauf an, warum, wo und wann.
Ist es dir denn egal?
Warum du weinst? Aus Freude oder Schmerz?
Wo du weinst? Mit Freunden oder unter Scham oder Fremden?
Wann du weinst? In einer stressigen Zeit? Oder zu einer ruhigen Zeit?
Mir ist das total egal. Was scheren mich die Gedanken anderer Menschen. Der Zopf "Ein Junge/Mann weint nicht" ist schon lange abgeschnitten. Ich verstehe aber Pubertierende, das sie es als unangenehm empfinden. Reifer und selbstbewußt werden/sein kommt meist erst danach.
Dass einem die Gedanken anderen Menschen nicht interessieren, ist ignorant.
Man schert sich nicht um die Leute, welche man liebt (oder zu lieben sagt)
und man bietet Angriffsfläche für seine Feinde.
Wäre mir egal was andere Leute denken, würde ich nicht mit denen die ich liebe weinen und lachen. Dann kann ich mich einfach nur auf mich fokussieren.
Ich strebe nach mehr als Isolation von außen - ich strebe nach Gemeinschaft.
Aber mach was du willst, wenn es dir total egal ist, dann soll es das sein - um so besser, je mehr es davon gibt, desto leichter ist es die Leute zu finden, die ich Wert schätze!
Ist es dir denn egal?
Warum du weinst? Aus Freude oder Schmerz?
Wo du weinst? Mit Freunden oder unter Scham oder Fremden?
Wann du weinst? In einer stressigen Zeit? Oder zu einer ruhigen Zeit?
Zunächst einmal, wo sprichst du von Menschen die man liebt? Ich finde nichts. Meine Familie liebe ich, mit meinen Freunden verbindet mich eine Freundschaft.
Ich habe auch nicht behauptet, das mir die Gedanken anderer Menschen generell egal sind - sondern das es mir egal ist, was andere Menschen darüber denken, wenn ich aus welchen Gründen auch immer, weine. Das ist ein Unterschied und bezog sich nur auf weinen. Soweit ok?
Ich lebe in einer lebendigen Gemeinschaft mit Familie, Freunden und Bekannten, bin nicht isoliert.
Ich habe in meinen 42 Jahren als Anesthesiev- und Palliativpfleger mit Patienten und Angehörigen geweint, ob sie im Sterbeprozess waren oder weil sie jemanden verloren haben. Viele Kollegen haben mich früher schon nicht verstanden, aber das war mir damals schon egal. Mitgefühl kann sich vielseitig ausdrücken und trotzdem kann ich eine fachliche Distanz bewahren. Ich mache meine Gefühlsäußerungen nicht von den Ansichten anderer Menschen abhängig. Ich verlange von niemanden mich verstehen zu müssen.
Ich habe in den 70er Jahren Kunst studiert, meinen Stil gefunden, unabhängig von anderen Menschen. Ich respektiere andere Menschen in ihrem Dasein und ihren Gefühlen. Wer bin ich, dass ich andere Menschen be- oder verurteile, weil sie eigene Lebensentwürfe und Gefühlsregungen haben? Solange mich deren Einstellungen nicht negativ beeinflussen sollen, kann jeder so denken, fühlen und leben wie er will.
Ich habe mehrer chronische Erkrankungen, die mitunter mein tägliches Leben stark beeinflußen. Wenn ich vor Schmerzen oder Atemnot weinen muß, dann mache ich das. Wenn ich mich an Kleinigkeiten erfreue und vor Dankbarkeit weine, dann lasse ich das ebenso zu. Warum sollte mich da interessieren, was andere Menschen über mich denken?
Ich bin fast 73 Jahre alt, liebe das Leben, liebe meine Frau, erfreue mich an vielen Dingen die früher manchmal nicht beachtet habe, reise gerne, betreue Flüchtlingskinder, kommuniziere gerne mit anderen Menschen, aber lebe mein Leben nach meinen Wünschen und Möglichkeiten. Warum also sollte mich interessieren was ander Menschen über mich denken, wenn ich mal weine?
Ich hoffe ich konnte dir vermitteln was ich ausdrücken wollte , als ich schrieb:
Mir ist das total egal. Was scheren mich die Gedanken anderer Menschen. Der Zopf "Ein Junge/Mann weint nicht" ist schon lange abgeschnitten.
Es ging um weinen, um nichts anderes.
Finde weiter Menschen die dir gut tun.
Ich meinte:
"Wo du weinst? Mit Freunden oder unter Scham oder Fremden?"
Du meintest:
"wo sprichst du von Menschen die man liebt?"
Wer keinerlei liebe zu seinen Freunden und Familie verspürt, ist eh verloren...
"Mitgefühl"? Würdest du denn vor deinen Kollegen weinen, welche kein Mitgefühl verstehen und ich meine vor deinen Kollegen, während du alleine mit einem von ihnen sprichst?
Denn ich würde - wie gesagt - auch gutheißen zu weinen, unter Leuten die man liebt! und kannst du ohne jegliche liebe, überhaupt Mitgefühl empfinden?
...
Es Freut mich, wenn du eine Gemeinschaft hast, und voll in dieser drin bist.
Aber mein Kommentar bezog sich auf meine Lebenssituation.
Für mich gibt es wenig Gemeinschaft, die ich angenehm empfinde, oder zu denen ich tatsächlich Mitgefühl empfinde (ich mangele das sehr).
Mein Empathielosigkeit und mein Mangel an einer Gemeinschaft die ich tatsächlich wertschätze, führt dazu, dass es sehr unangenehm ist unter den meisten Leuten zu weinen - weshalb ich mich gar nicht weit genug öffne, als dass ich es könnte.
Würde ich so leben wie du, unter Menschen die ich liebe, hätte ich auch keinen Scham zu weinen. Und insbesondere in der Kunst, in dem Gebiet in dem es um Ausdrucksfähigkeit geht, ist das nur natürlich!
Doch stelle dir einen weinenden Politiker vor! Scholz fängt an zu weinen, sobald es um Kriegsopfer geht. Die meisten würden ihn nicht mehr wählen, da es nicht als "professionell" angesehen wird. Insbesondere um Autorität zu wahren, muss man berechnend und in Kontrolle der Sache rüber kommen. Ansonsten glaubt man, dass diese Person jegliche Kontrolle verloren hat. und willst du wahrlich einen solchen als Führer eines Landes, einer Firma, oder sonst etwas haben?
Ich verstehe deine Lebenssituation, und in der kommt es wirklich nicht darauf an, wo, wie, mit wem.
Für mich ist es das ein und alles.
Bedauerlich das du in so einer Situation bist, ich hoffe du findest einen Weg heraus.
Ich bleibe bei meinem Gesagten.
Als Brandt damals in Warschau auf die Knie ging und den Kranz niedergelgt hat, hatte er Tränen in den Augen. Und ja, er war ein Staatsmann mit echten Gefühlen und es war gut so das er sie gezeigt hat. Ein Mensch der meinen ganzen Respekt hatte. Und viele Menschen in Deutschland und der Welt hatten Respekt. Das konntest du aus den vielen schriftlichen Reaktionen lesen.
Sei du selbst, befreie dich von den angeblich professionellen Gedanken, sei einfach Mensch und der der du bist, nicht der von dem du vermutest was andere in dir sehen wollen. Wer krampfhaft versucht über alles die Kontrolle zu behalten, hat sie schon verloren.
Lebe einfach, lebe. Sei nicht nur ein Kopfmensch, du bist nicht der Führer unseres Landes. Also lebe und denke nicht soviel nach, es kommt sowieso anders. Das habe ich immer wieder erfahren und so meinen Weg gefunden. Ich unterliege keinen Zwängen mehr, außer den rechtlich vorgegebenen. Ich muß niemanden Rechenschaft ablegen über meine Gefühle oder Lebensstil. Ich lebe einfach.
Ich bedauere meine Situation nicht, sondern fühle mich äußerst wohl damit. Wohler als mit irgendwas anderem.
"Tränen" in den Augen würde ich das nicht nennen, aber es ist nur natürlich Emotionen zu Zeigen - sich davon überwältigen zu lassen, oder überhaupt so viele Emotionen zu hegen, lässt kein professioneller Politiker zu.
Emotionen ja, aber tatsächliche emotionalize sehe ich in Politikern nicht.
Ich will, dass andere das in mir sehen. Nicht andersrum.
Ich versuche nicht Sachen unter Kontrolle zu halten, aber ich gebe meine Kontrolle auch nicht ab.
Ich lebe. Aber ich bin ein Kopfmensch. Ich mangele jegliche Emotionen, und kann einen Großteil davon nur selbst schaffen. Ohne es mit meinem Kopf zu machen, kann ich generell keine Empathie empfinden, oder sonstige Emotionen, außer nach innen gekehrter Narzissmus.
Ich unterliege auch keinen Zwängen, und ich muss auch niemanden Rechenschaft ablegen. Ich finde dieses Leben einfach besser, da es meine Natur ist. Glaube mir, ich kann nicht leben wie du. Aber ich habe meinen Weg.
Ich weine nicht gerne vor Leuten, welche mir nicht sonderbar Nah sind. Die einzigen Personen sind vielleicht meine Mutter, und vereinzelt vielleicht bisher nur zwei andere Menschen. Ansonsten gefällt mir das nicht. Und ich fühle auch kaum genug, als dass ich es könnte. Alleine, manchmal geht das mittlerweile. Aber ich mag es unter anderen Leuten nicht.
Ich habe einzelne Persönlichkeiten für soziale Interaktionen. Das ist auch gut so, weil ansonsten wäre ich wohl vollkommen Isoliert, durch Verachtung und Scheue. Diese Persönlichkeit lebt mich einfach besser in solchen Situationen, als ein Wirt, welchen ich benutze.
Keine Persönlichkeit bin tatsächlich ich. Ich weiß was ich bin, aber es ist viel fundamentaler als "Emotionen", "Charakter" oder "Erfahrungen" und "Wissen" oder "Status".
Es scheint mir einfach, dass dieser Lebensweg der Beste für mich ist.
Ja das hatte ich auch oft. Weil ich keine Lust mehr habe auf meine Eltern und dieses Leben
Das ist weder angenehm noch unangenehm, kann aber befreiend sein. Und peinlich muss das einem auch nicht sein.
Warum muss das nicht peinlich sein?
Und warum ist das weder angenehm weder unangenehm?
Warum siehst du keinen Grund zum Weinen?
Und warum ist das Weinen unangenehm?