Glaubst du an die Multiversumstheorie?
..falls ja: hilft dir der Gedanke, dass dies lediglich eine Erde von vielen ist, bestimmte Situationen im Leben besser zu überstehen?
Zwar hat dies hier nichts mit Gott oder Religion zu tun, dennoch wird sich der ein oder andere Nutzer hier berechtigt fühlen, diese Gelegenheit zu nutzen, um gegen sämtliche Glaubensrichtungen zu hetzen.
Diese Person möchte ich im voraus dazu auffordern, ihren Hass für sich zu behalten, und:
20 Stimmen
6 Antworten
Ich möchte die Möglichkeit der Existenz alternativer Realitäten nicht ausschließen. Aber dennoch verbessert oder verschlechtert die Vorstellung das in einer alternativen Realität eine Version von mir existiert, die alles erreicht hat, was man sich vorstellen kann, oder gerade in diesem Augenblick absolut verarmt in der Gosse stirbt mein Wohlbefinden nicht sonderlich.
Eine Muliversums-Theorie im Sinne, wie sie Dir vorschwebt (d.h. Vilenkins Theorie, dass es Paralleluniversen gäbe, die Doppelgänger von uns enthalten), beruht auf Denkfehlern, macht also keinen Sinn:
Falsch ist, dass ...
... es unter unendlich viele Paralleluniversionen mindestens zwei mit genau gleichem Inhalt geben muss, oder ein Affe, wenn er nur hinreichend lange tippen könnte, mit Sicherheit irgendwann Shakespears gesammelte Werke reproduziert haben würde.
Beides wird von zahlreichen Sachbuchautoren — gelegentlich auch von Professoren der Physik, u.A. von Alexander Vilenkin — so behauptet. Genauer:
Einige Kosmologen — und z.B. auch zahlreiche populärwissenschaftliche Darstellungen der Multiversen-Theorie — stellen es als selbstverständlich hin, dass alles, was möglich ist, in irgend einem (sog. Parallel-) Universum auch tatsächlich vorkomme. Die Wahrscheinlichkeitstheorie, so schreiben sie, würde es beweisen, wenn man davon ausgehe, dass es unendlich viele Universen gäbe.
Aber tut sie das wirklich? Ganz offensichtlich nicht, denn:
- Wer sich eine Menge von N gleich wahrscheinlichen Teilchenkonfigurationen vorstellt, wird zu Recht behaupten können, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine ganz bestimmte davon wirklich auftritt, sei 1/N (also positiv). Wenn nun aber N gegen unendlich strebt, strebt 1/N gegen Null. Betrachtet man also eine unendlich große Menge möglicher Zustände eines Universums, kann nicht mehr behauptet werden, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein ganz bestimmter davon wirklich eintreten werde, sei positiv. Ebenso wenig kann behauptet werden sie sei Null. Sie ist also undefiniert, und somit kann man weder sicher sein, dass sich der fragliche Zustand ergibt, noch kann man sicher sein, dass er sich nicht ergibt.
Man erkennt: Nicht jede Argumentation, die im Falle nur endlich vieler Alternativen schlüssig wäre, kann auch noch angewandt werden, wo es sich um mehr als nur endlich viele Alternativen handelt.
Das ist nur einer von gleich mehreren Denkfehlern, die Vilenkin zu seiner These der Doppelgänger (in Paralleluniversen) brachte.
Liese mehr dazu hier: https://Alexander-Vilenkins-Irrtum.htm
Ein Versuch, Entscheidungsfreiheit physikalistisch wegzuinterpretieren
Glaubst du an die Multiversumtheorie?
Nein, da ich davon nichts weiß und keinen Anhaltspunkt habe, daran zu glauben.
Es gibt nichts, was es nicht gibt, sagten meine Lehrer immer.