Intoleranz mit Intoleranz bekämpfen?
Also die Intoleranten bekämpfen, indem man sie nicht toleriert? Also selbst Intolerant werden und sich dann selbst bekämpfen?
9 Stimmen
3 Antworten
Vllt einfach die Intoleranz selbst bekämpfen indem man versucht die Intentionen des Anderen zu verstehen.
Das Problem ist, dass keiner die Seite wechseln wird wenn einen die andere Seite "bekämpft". Überzeugen kann man nur Menschen, denen man die Zeit und die Chance gibt die eigene Seite zu verstehen.
Was der Grund ist warum militante Veganer, Lehrer und Konsorten keinen überzeugen können. Das kann man nur mit Verständnis.
Aber manchmal muss man selbst intolerant werden, weil man nicht anders kann bei dem "Thema". Ist allerdings ein Zeichen, dass man selbst noch an sich arbeiten könnte^^
Keiner ist perfekt. Wichtig ist nicht, ob man heute alles kann sondern ob man authentisch bleiben und trotzdem lernen kann weil man selbstreflektiert genug ist. Zu Toleranz gehört ebenfalls sich selbst zu tolerieren. Was nicht heißt, dass man sich selbst gegenüber blind werden soll.
Und würde ich hier behaupten ich bin so toll und nie intolerant, würde ich nicht nur lügen sondern auch heucheln. Ich weiß, dass ichs ab und an nicht bin. Aber ich kenne die "Trigger" und irgendwann, wenns mir wichtig genug ist werde ichs vllt los. Aber nicht hier, heute und jetzt.
Danke für die ehrliche Rückmeldung.
Korrekt. Toleranz muss Intoleranz bekämpfen weil ansonsten die Intoleranz eine Toleranz unmöglich macht.
Das heisst nicht das man sich deswegen selbst bekämpfen muss.
Wenn man etwas nicht toleriert zB Intoleranz dann ist man selber automatisch Intolerant.
Wenn du dich dann nicht selbst bekämpfst, ist das eine einfache Doppelmoral
https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon
Hier mal ein paar Sachen dazu.
Tolerant zu sein. Ist nicht Gleichbedeuten dazu eben Uneingeschränkt Tolerant zu sein. Siehe dazu die Unterscheidung der 2 Arten von Intoleranz von Karl Popper.
So wie du Toleranz interpretierst müsste ein Toleranter Mensch auch jemanden Tolerieren der jemand anderen gerade abstechen will. Oder der gerade etwas Klaut. etc.
Aber solche Sachen fallen eben unter die zweite Kategorie von Intolerant. Und es ist Ok als Toleranter Mensch eben intolerant gegenüber diesen Sachen zu sein.
Da wo Intoleranz nicht ok ist. Ist das z.b. bei Sachen die keine anderen Menschen betreffen. z.b. ob 2 Homosexuelle Menschen sich in der Öffentlichkeit küssen. Oder Heiraten.
Zu sagen: ne das ist nicht ok. Währe entsprechend eine Intolerante Haltung.
ist das eine einfache Doppelmoral
Ne sehe ich nicht so. Da die Intoleranz über die wir hier ja reden eine Reaktion auf die Intoleranz anderer ist.
Währe der andere nicht intolerant. Würde ich ja nicht mit Intoleranz darauf reagieren.
Warum das geht ist folgender Grund:
Wenn jemand anderes Intolerant ist. Dann ist es Offensichtlich das er den Moralischen wert der Toleranz nicht hält. Folglich kann ich auch in Bezug auf ihn. Nach seiner eigenen Weltsicht handeln. Dies steht nicht im Konflikt mit der eigenen Weltsicht.
Anders ausgerdrückt: Etwas das du selbst nicht Tust. Kannst du nicht von jemand anderen fordern. Deswegen ist Intoleranz gegenüber den Intoleranten nicht Doppelmoralisch.
Doppelmoralisch ist es nur wenn ich einen wert an andere Appliziere die diese wert gar nicht selbst vertreten.
z.b. wenn ich sagen würde: Intoleranz ist nicht Ok. Aber selbst Intolerant gegenüber z.b. Homosexuellen währe.
Das währe dann Doppelmoralisch.
Ich finde diese Frage politisch motiviert.
Prinzipiell toleriert normalerweise jeder jeden. Auch wenn ich Gothic oder Heavy Metal nicht gut finde, toleriere ich es. Man findet auch an mir Dinge, die andere nicht gut finden. Na und? Ist jemand deshalb ein schlechterer Mensch? Mitnichten!
Ein Veganer kann sich ja so ernähren, wie er meint, daß es gut für ihn ist. Laß doch die Frau mit einer Frau rummachen, ist eben so. Wenn einer die AfD gut findet, dann ist das eben so. Wer sagt, daß eine andere Partei die richtige ist?, heterosexuelle Beziehungen ausschließlich gut sind?, Fleischesser im Vorteil sind?
Von Staats wegen ist vieles zu regulieren, aber eben nicht alles. Den anderen nicht zu tolerieren ist in meinen Augen Diskriminierung.
Meine Freiheit endet dort, wo die eines anderen beginnt.
Wenn man wirklich wissen will, was richtig und gut ist, sollte mal bei Jesus nachfragen. Er tolerierte bis zu einem gewissen Punkt und erklärte in Ruhe das Verhalten der Menschen, er ging auf sie ein. Wer von uns fragt mit echtem Interesse bei dem anderen nach, was ihn dazu bewegt, so und so zu denken? Sind wir nicht alle intolerant, wenn wir den Andersdenkenden (Querdenker) verurteilen? Was maßen wir uns an, zu wissen, was gut für den anderen ist? ...
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Schade der erste Part klingt echt gut, nur um am Ende dann wieder den Intoleranten Weg zu gehen.
Man wird nicht der bessere´/überlegene wenn auf das Niveau fällt, welches man nie erreichen möchte.