Hattet ihr eine gute Erziehung?

Ja 76%
Nein 24%

25 Stimmen

6 Antworten

Nein

Ich bin sehr streng und sehr autoritär erzogen worden. Mein Stiefvater war Alkoholiker und sehr streng zu mir. Wenn ihm irgendetwas nicht gepasst hat, bekam ich Schläge von ihm.


30Hektar  07.09.2025, 18:41

Ich hoffe, daß Du das ganz gut bewältigen konntest, oder leidest Du bis heute noch darunter?

radymixer  08.09.2025, 12:44
@30Hektar

Ja, leider und das schon seit dem 16. Lebensjahr, immer wieder psychische Probleme, verbunden mit wochenlangen Klinikaufenthalte.

30Hektar  10.09.2025, 22:33
@radymixer

Ich kann Dich gut verstehen. Mir geht es auch so. :( Fühle Dich von mir liebevoll gedrückt. :)

Ja

Mehr oder weniger

Ich Bau keine scheiße, trinke auch kein alk/ rauche, werde ich auch niemals, finde es einfach ekelhaft

Meine Eltern haben mich auf jeden Fall mehr erzogen als meine Schwester

Ich war das Fest Kind 😂

Ja

Ich (w/28) bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie. 

Obwohl meine Zeugung zeitlich eher ungeplant war, hatte ich nie das Gefühl, nicht gewollt zu sein oder nicht geliebt zu werden. Ich hatte eine ganz wundervolle Kindheit.

Meine Eltern haben meine Privatsphäre und mein Eigentum respektiert, genau wie mein Vermögen. Ich konnte und durfte mir alles kaufen, was ich wollte, und war meinen Eltern keine Rechenschaft schuldig. 

Egal ob meine Zimmertür offen oder zu war, sie haben immer angeklopft und auf meine Antwort gewartet, die sie dann auch respektiert hatten.

Auch in Bezug auf schulische Leistungen haben sie mir überhaupt kein Druck gemacht. Sie haben mich einfach Kind bzw. Teenager sein lassen. Und dennoch war ich auch ohne großen Aufwand eine gute Schülerin.

Meine schlechteste Note jemals war in der siebten Klasse eine 3 in Kunst, ansonsten hatte ich nur einsen und zweien auf dem Zeugnis. 

Wegen der 3 sind meine Eltern mit mir als Trost Schnitzel essen gegangen und ich durfte unser nächstes Urlaubsziel aussuchen.

Ich habe ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich gemacht haben, sowohl meiner Mutter, die weder ihr Rechtspflegerstudium noch mich vernachlässigte, als auch meinem Vater, der nach insg. 10 Dienstjahren beim Auswärtigen Amt (inkl. Ausbildung) zu einer Bezirksregierung in Heimatnähe gewechselt ist, nur um meine Teenagerzeit voll miterleben zu können, obwohl das niemand von ihm verlangt hatte.

Obwohl meine Eltern streng katholisch sind, und ich selbst katholisch getauft bin, meine Kommunion und Firmung hatte, spielte Religion in der Erziehung überhaupt keine Rolle. Dass ich mich am Morgen nach meinem 12. Geburtstag vor ihnen als lesbisch geoutet habe, haben meine Eltern akzeptiert, als sei es das normalste der Welt. 

Auch für finanzielle Stabilität wurde gesorgt, so dass ich mir alle meine Träume erfüllen könnte.

Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.

Weder wurde auf meine Berufswahl Einfluss genommen noch wurden mir bestimmte Hobbys untersagt. Seit ich 13 war, jogge ich 2x täglich - morgens und abends - und auch das wurde nicht eingeschränkt.

Lediglich was Augangszeiten betraf, gab es so etwas wie Regeln und ich durfte von meinen Eltern aus, egal ob Schule war oder nicht,

  • unter 12: grds. bis 18 Uhr (ab 10 in Einzelfällen auch länger)
  • ab 12: grds. bis 20 Uhr (in Einzelfällen auch länger)
  • ab 14: grds. bis 22 Uhr (in Einzelfällen auch länger), und
  • ab 16: so lange, ich wollte, draußen bleiben.

Und bereits mit meinem Schulwechsel aufs Gymnasium mit noch 9 Jahren (kurz vor meinem 10. Geburtstag) haben meine Eltern mich meine Schlafenszeit eigenverantwortlich bestimmen lassen.

Mein erstes Handy habe ich ebenfalls mit noch 9 Jahren in den Sommerferien zu meinem Schulwechsel bekommen. Sowas wie Handyzeit gab es nicht, und meine Eltern haben mein Handy nie kontrolliert.

Meine Eltern haben mir alle Wünsche erfüllt. Sogar ein iPhone 5 wollten sie mir damals kaufen und ich musste sie überzeugen, dass ich (damals 15) es selbst bezahle mit Geld, das ich durch einen Nebenjob verdient hatte.

Ich habe auf eigenen Wunsch mit 13 angefangen zu arbeiten, weil ich selbst Geld verdienen wollte und nicht immer alles von meinen Eltern bezahlt bekommen wollte. Über meine Mutter habe ich dann bei einem befreundeten Gerichtsvollzieher einen Nebenjob bekommen, bei dem ich monatlich 400 Euro fix verdient hatte - unabhängig davon, wie viel ich tatsächlich gearbeitet habe. Natürlich alles im Rahmen des JArbSchG.

Im Haushalt musste ich nie helfen. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte ich auch nie etwas im Haushalt gemacht. Ich musste richtig Überzeugungsarbeit leisten, dass ich zumindest kleinere Einkäufe erledigen oder die Spülmaschine ausräumen durfte.

Auch das Postgeheimnis haben meine Eltern sehr ernst genommen. Meine Post haben sie nur geöffnet, als ich mit 16 für ein halbes Jahr in Kanada war. Da hat mich meine Mutter aber auch für jeden Brief um Erlaubnis gefragt, und ich war über Skype zugeschaltet.


30Hektar  08.09.2025, 01:07

Da kann man echt neidisch werden wenn man das liest. 😒

Aber sei Dir gegönnt. 😊

Nein

In 80'ger Jahren in Osteuropa im Alter von 6/7 im Heim gelandet. Das war so eine halbgeschlossene Umerziehungsanstalt. So ein Ding zwischen Kinderheim und Besserungsanstalt. Weiß nicht ob man solche Erziehung gut nennen kann.

  1. Direkt noch in der Tür habe ich gemerkt, daß da alles nur 1x gesagt wird und ich mir das gefälligst merken muss.
  2. Jegliche Diskussionen mit den Erziehern oder Lehrern oder "Aufsehern" waren unerwünscht. Sich mit ihnen anlegen sowieso.
  3. Bei Fragen lieber 3x oder noch besser 4x nachdenken, ob man wirklich fragen möchte und dann gut überlegen wann und wen man fragen möchte. Fragen die in der Meinung der Erwachsenen blödsinnig waren, konnten üble Konsequenzen nach sich ziehen.
  4. Nicht nörgeln, nicht kritisieren, heulen oder stöhnen - alles mitmachen, still ertragen und gehorsam sein und Andere bei den Erziehern melden (denunzieren).

Wir waren wie Ameisen. Still, gehorsam, fleißig, diszipliniert, ziemlich genügsam und willenlos. Hätte mich man dort nicht nach Paar Jahren rausgenommen, da weiß ich nicht ob ich heute noch leben würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Denke, dass es meiner Mutter gut gelungen ist