Habe ich einen richtigen Altersvorsorgeplan vor?
Was ich vorhabe?
Ich bin 27 Jahre alt. Verdiene 5400€ brutto im Monat.
Neben der gesetzlichen Rente habe ich vor eine private Rentenversicherung und ein ETF Sparplan.
- 200€ monatliche Einzahlung in der Rentenversicherung.
- Steuerlich vorteilhaft. Keine KV/PV Beiträge oder Einkommensteuer
- 40 Jahre Dauer, 5 Wertentwicklung und 3% Inflationsausgleich vertraglich
- Lebenslange Rente: 1062€
- 200€ monatliche Einzahlung im ETF Sparplan
- Steuerlich vorteilhaft. Keine KV/PV Beiträge oder Einkommensteuer
- 40 Jahre Dauer, 5 - 6 Prozent Rendite übre MSCI World
- Vermögen: 292.564,24 EUR
Dazu eine abbezahlte Immobilie vor Renteneintritt
12 Stimmen
3 Antworten
Meiner Meinung nach, eher nein.
Wichtig zu beachten ist nämlich der Kaufkraftverlust.
1.062€ entsprechen in 40 Jahren bei historischen Inflationsannahmen in heutiger Kaufkraft gemessen gerade mal noch 400€. Das entspricht ungefähr dem, was auch ein ETF-Depot im Wert von 160.000€ bei 3% Nettoentnahme pro Jahr abwirft:
400€ * 12 Monate / 3% = 160.000€
Um einen Depotwert von 160.000€ über 40 Jahre zu erreichen mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 5% (7% Wertsteigerung - 2% Inflation), würde es gerade einmal einen Sparplan von etwas über 100€ pro Monat benötigen.
Du zahlst also fast das Doppelte an monatlichen Sparbeiträgen für einen Rentenbetrag, als es im Vergleich zu einem ETF-Sparplan nötig wäre - für den selben Auszahlungsbetrag.
Fairerweise muss man natürlich erwähnen, dass es bei der Rentenversicherung später keine Volatilität mehr gibt und die Renten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zuverlässig gezahlt werden inklusive Langlebigkeitsrisiko. Für dieses Premium darf die Versicherung natürlich auch entsprechende Kosten verlangen. Trotzdem muss du dir die Frage stellen, ob dir diese Sicherheit knapp 100€ Mehrkosten pro Monat wert sind.
Insgesamt ist deine Sparleistung - vor allem in Relation zum Gehalt - eher moderat. Unter Annahme von Steuerklasse 1 dürfte dein Nettoeinkommen bei ungefähr 3.350€ liegen, womit 400€ Sparleistung nur etwa 12% entsprechen. Empfohlen werden eher 20% - als Selbstständiger sogar noch mehr.
Ich persönlich würde an deiner Stelle zwar die Versicherung beibehalten, aber den ETF-Sparplan weiter aufstocken - auf 400-500€ pro Monat. Das gibt einem später nicht nur mehr finanziellen Puffer in schwierigen Marktphasen, sondern ermöglicht einem sehr wahrscheinlich auch die Option, schon früher in den Ruhestand einzutreten. Man ist mit einem eigenen Depot deutlich flexibler, als mit einer Versicherung oder der gesetzlichen Rente.
Beste Vorsorge ist ein Eigenheim das zu Pensionsantritt volltändig saniert u d Schuldenfrei ist. Du mußt deine Erhaltungskosten minimieren. Auf jede Art von Geldwerten (auch Renten) ist kein Verlass. Nicht unwarscheinlich dass ein Zusammenbruch kommt der Anlagen und Versicherungen auslöscht.
Zu Punkt 2, hast du dir mal die ausgabeaufschläge, provision, aktive kosten - wenn das über ne Versicherung lief.
Daran werde ich zweifeln 😃 Versicherungsvertreter rechnen dann gerne mit 9%+ Steigung pro Jahr was aber unrealistisch ist.
Die sind bereits abgezogen worden